Normalerweise entlehnt eine Sprachgemeinschaft ein Wort, um eine sogenannte lexikalische Lücke zu füllen – also eine Leerstelle im Wortschatz. Solche Leerstellen entstehen typischerweise, wenn etwas Neues bezeichnet werden muss (z.B. eine neue Technologie, eine neue sportliche Aktivität, eine neue Idee).
Das Wort, das ich heute diskutiere, füllt eine lexikalische Lücke anderer Art: Eine Lücke, die entsteht, weil etwas, das schon immer da war, aber nie beachtet und deshalb auch nie benannt wurde, plötzlich in das Spotlight der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerät und eine Bezeichnung braucht. Bzw. eigentlich nicht „etwas, das schon immer da war“, sondern ein Nichts, das schon immer da hätte sein können – nämlich eine Lücke zwischen (weiblichen) Oberschenkeln, die auch dann noch sichtbar sein muss, wenn die Beine gerade und die Füße aneinander gestellt sind (so die geläufigste Definition) oder sogar dann, wenn die Knie sich berühren (so die strengere Definition der englischen Wikipedia): die Thigh Gap.
[Inhaltswarnung: Objektifizierende Beschreibungen des weiblichen Körpers, Fat Shaming, Magersucht.]
Eine Lücke füllt das Wort (im doppelten Sinne), stellt also eine Ergänzung des deutschen Wortschatzes dar. Neu ist es auch – vereinzelte Treffer finden sich schon Ende 2012, aber breitere Verwendung hat das Wort erst 2013 erfahren. Das Wort besteht unzweifelhaft aus englischem Sprachmaterial – es ist tatsächlich eine direkte Entlehnung aus dem Englischen, wo es ebenfalls in diesem Jahr eine breitere Aufmerksamkeit erhielt. Auf den ersten Blick erfüllt es also alle drei Kriterien unserer Wörterwahl, aber sehen wir es uns genauer an.
Englische Vorgeschichte
Das Wort Thigh Gap war im Englischen bislang so wenig verbreitet, dass es sich in keinem der bekannten Wörterbücher findet. Dem Collins Dictinonary, das eine Online-Vorschlagsseite betreibt, wurde es Anfang des Monats von einem Nutzer namens Tommy ans Herz gelegt, von dem auch die oben als gängigste bezeichnete Definition stammt:
When a gap exists between the top of someone’s legs even when they’re standing with their feet together. Highly desirable with models.
Die Wörterbuchmacher/innen halten das Wort „noch nicht ausreichend etabliert für eine Aufnahme ins Wörterbuch“, versprechen aber, es im Auge zu behalten.
Das sollten sie auch, denn das Wort hat 2013 mit großer Wucht Diskussionen um (weibliche) Schönheitsideale befeuert und wird meinem Eindruck nach nicht so schnell wieder verschwinden. Dabei ist das Wort nicht völlig neu: Der früheste eindeutige Beleg, den ich bisher finden konnte, stammt aus einem Beitrag auf der Usenet-Gruppe alt.mag.playboy vom 3. Juni 1996, in dem ein Nutzer namens kc7cc sich über die sinkende Qualität der Playboy-Fotografien seit 1976 beschwert: Vorher seien auf den Fotos a lot of narrow waisted/wide hips/big thigh gap and well shaped tits („viel schmale Taille/breite Hüfte/große Thigh Gap und wohlgeformte Titten“) zu sehen gewesen, seitdem gehe der Trend zu snatch in your face (etwa, entschuldigung, „Möse in dein Gesicht“). Auch andere frühe Verwendungen finden sich hauptsächlich in pornografischen Zusammenhängen; hinzu kommen einige Jahre später Treffer in Pro-Anorexie-Foren (hier nicht verlinkt), in denen die Thigh Gap oft als Wunschziel genannt wird.
