Jetzt, da sich die Sprachlog-Jury in ausgedehnte konspirative Sitzungen zur „Anglizismus des Jahres“-Wahl zurückgezogen hat, überbrücken wir für unser Publikum die Wartezeit mit einer erlesenen Auswahl an spannenden Artikeln aus den vergangenen Wochen:
- Die NEW YORK TIMES (Englisch) stellt eine Studie vor, wonach Neugeborene bereits in den ersten Lebensstunden auf Laute der Muttersprache anders reagieren, als auf Laute einer ihnen unbekannten Sprache (hier: Englisch & Schwedisch). Daraus wird geschlossen, dass der muttersprachliche Lauterwerb bereits vor der Geburt beginnt. Die Studie selbst gibt‘s hier.
- Peter Gilles stellt auf INFOLUX (Englisch) eine neue Kartierungssoftware für Familiennamen in Luxemburg und seinen Nachbarländern vor. Bisher gibt es nur wenige Karten, aber man sieht wunderbar, wie sich länderübergreifende Namenlandschaften abzeichnen, zum Beispiel für die Namen Schmitz und Smits. (Nicht ganz so klare Kartenbilder, aber dafür sehr viele Namen, gibt es hier.)
- Der Kommunikationswissenschaftler Martin Lindner macht sich Gedanken über „sekundären Antisemitismus“, den er als eine Art Sprachspiel analysiert, und nimmt den entsprechenden Diskurs unter die Lupe. Achtung: lang. (via @texttheater)
- ERBLOGGTES hat gute Vorsätze fürs neue Jahr, unter anderem Sprachen zu lernen. Joshua Foer hat das schon getan (GUARDIAN, Englisch), und seine neuen Sprachkenntnisse direkt im Kongo getestet.
- Im Lexikographieblog überlegt Michael Mann, angeregt von einer Suchanfrage, was die Mehrzahl von Bauschutt sein könnte.
- Dick Wisdom diskutiert auf BUZZFEED (Englisch) die Wichtigkeit von Twitterdaten für die Forschung — auch für die Sprachwissenschaft — und zeigt sich besorgt über zunehmende Zugangsbeschränkungen zu den Daten.