Antifaschismus, Privilegien, Mehrsprachigkeit und deutsche Dialekte: Im Spektrogramm Nr. 20 geht es soziolinguistisch zu. Viel Spaß beim Lesen und Hören!
- Im SPRAACHENBLOG erklärt Frank Schilden, warum Faschismus ein »Unwertwort« ist, und weshalb der DFB sich mit dem Verdecken eines Anti-Faschismus-Spruchs äußerst unglücklich verhalten hat: »Die zentralen politischen Texte der BRD sind durchzogen von der Ablehnung jeglicher faschistischer Tendenzen – genau deswegen kann man die öffentliche Ablehnung auch nicht einfach streichen oder abhängen: Man rüttelt somit, ob man will oder nicht, an den zentralen Hochwert- und Unwertwörtern wie Frieden, Demokratie, Freiheit und auf der anderen Seite Krieg, Rassismus und Unfreiheit.«
- Er isst die Eier immer ohne Salz und Pfeffer – was hat dieser Satz mit deutschen Dialekten zu tun? Ein hörenswertes einstündiges Feature über den Deutschen Sprachatlas beim DEUTSCHLANDFUNK.
- Über das Verhältnis von sprachlichem Präskriptivismus, Privilegien und Macht macht sich Melissa A. Fabello auf EVERYDAY FEMINISM Gedanken: »And marginalizing an entire group of people based on your perceptions of what English is “supposed” to sound like exerts power over them that has real and detrimental effects.«
- Welche Sprachen verwendet man in den USA außer Englisch und Spanisch? Ben Blatt hat für SLATE (Englisch) Zensusdaten ausgewertet, für die danach gefragt wurde, was man zuhause spreche. Viele bunte Karten gibt es also hier.
- In Deutschland längst passé, in Großbritannien noch nicht: Die Anrede Miss ‘Fräulein’ für Lehrerinnen. Aber auch da rühren sich kritische Stimmen, wie Adi Bloom auf TES berichtet: »It’s a depressing example of how women are given low status and men, no matter how young or new in the job they are, are given high status«