Das Wort findet sich dabei hauptsächlich in informeller Online-Sprache (die vermutlich den informellen mündlichen Sprachgebrauch widerspiegelt. In formelleren Zusammenhängen, für die ich hier exemplarisch Google Books durchsucht habe, finden sich vor 2013 nur ein Treffer in einem Bericht aus der Luftfahrtindustrie von 1992 und zwei Treffer in selbtpublizierten pornografischen Romanen (2003 und 2006), die sich aber nicht auf die heutige Bedeutung beziehen, sondern einfach auf Lücken zwischen Oberschenkeln. Im laufenden Jahr finden sich bislang vier Bücher, in denen das Wort mit der modernen Bedeutung vorkommt: Zwei selbstpublizierte Romane (hier und hier), in denen das Wort von weiblichen Charakteren verwendet wird, die mit Störungen ihres Körperbilds zu kämpfen haben, ein Buch, das sich kritisch mit aktuellen Entwicklungen weiblicher Schönheitsideale beschäftigt, und das selbstpublizierte Buch „The Thigh Gap Hack: The Shortcut to Slimmer, Feminine Thighs Every Woman Secretly Desires“ einer gewissen Camille Hugh, das sich, wie der Titel vermuten lässt, damit befasst, was Frauen tun müssen, um sich eine Lücke zwischen den Oberschenkeln zu erarbeiten – und zwar ohne unlautere Tricks, wie etwa das verdrehen der Beine nach innen, um eine Thigh Gap etwa auf Fotos nur vorzutäuschen.
Breite Verwendung hat das Wort 2013 zunächst in den sozialen Netzwerken Twitter, Tumblr und Instagram gefunden, wo Mädchen und junge Frauen (und ab und zu auch junge Männer) ihre Thigh Gaps oder deren Abwesenheit fotografieren, über ihren Wunsch nach einer solchen sprechen oder sich über dieses neue Schönheitsideal lustig machen. In die Aufmerksamkeit einer Öffentlichkeit jenseits dieser Netzwerke gelangte es Anfang November unter anderem durch den Fall des Models Robyn Lawley. Die musste zunächst einen Shitstorm über sich ergehen lassen, nachdem sie es gewagt hatte, trotz fehlender Thight Gap Bademode zu präsentieren, und ging dann offensiv gegen das Schönheitsideal der Thigh Gap vor. Seit November hat das Wort Thigh Gap dann auch den oben erwähnten Eintrag in der englischen Wikipedia.
Entlehnung und deutsche Wortgeschichte
Das Wort Thigh Gap ist zu neu um in den Textsammlungen aufzutauchen, die wir normalerweise heranziehen. Ich werde im folgenden deshalb vorrangig die Medienberichte zu dem Wort diskutieren, da diese entscheidend dazu beigetragen haben, das Wort überhaupt erst bekannt zu machen. Dabei gehe ich auf die allgemeine inhaltliche Ausrichtung der Berichte ein, weil sie zeigt, welche kommunikative(n) Funktion(en) das Wort erfüllt.
Vereinzelt findet sich das Wort Thigh Gap im Deutschen schon vor 2013 (hier ein früher Treffer von Twitter vom Dezember 2012), aber die erste nennenswerte Beachtung fand es am 4. März 2013, als die deutsche Ausgabe des Vice Magazine einen Artikel mit dem Titel „Es wird Zeit, der Oberschenkellücke den Krieg zu erklären“ veröffentlichte. Damit kann das Vice Magazine für sich nicht nur in Anspruch nehmen, entscheidend zur Entlehnung des Wortes Thigh Gap (das im Beitrag zwei Mal verwendet wird) beigetragen zu haben, es hat auch gleich den Eindeutschungsvorschlag Oberschenkellücke mitgeliefert, der im Beitrag noch neun weiter Male verwendet wird.
Der Vice-Artikel liefert außerdem die im deutschen Diskurs um die Thigh Gap dominante Perspektive mit: er bringt das Wort nicht nur in Zusammenhang mit Magersucht (was vermutlich nicht ganz ungerechtfertigt ist), er lehnt sie (und ihre Trägerinnen) insgesamt mit starken Worten ab: Wer sie habe sei „untergewichtig“ und „erbarmungslos stockdürr“, was „scheiße“ sei. Nur „Möchtegernbohnenstangen“, die „keine anderen Probleme“ haben, könnten eine solche Lücke erstrebenswert finden. Sie machen „macht weder Spaß, noch ist sie sonderlich glamourös oder jugendlich“. Vielleicht ist das gut gemeint, aber natürlich kritisiert der Beitrag auf diese Weise nicht nur den Wunsch nach der Thigh Gap, sondern auch alle Frauen, die von Natur aus einen entsprechenden Körperbau haben.
