In den vergangenen Jahren haben sich in unseren Vorgängerblogs eine ganze Menge Beiträge mit Festtagsanstrich angesammelt, die gerne gemeinsam mit den Baumkugeln aus dem Keller geholt werden möchten:
Um X‑mas geht es gleich in mehreren Beiträgen von Anatol: Hinter der Form steckt, oh Wunder, nicht das Ende des Christentums – obschon ein Mr. Martin aus den USA anderer Meinung war. Ein Jahr später war X‑mas dann auch bei uns angekommen und richtete die deutsche Sprache zugrunde. Das fand zumindest die zwischenzeitlich selbst zugrundegegangene »Aktion Lebendiges Deutsch«. Außerdem gab es mal wieder kreative Meinungen zur Bedeutung des X.
In Weihnachtsliedern stecken eine Menge sprachliche Besonderheiten, die ich mir angesehen habe: In »Ihr Kinderlein, kommet …« geht es um die Kind-er-lein (statt Kind-lein) und bei »Wie schon die Alten sungen« um die Vergangenheitsform. (Nein, sungen statt sangen wurde nicht nur deshalb gewählt, weil es sich dann reimt! )
Außerdem habe ich geklärt, warum es Christmette heißt – die Messe hat damit gar nichts zu tun! – und wieso man Weihnachten sagt, wo doch die Mehrzahl von Nacht Nächte sein müsste. In Weihnachts- vs. Christbaum schließlich geht es darum, welche der beiden Bezeichnungen für das Gewächs wo und wann häufiger ist.
Wer jetzt noch immer nicht genug Lesestoff mit Weihnachtsbezug hat, die kann sich anderswo weiter umschauen:
Bei DR. BOPP lässt sich nachlesen, ob man denn nun an oder zu Weihnachten zu Besuch kommt, im LEXIKOGRAPHIEBLOG findet sich eine sehr schöne Korpusanalyse verschiedener Grußformeln – froh oder gesegnet, Weihnachten oder Festtage? –, im ADA kann man sehen, mit welchen Wörtern selbstgemachtes Gebäck im deutschen Sprachraum bezeichnet wird (ich bin für Bretle) und im OXFORDWORDS BLOG (Englisch) geht es um Bezeichnungen für den Weihnachtsmann, ein Analysetool für A Christmas Carol, die Etymologie von Plätzchensorten wie gingersnaps und die exzellente Arbeitsmoral beim OED an den Weihnachtsfeiertagen des Jahres 1879.
Wir hoffen, dass Sie eine ebensolche nicht an den Tag legen müssen und wünschen Ihnen schöne Feiertage ganz nach Ihrem Geschmack!
Pingback: Julie Paradise — Überblick #2
http://youtu.be/SWBkneyTyPU würde, angewendet auf Weihnachtslieder/-gedichte, wohl auch dazu passen. Wobei das nur marginal was mit Sprache zu tun hat (eher Mustererkennung). Ist trotzdem schön.