Der Verein Deutsche Sprache (VDS) sucht über seinen wöchentlichen Strompostrundbrief auch regelmäßig nach Alternativen für Anglizismen. Damit führen sie auf eine gewisse Art diese peinliche „Aktion le-he-he-he-bendiges Deutsch“ fort. Und warum nicht mal ein paar alte Klassiker aufspüren?
Nun hat also der VDS gestern in seinem Infobrief 19/2014 dazu aufgerufen, ein „deutsches“ Wort für Podcast zu finden. Weil das natürlich längst keine/n Sprachlogleser/in mehr hinterm Ofen vom Hocker haut, blieb mir für einen launigen Kommentar nur Twitter:
Der Verein Deutsche Sprache sucht ein deutsches Wort für ‚podcast‘. Schlage vor: ‚Podcast‘.
— suz (@skeptikantin) 15. Mai 2014
Sie müssen mir jetzt glauben, dass ich das gar nicht als Scherz gemeint hatte. Denn anglizismenphoben Menschen ist nie klar, dass Wörter wie Podcast und Laptop längst Wörter des Deutschen sind. Allein sie selbst weigern sich, diese auch den deutschen Orthografiekonventionen anzupassen und behalten Fremdheitsmarkierungen wie die Kleinschreibung bei. So machen sie aus der drag queen statt einer Dragqueen lieber eine Fummeltrine. ((Im Anglizismenindex drag queen
eingeben.))
Ich hatte damit gerechnet, dass der eine oder die andere den Tweet faven oder vielleicht retweeten würde. Dass das über die Mittagspause aber fast Hundert tun würden, hat mich ziemlich überrascht (angesichts eines eher mediokren Flachwitzes). Weil der VDS mit meinem Alternativvorschlag für podcast unzufrieden sein düfte, leite ich stellvertretend die besten der vielen Vorschläge aus meiner Timeline weiter: Helfen wir dem VDS!
Ich nehme es vorweg, der Sieg geht von meiner Seite aus an Sebastian Jackel, weil sein Vorschlag die ganze Hilflosigkeit solcher Aktionen offenbart:
@jmbverlag @skeptikantin Aufzeichnung für neuartige Rundfunkgeräte zum zeitsouveränen Nachhören — kurz: AufzRuFZsn
— Sebastian Jackel (@DerDackel) 15. Mai 2014
Ganz nach VDS-Geschmack dürften Volkshörspiele, Bringfunksendung oder das orthophonetisch motivierte Pottkäßt sein. Aus der schrullig-altmodischen Abteilung „Weltnetz“ kommen Netzschau, Netz-Abo, Netzsendung, Abruftonangebot, Abrufsendung und Weltnetzradioabrufangebot. ((Amateurundauchdarüberhinausinternetaudioeigenproduktionsherunterladedateiensammlungen hätte das Theme kaputt gemacht.))
Oder wie wär’s mit angenehm VDS-kompatiblen wörtlichen Übersetzungen à la „equal goes it loose“? In diesem Fall auch besonders großartig:
@skeptikantin @DerDackel Hülsenwurf natürlich!
— Dominik George (@Natureshadow) 15. Mai 2014
Die Idee der „wörtlichen“ Übersetzung hatten mehrere — Sie haben also zukünftig auch die Wahl zwischen Wurfhülse, Hülsenwurf, Hülsenverbreitung oder Hülsensendung.
Die Frage ist dann ja nur, was Sie wörtlich übersetzen wollen (und vor allem wohin). Denn, wie @Quuux einwarf, ist podcast selbst im Englischen ein ziemlich eigenartiges Wort und hat eher einen intransparenten Produktnamencharakter (damit deckte sich seine Intuition mit der meiner muttersprachlichen Kollegin):
@skeptikantin Topfwurf! Schotenguss! Im Ernst: Für mich ergibt “podcast” auch im Englischen wenig Sinn; ist ein recht schräges Portmanteau.