In den folgenden Monaten drehen sich Diskussionen um die Thigh Gap auf Twitter ausschließlich um diesen Artikel und sie bleiben in der vorgegebenen Perspektive. Im Juni liefert die Webseite girls-time.com dann in ihrem „Girls Time Lexikon“ einen Eintrag mit dazugehörigem Youtube-Film, der erst genau erklärt, wie man die (Abwesenheit einer) Thigh Gap (auch hier alternativ Oberschenkellücke genannt) bei sich diagnostiziert, um dann davor zu warnen, eine solche haben zu wollen. Zwischen Mai und Oktober etabliert sich das Wort dann langsam auf Twitter – es ist nur ein Bruchteil so häufig wie im englischsprachigen Netz, und die Kritik an der Thigh Gap überwiegt die Sehnsucht nach einer solchen.
Am 15. Oktober greift die Webseite storyfilter.com das Thema auf und berichtet, dass das Prahlen mit der Thigh Gap in den sozialen Netzen und deutschsprachigen Mädchenforen um sich greife und dass Ärtze Alarm schlügen, weil sie „Magersuchtexzesse“ befürchteten. Eine Woche später berichtet die Amica recht ausführlich über das Phänomen, das sie vor allem in den USA verortet. Den Ursprung des aktuellen Trends sieht sie in der Modewelt und erwähnt hier speziell das Model Cara Delevingne, deren Thigh Gap so berühmt ist, dass ein Fan einen eigenen Twitter-Account für diese betreibt. Der Grundton des Artikels ist ebenfalls warnend, es wird darauf hingewiesen, dass eine Thigh Gap (hier ebenfalls alternativ als Oberschenkellücke sowie als Beinlücke bezeichnet) sich für die meisten Frauen auch durch Hungerkuren nicht erreichen lässt. Wieder eine Woche später berichten der österreichische „Kurier“ und T‑Online und stellen ebenfalls das Thema Magersucht in den Mittelpunkt. Auch hier werden sowohl Thigh Gap als auch Oberschenkel-Lücke verwendet.
Dann berichtet der Guardian über den Fall Robyn Lawley, und in der Folge greifen jetzt.de, die Welt und das Hamburger Abendblatt das Thema auf. Die Welt druckt eine wirre, inhaltlich falsche Nacherzählung des Lawley-Falls, die inhaltlich nichts Neues bietet und sprachlich bestenfalls dadurch auffällt, dass die Thigh Gap als „die ungesunde Lücke zwischen den Schenkeln“ paraphrasiert wird. Das Hamburger Abendblatt verwendet neben Thigh Gap die Eindeutschung Beinlücke, gibt die „Schuld“ an diesem Trend „halb verhungerte[n] Models“ und beschwert sich im Namen des ästhetischen Empfindens aller Männer darüber: „Für einen Mann ist es allerdings völlig unverständlich, warum man sich bei Betrachtung dieser ansehnlichen Frauenregion, die als Königsweg weiblichen Charmes gilt, wünschen sollte, hindurch auf etwas anderes zu blicken.“ Der Beitrag auf jetzt.de, der neben Thigh Gap wieder Oberschenkellücke verwendet, ist der erste relativ neutrale Artikel zum Thema. Er versucht, das Phänomen in die ständig im Wandel befindlichen weiblichen Schönheitsideale einzuordnen und weist auf die Problematik einer Bilderflut oberkörperloser (und damit gesichtsloser) Schenkel für die allgemeine Wahrnehmung des weiblichen Körpers hin. Er stellt ebenfalls einen Zusammenhang zu Magersucht her, weist aber auch darauf hin, dass die Existenz und Größe einer Lücke entscheidend vom Körperbau abhängt.
