Während halb Deutschland diese Woche ein Pferd durch’s Dorf getrieben hat, war der Rest fleißig bei der Arbeit. Dieses Mal: Datierung historischer Dokumente, Berichte aus der Spracherwerbsforschung und, äh, die Poesie von Tweets:
- Wozu historische Linguistik gut ist? Für sowas, zum Beispiel: An der University of Toronto hat man Algorithmen entwickelt, die es mit historischen Sprachdaten und unserem Wissen um Sprachwandel möglich machen, mittelalterliche Dokumente zu datieren. Darüber berichtet THE TECHNOLOGY REVIEW, die Originalstudie gibt’s hier.
- Angela D. Friederici vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig erzählt von ihrer Forschung zum Spracherwerb bei Kindern — und ob ‚Muttersprache‘ da (noch) ein zutreffender Begriff ist.
- Von der University of British Columbia kommen Forschungsergebnisse zur Satzverarbeitung bei zweisprachig aufwachsenden Kindern. Sie benutzen dabei besonders prosodische Merkmale und unterscheiden sich damit von gleichaltrigen einsprachigen Kindern. Darüber berichten INTERNATIONAL BUSINESS TIMES (Englisch) und auf Deutsch der SPIEGEL.
- Wer sich manchmal fragt, ob wir mit Sprachnörglern zu hart ins Gericht gehen, der teste seine Wahrnehmung mit einem Rant von Nörgelexperte Geoff Pullum (Kollege beim LANGUAGE LOG) im THE CHRONICLE OF HIGHER EDUCATION zu Adverbien im Englischen.
- Während wir uns der Wahl zum Anglizismus des Jahres 2012 widmen, bereut Sascha Lobo im SPIEGEL seine Rolle in der Verbreitung des Gewinnerworts von 2011, Shitstorm.
- Sprachspielerei der Woche: @pentametron aus Stratford-upon-Internet retweetet jambische Tweets von anderen zu einer Art algorithmischen Twitterpoesie.
Der Artikel über die englischen Adverbien war ganz wundervoll, schöne Dekonstruktion, toll zu lesen. Wollte nur Danke für den Lesetipp sagen und: einen schönen Sonntag noch!
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