— foo (@Quuux) 15. Mai 2014
Für die kürzeste Erklärung: das etwas seltsame podcast ist eine Bildung aus -pod ‚Kapsel, Hülse‘ (von iPod) und -cast (von broadcast ‚(aus)senden‘ bzw. to cast ‚auswerfen‘), der früheste Beleg ist von 2004, als Ben Hammersley im GUARDIAN den Begriff der Öffentlichkeit zugänglich machte. Und woher pod im iPod kommt — mit dem Podcasts kulturgeschichtlich untrennbar verbunden sind — ist nicht so klar. Laut Wikipedia hat sich ein Texter bei der Benennung des iPod offenbar von „2001: Odyssee im Weltraum“ inspirieren lassen (angeblich weil sich die Kapsel zum Mutterschiff wie ein iPod zum iMac verhielt — oder so). Was es nicht ist: ein Topf (pot). Der VDS kann also Vorschläge wie Topfwurf, Topfsendung, Topfkatzne und Pottverbreitung direkt aussortieren. Aber immerhin hat mich das Bild von „Potkasten. Steht bei VDS-Leuten unterm Bett“ (@fischblog) nachhaltig verunsichert.
Wenn Sie glauben, Ihre Umwelt kann sich bei Schotengips ausreichend entspannen, schicken Sie eine Mail an deutscheswort@vds-ev.de. Sie können einen Papierbedrucktechnikkunstundgebrauchsgegenstand gewinnen.
Allerdings ist die Fummeltrine älter als der VDS.
ACHTUNG ANEKDOTE! Als wir, in meiner Kindheit, in Altona wohnten, nicht all zu weit vom Kiez, so Anfang bis Mitte der 1970er, hörte ich das Wort bereits. Damals gab es in D den Begriff der ‘Dragqueen’ nicht. Die Herren und Damen aufgedonnert in billigen Glitzerklamotten und mit ironisch übertriebenem Make-up waren ‘Fummeltrinen’.
In Ordnung, dann bin ich dafür zu jung. Aber man könnte heute doch Dragqueen sagen (und schreiben).
Fummeltrine ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass bei VDS-approveden Eindeutschungen die Vorurteile der Sprachnörgler-Community gegenüber dem dahinterstehenden Konzept meist mitschwingen.
Abruftonangebot finde ich aber ziemlich nice, so schön old-school. Hülsensendung würde sich für Podcasts mit viel Show aber wenig Content anbieten… 🙂
Ist Schachtelfunk schon vergeben?
Bemerkenswert, dass durch Ihren Blogartikel dem Verein und der Suche nach einem Ersatzbegriff für Podcast sogar etwas Humorvolles abzugewinnen ist.
Wenn man aber in die Tiefen des Webauftritts der Herren und Damen Sprachretter vom VDS taucht, wird es eklig und erinnert an Sprach-Faschismus: ‘Wir sind bedroht!’, ‘Der Untergang naht!’ und ‘Heil Dir reine deutsche Sprache!’ — würg.
Ich denke der Podcast “Spiegelfelder” hat hier längst gewonnen. Der hat seit Anbeginn seiner Existenz den (spaßig gemeinten) Untertitel “Lauschkapsel”. Wenn nicht das, welches Wort dann?
Früher hieß das mal Kassettenradio.
Nö, slowtiger, Kassettenradio ist das Gerät, nicht das, was man drauf abspielt. Aber vor 25 Jahren hätte man statt Podcasts online auf den iPod zu laden die Tonaufnahme auf Kassette zugeschickt bekommen, im Rahmen eines echten, altmodischen Abonnements.
Podkast.
Im englischen Techspeak ist +cast, ursprünglich aus broadcast, relativ produktiv: simulcast, pointcast, screencast, webcast, blogcast, newscast, sportscast, wobei das Erstglied das Was, Wie oder Wo bezeichnen kann.
Leider taugt das deutsche Analogon +funk aus Rundfunk nicht besonders gut für Parallelübersetzungen, obwohl mit Flurfunk etc. durchaus Beispiele existieren, denn Funk bezieht sich eigentlich immer auf drahtlose Übertragung. Besser träfe es wohl +sendung bzw. als Verb +senden.
Das Urban Dictionary kennt für pod auch die Interpretation als Akronym zu personal on demand. Damit wären wir bei Abruffunk oder Parfunk (PAR = persönlicher Abruf) bzw. Abrufsendung oder Parsendung – oder so.