Es folgen Berichte in der Bunte, auf Mädchen.de in der Rheinischen Post, im Stern und der Bravo (letztere sogar mit Voting), die im wesentlichen das schon anderswo gesagte wiederholen und sprachlich ebenfalls zur Oberschenkellücke tendieren. Der Stern-Beitrag wird in den sozialen Netzen vielfach geteilt und dürfte überdurchschnittlich zur Verbreitung des Ausdrucks beigetragen haben. Spiegel Online berichtet satirisch und MTV stört sich an der thighgapbedingten Einheitlichkeit von Körperformen und MTV warnt, dass Schönheitsideale, die nur durch „geistige und physische Krankheiten“ zu erreichen sind, „nicht schön“ seien.
Fazit
Die Verbreitung des Wortes Thigh Gap ist insgesamt noch relativ gering bzw. auf bestimmte Gruppen beschränkt. Allerdings ist seit November ein starker Anstieg zu beobachten, der noch nicht am Ende angelangt zu sein scheint. Mit Oberschenkellücke hat sich in den Medien eine aus rein deutschem Sprachmaterial bestehende Lehnübersetzung etabliert, die aber dem aus dem Englischen entlehnten Original insgesamt in ihrer Häufigkeit deutlich hinterher hängt (ca. 34 ooo Google-Treffer für Oberschenkellücke bzw. Oberschenkel-Lücke gegen 84 000 für Thigh Gap).
Bleibt die Frage, ob das Wort eine Bereicherung für den deutschen Wortschatz darstellt. Wenn man Bereicherung als „Verschönerung“ versteht, dann sicher nicht. Das Wort dient nur einem Zweck: Weibliche Körper zu pathologisieren. Er wird einerseits genutzt, um Frauen ohne Thigh Gap ein Ideal vorzuhalten, dem sie entsprechen sollten (selbst die Mehrheit der kritischen Artikel unterstützt das, indem sie fast ausnahmslos mit ästhetischen Bildern zwar schlanker, aber sich im normschönen Bereich bewegenden Frauenkörpern in sexy Unterwäsche bebildert sind (die oben bereits verlinkten Artikel auf Stern und Bravo können hier als exemplarisch gelten). Er wird andererseits genutzt, um schlanke Frauen mit natürlicher Thigh Gap mit magersüchtigen Frauen in eine Kategorie zu stecken, und um magersüchtigen Frauen vorzuwerfen, sie machten sich durch eine Thigh Gap für Männer unattraktiv. Wünschenswert ist die Existenz des Wortes deshalb sicher nicht – es wäre allen geholfen, wenn die Oberschenkellücke eine lexikalische Lücke geblieben wäre
Aber Bereicherung bedeutet nicht Verschönerung, sondern Steigerung der Ausdrucksfähigkeit. Und die wird durch das Wort Thigh Gap durchaus gesteigert, wenn auch mit zunächst negativen Konsequenzen. Da das Konzept der „Lücke zwischen den Oberschenkeln, die auch bei aneinander gestellten Füßen sichtbar ist“ nun einmal in der Welt ist, braucht es ein Wort, um darüber reden zu können – und sei es nur, um darüber zu reden, dass eine solche Lücke entweder da ist oder nicht, und dass es gefährlich sein kann, sie haben zu wollen, wenn sie nicht da ist. Und, um darüber zu reden, dass es der weibliche Körper ist, für den ständig neue Normen erdacht werden, für die dann Wörter her müssen.
Ausnahmsweise würde ich aber dafür plädieren, für diese Zwecke das deutsche Oberschenkellücke zu verwenden, denn Thigh Gap klingt als englisches Lehnwort mehr nach glamourösem Modetrend als nach einer neutralen Beschreibung eines anatomischen Zwischenraums. Noch besser wäre es, durch die Umschreibung „Lücke zwischen den Oberschenkeln“ dafür zu sorgen, dass wir uns die Lücke nicht allzu sehr als etwas Dinghaftes vorstellen. Aber meine Meinung zählt hier natürlich genauso wenig, wie sonst die Meinung von Sprachnörglern, die Laptops gerne als Klapprechner und Tablets gerne als Flachrechner bezeichnet sehen würden: Am Ende zählt, wofür die Sprachgemeinschaft sich entscheidet. Ich würde Thigh Gap deshalb als Außenseiter im Rennen um den Anglizismus des Jahres einordnen, aber nicht als chancenlos.
