Heute ein μ später als gewohnt, dafür live aus dem Umzugschaos der halben Spektrogrammredaktion: wir bieten Eisbären (statt Katzen) und nervige Teenager.
- CO.LABS berichtet vom Sexismus bei der Maschinenübersetzung von genusneutralen Begriffen (Englisch), bei der in der Zielsprachen doctor als maskulin und teacher als feminin wiedergegeben werden (die Originalstudie der Stanford University ist hier).
- Erfreulich sachlich kommentiert die ZEIT eine — nicht repräsentative — Studie über die Rechtschreibkenntnisse von Grundschülern. Die Studie selbst ist älter, wurde im März aber auf der IDS-Tagung der Fachwelt vorgestellt.
- Warum der Bär Bär heißt, erklärt LSRSGAMES auf Youtube (Englisch) — mit einem kleinen Fehlerchen: Die Arktis hat ihren Namen nicht vom Eisbären, sondern vom Sternzeichen des Bären. (Via @taaljournalist)
- Der Lernerfolg beim Zweitspracherwerb könnte mit der Fähigkeit der Mustererkennung allgemein zusammenhängen, schreibt SCIENCEBLOG über eine Studie, die das herausgefunden hat (Englisch).
- Was wohl aus diesen beiden geworden ist? (TIME, Englisch)
- Video der Woche: eine phonetische Beschreibung von sieben nervigen Lauten, die Teenager so produzieren (Englisch). Tipp: erst das Video am Ende des Beitrages schauen.
Der Artike in der Zeit ist völig okay, eine sachliche Bestandsaufnahme.
Liest man sich aber die Kommentare dazu durch.…. da graust es einem vor dumpfen Nationalismus, Dummheit und geistiger Onanie.…..
Ich habe bisher nur den Artikel und nicht die SU-Studie gelesen, aber danach werden nur bestimmte teacher (nämlich bspw. French, nursery und cooking) weiblich übersetzt. Das mit unpräfigiertem doctor etc. zu vergleichen ist schon etwas kritisch. Auch Krankenschwester als Beispiel ist für einen Deutschsprecher offensichtlich schlecht gewählt. Nichtsdestotrotz eine wichtige, wenn auch nicht überraschende Erkenntnis, dass statistische Verfahren von sozialen Realitäten und Klischees beeinflusst werden. Auf das im Korpus vorhandene Phänomen der (Pseudo-)Generika, also sprachliche Gründe für schiefe Übersetzungen, geht der Artikel leider nicht ein und lässt den unbedarften Anglophonen damit mglw. im Glauben, dass es auch im Deutschen das spanische Differenzialgenus (o/a-Opposition) gäbe.