“Sendebüchse” finde ich ganz knorke. Aber der VDS mieft natürlich trotzdem. 😉
Tonkonserve?
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Wie wärs mit
TragbareTönendeNachrichten, so ala Tönende Wochenschau* 😉
oder
DateiHörNachrichten
* Die gibt es natürlich auch als Podcast
http://www.ndr.de/info/sendungen/Die-Wochenschau,wochenschau112.html
gnaddrig: Doch, das hieß Kassettenradio: eine Radiosendung auf Kassette, per Post verschickt. 70er/80er Jahre, gern in alternativen, Punk- und Hausbesetzerkreisen.
Übrigens gibts auch noch “Hörsendung”.
@slowtiger: Ok, das ist nicht meine Szene, die Sorte Kassettenradio kenne ich also nicht. Und das, was ich meinte, heißt (und hieß damals) glaube ich sowieso eher Radiorecorder. Da kommt mein Klugschiss gleich doppelt peinlich.
Klangwurfsendung? Fortsetzungstonkonserve?
„Audio auf Abruf“
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“Podcast” ist doch wirklich ein bescheuertes Wort, eben weil da der iPod drinsteckt, mit dem der Podcast nichts (mehr) zu tun hat.
Ein anderes Wort dafür fände ich gar nicht so schlecht. Aber ob jetzt englisch oder deutsch ist mir wumpe.
@Ounk: Nur, weil ein Begriff nichts mehr mit dem Produkt, auf das er zurück geht, mehr zu tun hat, muss man nicht notwendigerweise ein neues Wort kreieren, schon gar nicht, wenn sie sich im Sprachgebrauch etabliert haben. Beispiele dafür sind natürlich Produktbezeichnungen wie Tesa oder Tempo (auch wenn sie natürlich Alternativen haben). Da neu bilden zu wollen ist natürlich jedem/r selbst überlassen. Ist aber auch besonders uneffektiv.
Ein weiteres Thema, über das sich der VDS herrlich echauffieren könnte, ist die neue deutsche Formulierung des Irrealis der Gegenwart. Beispiel: “es wäre schön, wenn du kommst.”
Ich habe das Phänomen laienhaft in meinem Umgangssprachblog beschrieben. Siehe http://umgangssprachblog.blogspot.de/2014/05/irrealis.html
Ich würde mich freuen, wenn es hier mal aus fachlicher Sicht behandelt würde.
Ich will mich jetzt nicht extra auf Google einloggen, also kommentiere ich hier: Google findet 8 Ergebnisse für “es wäre schön, wenn du kämst” (mitsamt den Anführungszeichen).
Pingback: Deutsch für Podcast? | Literatur-O-Meter
Bin spät dran, aber wie wär’s mit “Bedarfshörfunksendung”?
Ich halte Podcast für eine sich selbst weder beschreibende noch erklärende noch bewerbende Bezeichnung, es ist letztlich nur ein schräges Rudiment aus einer Werbung (“…pod”) und noch nicht einmal ein (richtiger) Anglizismus.
Jeder originelle und (ich wiederhole mich absichtlich) sich selbst beschreibende oder erklärende UND bewerbende Begriff ist mir da lieber, solange er nicht aus homophoben, anglophoben, germanophoben oder sonst welchen Phobien sich den Weg in unsere Mitte bahnt, was zu erwarten ist.
Manche meinen: Spätestens wenn das Ding in Berlin eine Rolle spielt, ist es aus mit dem von Anatol als “längst deutsch” gepriesenen Begriff, da geht es dann zur Sache.
Was ich jedoch nicht verstehe, ist die Aufregung um Leute, die sich um Lebendigkeit und Wandel von Sprache mühen, ja sogar noch kulturelle Identitäten damit fördern möchten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es keinen Vortrag, in dem Anatol Stafanowitsch sich nicht genau dafür und ausdrücklich ausspricht.
Anatol, deine eigene Meinung war doch wohl die, daß solche neuen BEgriffsbildungen einfach in die Welt gesetz werden sollten und dann alle sehen würden, ob und was daraus wächst, an lebendiger Sprache, oder ist das nun nicht mehr so?
