Blogspektrogramm 47/2013

Von Susanne Flach

Uff, da war aber viel los diese Woche! Während der Bericht zur Lage der deutschen Sprache uns diese Woche im Sprachlog auf Trab gehal­ten hat, wurde ander­norts natür­lich nicht inne gehal­ten: Wörter­wahl in Eng­land, ein 50jähriges Jubiläum, (Not) Lost in Trans­la­tion und viel Medi­en­rum­mel um die Anglizismenwahl!

  • Mit großem Medi­en­in­ter­esse wurde der Anglizis­mus des Jahres the Word of the Year (WOTY) in Eng­land bere­its gekürt: self­ie. Die Oxford Dic­tio­nar­ies bericht­en in ihrem Blog davon, der Lin­guist Ben Zim­mer kom­men­tiert (und mah­nt zur Vor­sicht bei der Unter­schei­dung zwis­chen Erst­be­leg und Wor­tur­sprung). Aber nur unser Ana­tol hat sich angemessen inspiri­eren lassen.
  • Bei den Oxford Dic­tio­nar­ies hat man ein paar Wissenschaftler/innen gebeten, sich zu self­ie zu äußern, auch den geschätzten David Crys­tal: „ein exzel­lentes Wort des Jahres“.
  • Dem schließen wir uns an, obwohl wir ein biss­chen hrmpfen, weil self­ie auch beim AdJ nominiert ist: Juryvor­sitz Ana­tol äußert sich bei detektor.fm zu self­ie und anderen Anglizis­men.
  • Das RBB Info Radio macht sich auch ein paar Gedanken zur AdJ-Wahl.
  • Diese Woche feierte ein Großereig­nis run­des Jubiläum, dem kaum ein­er entkom­men kon­nte: Vor 50 Jahren hob die BBC „Doc­tor Who“ aus der Taufe — Ben Zim­mer von VISUAL THESAURUS wid­met sich der Geschichte hin­ter „Dalek“.
  • Bei WORTBETRIEB schreibt Bar­bara Mürdter über uns.
  • Der Ger­man­ist Karl-Heinz Göt­tert hat diese Woche zwei Inter­views gegeben (SPIEGEL und TELEPOLIS), deren Inhalt für regelmäßige Sprachlogleser/innen nicht viel Neues bietet, aber im Sinne der Doku­men­ta­tion von Linguist/innen in der Öffentlichkeit — eben. ((Wobei ich per­sön­lich die Meta­pher der „Mod­ernisierung“ zu emo­tion­al gewählt finde, weil sie impliziert, da müsste was mod­ernisiert wer­den. Der „Nach­holbe­darf“ wurde auch bei eini­gen Kom­men­ta­toren mit dem falschen Hals aufgenom­men. Sei’s drum.))
  • Stimme aus der Steinzeit: Mar­tin Wor­thing­ton von der Uni­ver­sität in Cam­bridge kiest Lyrik des Akkadis­chen.
  • Im Lan­guageL­og ein Beleg für schief gelaufene Über­set­zung von fag.

3 Gedanken zu „Blogspektrogramm 47/2013

  1. sdr

    Hal­lo, ich bin kein Sprach­wis­senschaftler, lese erst seid kurzem hier mit. Hätte mal ne Frage. Was ist hrmpfen? So ne Art Insid­er oder nur ein Verse­hen? Ein netter/s Blog .

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    1. Susanne Flach Beitragsautor

      Kein Verse­hen, aber auch nicht direkt ein Insid­er: hrmpf (oder hmpf) wird oft zur Markierung von Gen­ervtheit oder kleinen Ärg­ernissen einge­set­zt, vor allem bei Twit­ter. Prozess: Laut­malerei. hrmpfen ist ein daraus abgeleit­etes Verb, beze­ich­net uns also beim hrmpf-machen.

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