Am Freitag haben wir darauf hingewiesen: Es ist die Jahreszeit der Wörterwahlen, und damit auch Zeit für den „Anglizismus des Jahres 2013“: Wie schon in den letzten drei Jahren werden wir mit Ihrer Hilfe in den nächsten Monaten wieder das englische Lehnwort wählen, das die deutsche Sprache im laufenden Jahr am stärksten bereichert hat. Wir erinnern uns: 2010 kam das Wort leaken auf Platz 1 (und zwar ohne dass Mitglieder der Jury das vor der Bekanntgabe enthüllt hätte); im Jahr 2011 wurde der Shitstorm zum Sieger gekürt (eine Entscheidung, die einen internationalen Mediensturm, aber keine Empörungswelle auslöste; im letzten Jahr gewann dann Crowdfunding knapp vor Hipster und Fracking (die Kosten der Wörterwahl trug die Jury ganz ohne finanzielle Hilfe aus dem Netz).
Die Entscheidungen der Jury (und die übereinstimmenden Ergebnisse der Publikumsabstimmung) haben sich im Nachhinein alle als richtig erwiesen.
Das Wort leaken hat an Aktualität wenig eingebüßt – nachdem die Informationen über die Aktivitäten der britischen und amerikanischen Geheimdienste, die der Whistleblower Edward Snowden seit Mitte des Jahres geleakt hat, das beherrschende Nachrichtenthema des Jahres waren und sind, müssten wir die betreffenden Wörter wohl spätestens jetzt zu Siegern wählen, hätten wir nicht die Weitsicht besessen, es schon 2010 zu tun.
Über den Shitstorm brauchen wir wenig zu sagen, dass er zum festen Bestandteil der deutschen Sprache geworden ist zeigt seine Eintragung in den Duden vor einigen Monaten (die dann tatsächlich einen solchen auslösten). Auch das Crowdfunding setzt seinen Siegeszug fort, die von einem Wikipedianer erfundene Alternative Schwarmfinanzierung scheint bislang chancenlos.
Ob Jury und Publikum auch in diesem Jahr richtig liegen, werden die nächsten Monate zeigen: Die Wahl zum Anglizismus des Jahres ist die einzige, die den gesamten Auswahlprozess transparent im Netz begleitet.
In der ersten Phase, die heute beginnt und dann vier Wochen (also bis zum 24. November) läuft, werden Wortkandidaten gesammelt. Dabei sind vor allem Sie gefragt: Nominieren Sie auf der Webseite der Aktion ihre wichtigsten Anglizismen des Jahres! Auch die Mitglieder der Jury werden in diesem Jahr Wortkandidaten aus verschiedenen Archiven sammeln und nominieren. Ende November gibt die Jury dann bekannt, welche der Nominierungen es in die zweite Runde schaffen.
In der zweiten Phase bis Anfang Januar werden die Wortkandidaten dann auf Herz und Nieren auf ihre Siegertauglichkeit geprüft. Ausführliche Diskussionen finden Sie in den Blogs der Jurymitglieder und auf der Webseite der Aktion. Diese Diskussionen sollen Ihnen nicht nur bei Ihrer Entscheidung im Rahmen der Publikumsabstimmung helfen, sie sollen Ihnen auch zeigen, dass Lehnwörter tatsächlich etwas Natürliches und Bereicherndes sind.
In der dritten Phase berät sich die Jury dann im Geheimen, während das Publikum offen abstimmt. Mit der Verkündung des Siegerwortes ist dann Ende Januar zu rechnen.
Und nun: Nominieren Sie, was das Zeug hält!
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