In der Ruhe vor dem Anglizismus-Sturm, zu dem wir ab der kommenden Woche überleiten werden, hier noch ein paar spannende, ausgewählte Links zu phonologischem Wandel, Zahlwortsystemen und dem unheilvollen (?) Einfluss des Internets auf Sprachenvielfalt.
- Unter „Dude, where’s my accent“ liefert der PORTLAND MONTHLY ein Meisterstück eines fundierten, aber verständlichen Einblicks in Lautwandel — heute und damals.
- Wer sich für Zahlsysteme interessiert und sich von einer vielleicht etwas komplexeren Darstellung herausgefordert fühlt: in GEOCURRENTS geht’s um weltweite Unterschiede in Zahlsystemen.
- Killt das Internet Sprache(n)? Eine Studie in PLOS ONE beschäftigt sich mit der Frage, wie viele der über 7.000 Sprachen der Welt auch online präsent sind. Ergebnis: nur 5% der Sprachen weltweit sind „online“. Darüber berichtet die WASHINGTON POST (Originalstudie hier). Abgesehen von einer unglücklichen Verwirrung von Ursache und Wirkung scheint das Problem, noch bevor ich die Studie gelesen habe: die Sprachenvielfalt der Welt setzt sich in überwältigender Mehrheit aus Sprachen zusammen, die kaum eine oder meist gar keine Verschriftung haben und/oder nur in sehr kleinen Sprachgemeinschaften gesprochen werden — und somit überhaupt nicht online vertreten sein können.
- Im SPRACHSTAND machen sich Juliana Goschler und Anatol Stefanowitsch noch mal Gedanken zum Jugendwort des Jahres, babo — und welche Reise das Wort (wirklich) genommen haben könnte.
- Ressource der Woche: Unser AdJ-Jurykollege Michael Mann vom LEXIKOGRAPHIEBLOG trägt in einer neuen Rubrik Sprachatlanten und Namenskarten zusammen.
- Auf DER FREITAG gibt’s ein annotiertes Anglizismus-ABC.