So, kurz vor Weihnachten machen wir das informativ und schmerzlos, ganz ohne Weihnachtsduselei und mit Personalpronomen, Akzenten, Politischem und einem selfie:
- Auf THE LAST WORD ON NOTHING beschreibt Michelle Nijhuis, wie sie auf Wunsch ihrer Tochter beim Vorlesen vom „kleinen Hobbit“ aus Bilbo Baggins ein Mädchen gemacht hat. Dazu passend: Anatol hat vor einigen Jahren schon über seine vorleserischen Redaktionsentscheidungen geschrieben.
- Und wer dann immer noch glaubt, geschlechtergerechte Sprache (hier: Personalpronomen) sein ein Problem des Deutschen, der wende sich dieser Diskussion zu: im Vereinigten Königreich verhandelte man he vs. they letztens im Oberhaus, Geoffrey Pullum antwortet in LINGUA FRANCA.
- In den Niederlanden wurde selfie zum Wort des Jahres gewählt. Damit erklären wir es zum heißesten Anwärter zum „Weltwort des Jahres 2013“.
- Zur Rede des Jahres wählte das Seminar für Rhetorik der Universität Tübingen Gregor Gysis Bundestagsrede zum NSA-Skandal vom 18. November. Die überzeugte die Jury nicht nur inhaltlich, sondern auch in Struktur und Vortragsweise. Endlich einmal eine „X‑des-Jahres“-Wahl, der wir uns ganz unironisch anschließen können.
- Wo wir gerade vom X‑des-Jahres reden: Auch die Anglizismus-des-Jahres-Jury war wieder fleißig und hat die nächsten vier Wortkandidaten besprochen: Land Grabbing, Gamification, performen und instagrammen.
- Eigentlich eher aus dem Bereich
SprachbrockenAbsurdistan kommt die Meldung, dass das Verwaltungsgericht Neustadt (vermutlich meint man Neustadt an der Weinstraße) eine Klage abgewiesen hat, die sich gegen die Verwendung der Bezeichnung „Jobcenter“ richtete. Da hat — ohne Witz — jemand geklagt, weil die Amtssprache ja „deutsch“ sei und Jobcenter nicht dazu gehöre. Also entweder haben wir gerade genug zu tun oder wir finden das besonders absurd, aber erinnert sich noch wer hieran, Punkt 3? - Ist es jetzt eine große Große Koalition oder eine kleine große Koalition? Mit dieser Frage beschäftigt sich knapp Dr. Bopp.