Was mache ich aber dann mit diesem Bashing des (eventuell sogar obstrusen) Vereins, den du hier so lächerlich machen möchtest (wohlgemerkt: möchtest …)?
Was sagt uns das dann — so betrachtet — zur Toleranz des Autors und der zu seiner eigenen Verkündung?
[Anm. d. Red.: Der Beitrag ist von Susanne, nicht von Anatol.]
@Berta: Ein Wort ist Teil der deutschen Sprache, wenn es von der deutschen Sprachgemeinschaft systematisch verwendet wird — wer etwa bei Podcast daran Zweifel hat, wird sich natürlich auch nicht von 25 Millionen Google-Treffern auf deutschen Seiten überzeugen lassen.
Sie bringen da auch einige Dinge durcheinander (und ich meine nicht nur die Autorenschaft des Artikels, den Sie kommentieren). Wir negieren nicht die Bemühung, alternative Begriffe zu finden und sie konsequent zu verwenden — wenn Klapprechner von der Sprachgemeinschaft aufgegriffen würde und Alternativen Laptop oder Notebook ersetzen würden, würden wir keine Grundgesetzpetition initiieren, die das verhindert (sondern Mechanismen erforschen, die Benennung und Verbreitung unterliegen). Was wir kommentieren ist die statistische und systematische Erfolglosigkeit, etablierte und allgemeinverständliche Begriffe ersetzen zu wollen, nur weil sie aus dem Englischen stammen.
Podcast ist ein solcher etablierter Begriff, der in der ganzen Republik verwendet und verstanden wird. Wer technisch oder konzeptuell nicht weiß, was ein Podcast ist, trägt nicht mehr Wissen davon, wenn das Ding Hülsenwurf heißt, egal ob in Berlin-Friedrichshain oder in Hinterwaldingen. Podcast ist qua Konvention eine beschreibende Bezeichnung (was unterscheidet es denn von Hose?).
Wenn Sie unsere humoristischen Kommentare Bashing nennen wollen, weil wir aus der Erfahrung heraus, dass sprachpflegerische Vereine sprachwissenschaftlichen Argumenten gegenüber völlig unzugänglich sind, tja.
Direktvorschläge (zur öffentlich-ärgerlichen Anregung) könnten sein:
Radiotüte — RATÜ
oder
Radiolette
oder
PommSprech
oder
TONIs
“… wer etwa bei Podcast daran Zweifel hat, wird sich natürlich auch nicht von 25 Millionen Google-Treffern auf deutschen Seiten überzeugen lassen.”
Google meint dazu (Suche nach deutschsprachigen Treffern): “Damit Sie nur die relevantesten Ergebnisse erhalten, wurden einige Einträge ausgelassen, die den 268 angezeigten Treffern sehr ähnlich sind.
Sie können bei Bedarf die Suche unter Einbeziehung der übersprungenen Ergebnisse wiederholen.”
Wenn ich ohne Spracheinschränkungen suchen lasse, findet Google 403 Treffer, auch wenn er zunächst einmal 90-oder-so-Millionen anzeigt.
Seufz. Machen Sie das mal mit Zeit. Da hört es schon nach 111 Treffern auf, weil der Rest der Treffer angeblich „sehr ähnlich“ sind. Deshalb halte ich trotzdem die 357 Millionen Treffer für dieses Wort in einem Korpus, was mir in Sekundenschnelle die absurdesten Suchanfragen zielgenau beantworten kann, für ziemlich plausibel und zuverlässig. Irgendein Algorithmus will uns offenbar davor bewahren, endlos viele Seiten durchzugehen.
But that is so much beyond the point. Srsly.
@Susanne — Sorry, Asche auf mein Haupt (dazu später)
Susanne meint
“@Berta: Ein Wort ist Teil der deutschen Sprache, wenn es von der deutschen Sprachgemeinschaft systematisch verwendet wird ”
Das ist leider nicht mehr als TheorieSuche, noch nicht einmal ‑Findung, eher aber wie Wunschkonzert, das mit dem “systematisch”:
nichts, was “systematisch” in Sprache (hinein) konstruiert wird (anders “systematisiert sich nun mal nichts), ist gewachsene sich etablierende Sprache, auch nicht “deutsche Sprache”.
