Die schlechte Nachricht zuerst: Legen Sie mal wieder alles weg, was Sie sich für heute vorgenommen haben. Die Gute: Sie erhalten informatives, nachgedachtes, physikalisches und mythoesques Unterhaltungsmaterial vom Feinsten. Und heute dürfen Sie auch Fragen stellen. Voilà:
- O, o, o—wir wissen, was kommt. Da entwickelt Lann Horscheidt von der HU Berlin einen Leitfaden zu antidiskriminierender Sprache, hier im Interview mit SPIEGEL ONLINE, und das macht man dra– wollen Sie das wirklich lesen? Man kann dazu stehen, wie man möchte, aber bevor Sie sich dazu aufstellen, machen Sie sich bewusst, dass der Leitfaden Bewusstsein schaffen soll, keine Vorschriften.
- Ok, einen Link zur Illustration—der FOCUS titelt: „Sprach-Experten lachen über ‚Mitarbeita‘ und ‚Doctoxs‘”. Öh, nein. Denn der zu Wort kommende Sprachexperte ist Ludwig Eichinger und der macht sich alles andere als lustig.
- Radio-Tipp: Martin Haspelmath ist am 30. April ab 16.05 bei SWR2 Impuls zu hören und beantwortet Fragen rund um Sprache. Der Clou: Er beantwortet Ihre Fragen, die Sie hier einreichen können.
- Bei DIVERSITY LINGUISTIC COMMENT geht’s um mögliche Universalien in Sprachen, nämlich den sprachlichen Ausdrücken für Uhrzeiten, die relativ stabilen Mustern folgen. (Nachteil: es werden kaum Sprachen erwähnt, und wenn, dann nur Sprachen, die miteinander verwandt sind oder sich (zeitnahme-)kulturell oder geografisch nahe sind. Korrelationen sind dann einfach erklärbar.)
- Um Fachsprache vs. Alltagssprache geht’s bei Markus Pössel im SciLog RELATIV EINFACH.
- Mythbusting, Teil I: Dei Lgened dse Bchusbtabnslasts? Bei BildBlog.
- Mythbusting, Teil II: Falsche Annahmen über Linguistik werden bei ALL THINGS LINGUISTIC auseinandergenommen. Stellenweise vielleicht etwas naiv-basal, aber wer noch nicht regelmäßig das Sprachlog liest, findet den ein oder anderen Aha-Effekt.
Ich wundere mich immer, warum ausgerechnet von Sprachwissenschaftler/innen vollkommen unaussprechliche Bezeichnungen eingeführt werden. Um “Professx” richtig auszusprechen, braucht man eine Anleitung, denn von selbst käme man nie auf die Idee, dass da noch ein i hineingehört (und selbst dann klingt es künstlich und konstruiert). Den Zugang zu den einfachen Menschen hat man sich damit schon verschlossen, übrig bleibt, wie immer, der akademische Elfenbeinturm. Warum darf gendergerechte Sprache nicht sexy sein?
Oh je. Die Kommentare unter dem Spiegel Online-Artikel…