Da Aprilscherze am ersten April auch in Blogs nicht unerwartet kommen, gibt es im Sprachlog schon lange die Tradition, an diesem Tag vier scheinbare Aprilscherze zum Thema „Sprache“ zu präsentieren, von denen drei aber tatsächlich die reine Wahrheit sind. So natürlich auch dieses Jahr. Wer erkennt den Aprilscherz unter diesen vier unglaubwürdigen Behauptungen? Um das Googeln zu erschweren, verrate ich die Namen der betreffenden Sprachen erst in der Auflösung, die morgen Nachmittag erscheint. Und natürlich werden Ihre Kommentare mit den Antworten bis dahin nicht freigeschaltet!
- Nominativ, Dativ, Akkusativ und Genitiv — Deutschlernenden fallen oft schon diese vier Fälle schwer. Die Sprecher/innen einer Sprache in Australien können darüber nur müde lächeln: Sie haben gleich zwanzig verschiedene Fälle!
- Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft — mehr braucht ein Tempussystem doch nun wirklich nicht, oder? Doch, finden die Sprecher/innen einer Sprache in Afrika: Sie haben gleich fünf Vergangenheitsformen, eine Gegenwartsform und fünf Zukunftsformen!
- Singular und Plural — ein elegantes Numerus-System, das völlig ausreicht, oder? Niemals, finden die Sprecher/innen einer Sprache in Asien: Ihr Numerus-System unterscheidet zwölf verschiedene Numera!
- Maskulinum, Femininum, Neutrum — das reicht doch, um jedem Substantiv ein Genus zu geben, oder? Nein, finden die Sprecher/innen einer Sprache in Afrika: Sie teilen ihre Substantive in einundzwanzig verschiedene Genera ein!
Ich tippe auf 3. 12 Numera scheint mir zu viel. Zumal viele Sprachen noch nicht einmal Zahlwörter haben. Den Rest halte ich für möglich.
Etwas schlampig recherchiert…tippe ich auf 3.
Nummer 1 scheint mir (als Scherz) unwahrscheinlich, da — laut Wikipedia — schon das Finnische 15, das Wepsische 24 Fälle kennt, also warum nicht 20 Fälle in einer australischen Sprache?
Dass eine Sprache 5 Vergangenheitsformen haben kann, scheint mir auch realistisch. Französisch kennt schon 4.
Wenn ich es richtig gelesen habe, gibt es in Bantu-Sprachen 19 Nominalklassen. Punkt 4 scheidet daher als Scherz aus.
Bleibt…für mich Punkt 3 unter “April, April!” übrig.
ich halte die Behauptung der 21 verschiedenen Genera für den Scherz, der gerade in politisch korrekten Gender-Zeiten zu enormen Verwicklungen führen könnte.
1, 2 und 4 sind echt; 3 ist fake
Ich tippe, dass Nummer 4 der Aprilscherz ist.
Herzliche Grüße
Elka Sloan
Falsch ist ganz klar Nummer 3. Laut Wikipedia [1] suchen Sprachwissenschaftler_innen schon nach einem Quadral vergeblich. Selbst, wenn man sich sicher ist, daß es ihn gibt: Damit hat man die Numeri Singular, Dual, Trial, Quadral, Distributiv, Paral, Paukal und Plural. Das sind acht. Bis zu zwölfen ist da noch eine Menge Luft.
Ad 1: Ich kenne mich zwar mit australischen Sprachen nicht aus, aber in Anbetracht von Baskisch und Ungarisch finde ich 20 Fälle nicht so wirklich überraschend.
Ad 2: Je nach dem, wie man zählt, hat schon Englisch für jede der Zeitstufen jeweils mehr Formen. Damit wird das doch recht glaubhaft.
Ad 4: Gerade in Bezug auf Afrika habe ich gehört, daß es da etwas Ähnliches wie Genera geben soll, die man aber wegen Ihrer schieren Anzahl „Nominalklassen“ nennt. Speziell eine Anzahl zwischen 20 und 30 habe ich da in Erinnerung. Paßt doch!
[1] Habe ich vor Längerem schonmal gelesen. Also bitte nicht denken, ich suche jetzt extra wegen des Rätsels. 😉
Ganz eindeutig die Nummer 3, zu erkennen an der zwar hübschen, aber doch eher seltenen Neuschöpfung “Numera”.
Ich tippe auf Nummer 2. Das Verständnis von Zeit ist komplexer als die anderen genannten. Dass sich das in einer Sprache so ausgeprägt entwickelt haben soll, fände ich verblüffender als sie anderen Varianten.
Ich tippe mal auf die 4.
(3) ist ausgedacht: Laut englischer Wikipedia ist die ozeanische Sprache Sursurunga berühmt für ihr umfangreiches Numerus-System – mit fünf Numera.