Man findet in theoretischen Abhandlungen, die sich mit der Integration englischer Lehnwörter ins Deutsche befassen, doch durchaus auch die Ansicht, dass Wörter, in denen die ‘dental fricatives’ vorkommen, weitaus weniger entlehnt werden, da sie für den ‘gemeinen Deutschsprecher’ eine gewisse Aussprachehürde darstellen (nach Thriller und Bluetooth kommt kaum noch was nach). Spricht also auch dagegen, dass sich ‘Thigh Gap’ ernsthaft durchsetzt.
Mal ne dumme Frage am Rande: ‘Thigh gap’ sind doch zwei Wörter, wieso wird es dann hier als ein Wort bezeichnet?
MfG.
Nein, das ist ein Wort. Im Englischen müssen Komposita, anders als im Deutschen, orthografisch nicht als Einheit dargestellt werden.
Leicht offtopic, aber der Flachrechner der deutschen Sprachnörgler verliert ästhetisch leider ganz massiv gegen das nettbrett der norwegischen Sprache. 🙂
Die Feststellung, dass die Form, in der über Frauenkörper gesprochen wird, von Vorschriften und der Abwertung von Nonkonformität durch Pathologisierung geprägt ist, ist nicht sonderlich überraschend. Dass dasselbe Diskursmuster allerdings auch dann dominiert, wenn Vorschriften und die Abwertung von Nonkonformität gerade kritisch betrachtet und abgelehnt werden, erscheint bedenkenswert.
Die Dialektik funktioniert offenbar, obwohl es keinen nennenswerten deutschsprachigen Pro-Thigh-Gap-Diskurs gibt. Der Anti-Thigh-Gap-Diskurs erzeugt Normen für Frauenkörper, und zwar notwendigerweise zwei Normen, die Anti-Thigh-Gap-Norm und zugleich unbeabsichtigt die Pro-Thigh-Gap-Norm, um sich gegen sie aussprechen zu können.
Die in diesem Artikel präsentierte Synthese lautet nun, dass beide Diskurse schädlich sind und die deutsche Sprache nicht verschönern. Diese Synthese wird wiederum zur These eines Diskurses, den ich umständlich Pro-Thigh-Gap-Diskurs-Ablehnungs-Diskurs nennen möchte. Dessen Gegenthese (Anti-Thigh-Gap-Diskurs-Ablehnungs-Diskurs) muss lauten: Es ist schädlich, unschön und frauenfeindlich, bestimmte frauenkörperbezogene Diskursthemen (wie Thigh Gap) als schädlich, unschön und frauenfeindlich zu diskriminieren.
Wie man daraus wiederum eine Synthese bilden, oder welche Schlüsse aus der Dialektik selbst zu ziehen wären, lasse ich mal offen.
Brrrr, jetzt bin ich zu Google Images abgerutscht und habe Fotos von vielen Menschen gesehen, die mehr essen sollten. Wobei sicher bei einigen Fotos einfach mit Fotoshop nachgeholfen wird, was das zweifelhafte Ideal noch unerreichbarer macht.
Aber ob wir den Anglizismus wirklich brauchen? Eigentlich nur, wenn wir über dieses spezielle Phänomen diskutieren möchten, OK. Das Problem, dass Frauen und zunehmende auch Männer sich genötigt fühlen, sich unerreichbaren körperlichen Idealen anzunähern, konnte bisher auch so ganz gut beschrieben und bemängelt werden.
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Arrrg! Dass jemand sich nicht schämt, in einer ZEITUNG (!!!) Oberschenkel und umliegende Körperteile als „Königsweg weiblichen Charmes“ zu bezeichnen hat mich jetzt bestimmt ein halbes Jahr meines Lebens gekostet. Das ist doch echt zum kotzen!
Danke an Herrn Stefanowitsch, der die Lektüre von so vielen sicher äußerst schmerzhaften Texten auf sich genommen hat.
Ansonsten meine ich, dass gerade das obige Zitat aufzeigt, wie wenig verdinglichende und sexistische Ausdrucksweisen auf einzelne Begriffe angewiesen ist. Trotzdem würde ich persönlich mich der Bewertung im letzten Absatz anschließen und neutraler von einer Lücke sprechen — irgendwo muss man ja anfangen.