[…]
Es handelt sich dabei richtigerweise um Nennungen, allerdings ohne semantischen, grammatikalischen oder sonstigen sprachlich relevanten Bezug, und “Häufigkeit” hat so viel mit Sprache auch nicht vordergründig zu tun, es sei denn, Sie sind nur StatistikerIn.
[…]
Somit ist ihre Bemerkung etwas weiter unten noch unverständlicher:
“Deshalb halte ich trotzdem die 357 Millionen Treffer für dieses Wort in einem Korpus, was mir in Sekundenschnelle die absurdesten Suchanfragen zielgenau beantworten kann, für ziemlich plausibel und zuverlässig.” -
ZUVERLÄSSIG ?
Für WAS?
Plausibel — WOFÜR ?
Erklären Sie uns doch mal, wofür solche statistisch möglicherweise interessanten Feststellungen sonst noch taugen könnten, für die Richtigkeit, Wichtigkeit, Notwendigkeit oder unwidersprochene Dauerhaftigkeit von Anglizismen wohl kaum.
[…]
[Anm. d. Red.: Kommentar gekürzt, bitte fassen Sie sich kurz.]
@Berta (bitte fassen Sie sich in Zukunft kürzer):
1. Frequenz: Sie spielt konzeptuell eine sehr wichtige Rolle in der Sprache (und auf der Metaebene für die Linguistik). Das ist übrigens unabhängig davon, ob man statistisch arbeitet oder nicht. Einfachstes Beispiel: ein nicht verwendetes Wort stirbt aus. In dem hier diskutierten Zusammenhang ist Gebrauchsfrequenz natürlich hoch relevant, weil sie ein Indikator dafür ist, wie verbreitet ein Wort (Anglizismus) im Sprachgebrauch ist, meist im Gegensatz zu einer angeblichen Alternative.
2. Systematische Verwendung: Verstehen Sie nicht? Das verstehe ich nicht. Ist das Gegenteil von abiträr und sagt, dass ein Begriff systematisch mit einem identifzierbaren Referenten verwendet wird. Das gilt für Podcast genauso wie für Hose. Darunter fällt auch, dass Sie davon ausgehen, dass Begriffe wie Podcast „ohne semantischen, grammatikalischen oder sonstigen sprachlich relevanten Bezug“ verwendet werden (das ist tatsächlich eine ziemlich absurde Vorstellung). Der Schlüssel ist Konvention: wenn eine Gruppe von mehr als einer Person dauerhaft einen Begriff A verwendet, um über Konzept/Referent B zu reden, dann ist das Systematik, Konvention und Nicht-Arbiträrität. Wenn Sie das nicht als Grundannahme der Sprachbetrachtung akzeptieren, werden Sie es schwer haben, eine ernsthafte Diskussion über Sprache führen zu können.
3. Google-Trefferzahlen: Hier ging’s nie um genaue Zahlen oder Millionenangaben, sondern um Größenordnungen. Das haben aber nicht nur Sie missverstanden. Damit kommen wir zurück zu 1.: Frequenzen sind dann sinnlos, wenn man sie nicht zu einander in Bezug setzt.
Das mit der Kapsel ist, finde ich, eigentlich ein sehr charmantes Bild. “Diese Sendung gibt’s auch gekapselt auf unserer Website zum runterladen.”, könnte ich mir z.B. gut bei einem Radiomoderator vorstellen.
@Ounk: Ich kann nun nicht sagen, wie podcast für einen amerikanischen Muttersprachler klingt, aber aus technischer Perspektive passt der Begriff doch 1A. Pod ist offensichtlich etwas kapselartiges und ‑cast ist der für diesen Anwendungsfall passende Fachbegriff für Übertragung/Sendung in der IT.
Pingback: Sprachlog zum Wort ‘Podcast’ | robertkrueger.de
Audio
als Analogon zu Video
hat auch fremdländische Wurzeln, aber dank meiner humanistischen Bildung kann ich mir darunter auch was vorstellen.