Sprachbrocken 34/2012

Von Anatol Stefanowitsch

Wie Eltern ihre Kinder nen­nen dür­fen, ist in Deutsch­land weit­ge­hend den Standesbeamt/innen über­lassen, mit denen sie es bei der Ausstel­lung der Geburt­surkunde zufäl­lig zu tun bekom­men. Aber es hilf sich­er, wenn ein Name im Vor­na­mens-Lexikon des Duden­ver­lags ste­ht. Und da sich seit Jahrzehn­ten ein Trend zu möglichst indi­vidu­ellen Vor­na­men beobacht­en lässt, ist es eine gute Nachricht, dass in die aktuelle Auflage 200 Namen neu aufgenom­men wur­den — darunter Barack (aus dem Kisua­he­li), Char­lène (eine franzö­sisierte Ver­sion des englis­chen Charleen), Mert (alt­türkisch für „freige­big, tapfer, aufrichtig“ und der schöne alt­deutsche Name Eil­rich — für „tra­di­tionelle, aber exper­i­men­tier­freudi­ge Eltern“, wie es in der dpa-Mel­dung fre­undlich for­muliert heißt.

Während sich wer­dende Eltern also über einen großen Namen­sre­ich­tum freuen kön­nen, darf sich der Bautzen­er Ableger des Vere­ins Deutsche Sprache über einen uner­hofften Reich­tum im Wortsinne freuen: Eine „geheimnisumwit­terte“ Leipzigerin ver­ma­chte den Anglizis­men­jägern unver­mit­telt die Hälfte ihres Ver­mö­gens. Eine „Bere­icherung für die deutsche Sprache“ nen­nt die Säch­sis­che Zeitung das opti­mistisch, aber die Motive der Dame hat­ten wohl eher etwas mit der Ver­ar­mung des Deutschen durch das Aus­merzen von Fremd­wörtern zu tun, die der VDS sich auf die Fah­nen schreibt: In ihrem Nach­lass fand sich eine CD mit Bachs Matthäus-Pas­sion, auf der „das Wort „High­lights“ durchgestrichen, durch ‘Höhep­unk­te’ erset­zt“ war. Wenig­stens wusst sie also, an wen ihr Erbe gehen würde.

Unser gemein­sames sprach­lich­es Erbe ver­mutet die Sprach­wis­senschaft nicht in Bautzen, son­dern entwed­er in den Step­pen des kaspis­chen Meeres oder in Ana­tolien. Eine Gruppe um den Psy­cholo­gen Quentin Atkin­son, der mich schon mit sein­er phonetisch-genetis­chen The­o­rie vom Spra­chur­sprung nur bed­ingt überzeu­gen kon­nte, liefert nun ein genetisch-lexikalis­chen Mod­ell ab, das sich auf Ana­tolien fes­tlegt. Unplau­si­bel ist das nicht (es ist eben eine der zwei ohne­hin bekan­nten und durch tat­säch­liche sprach­wis­senschaftliche und anthro­pol­o­gis­che Forschung gestützten The­o­rien), aber als Beleg kann man ein Mod­ell, das auf dem notorisch wan­der­lusti­gen und insta­bilen Wortschatz von Sprachen beruht, lei­der nicht betra­cht­en. Aber immer­hin: tra­di­tionelle aber exper­i­men­tier­freudi­ge türkischstäm­mige Eltern kön­nten ihre Kinder nach dieser The­o­rie eben­falls Eil­rich nen­nen, denn obwohl das heutige Türkisch mit den indo-europäis­chen Sprachen nicht direkt ver­wandt ist, wäre das heutige Deutsch ja nur ein Ableger der Ursprache Anatoliens.

 

[Dieser Beitrag erschien ursprünglich im alten Sprachlog auf den SciLogs. Die hier erschienene Ver­sion enthält möglicher­weise Kor­rek­turen und Aktu­al­isierun­gen. Auch die Kom­mentare wur­den möglicher­weise nicht voll­ständig übernommen.]

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Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

29 Gedanken zu „Sprachbrocken 34/2012

  1. Tob

    namensge­bung von kindern
    hallo,
    lei­der ist dies­bezüglich (sehr) viel unklarheit vorhanden.
    das bun­desver­fas­sungs­gericht hat 2008 entsch­ieden, dass standesbeamt_innen gar nix kön­nen: [1]. afaik gibt es trotz­dem einige richtlin­ien an standesbeamt_innen, die dem urteil wieder­sprechen. hier müssen sich eltern eben mit dem standesamt stre­it­en. recht haben sie.
    zitat des urteils:
    Das Recht der Eltern, Sorge für ihr Kind zu tra­gen, umfasst auch das Recht, diesem einen Namen zu geben […]. Die Entschei­dung, welchen Namen das Kind tra­gen soll, haben die Eltern in Aus­führung der Ver­ant­wor­tung für das Kind zu tre­f­fen. Dies bet­rifft auch die Wahl des Vor­na­mens, der der Indi­vid­u­al­ität ein­er Per­son Aus­druck ver­lei­ht, den Einzel­nen beze­ich­net und diesen von anderen unter­schei­det. Es ist zuvörder­st Auf­gabe der Eltern, ihrem Kind in freier gemein­samer Wahl einen Namen zu bes­tim­men, den es sich selb­st noch nicht geben kann. Man­gels ein­schlägiger Bes­tim­mungen im Namen­srecht sind die Eltern in der Wahl des Vor­na­mens grund­sät­zlich frei […]. Diesem Recht der Eltern zur Vor­na­menswahl darf allein dort eine Gren­ze geset­zt wer­den, wo seine Ausübung das Kindeswohl zu beein­trächti­gen dro­ht. Der Staat ist zur Wahrnehmung seines Rechts nach Art. 6 Abs. 2 Satz 2 GG berechtigt und verpflichtet, das Kind als Grun­drecht­sträger vor ver­ant­wor­tungslos­er Namenswahl durch die Eltern zu schützen. Für einen darüber hin­aus­ge­hen­den Ein­griff in das Eltern­recht auf Bes­tim­mung des Vor­na­mens für ihr Kind bietet Art. 6 Abs. 2 GG keine Grundlage […].
    [1] http://www.bverfg.de/…rk20081205_1bvr057607.html

  2. Phaeake

    Die geheimisumwit­terte Dame
    (so geheimnisumwit­tert, dass von ihr nur voller Name, Alter, früher­er Beruf, Nachkom­men­schaft und Wohn­sitzs­taat der Nachkom­men genan­nt wer­den) hat sog­ar den VDS UND den Bautzen­er Sprachret­tungsvere­in zu hälfti­gen Erben gemacht. Selt­samer als die Kor­rek­tur von High­lights in “Höhep­unk­te” finde ich, dass der Bautzen­er Vere­in das Erbe u.a. für “eine jährliche Aus­fahrt” nutzen möchte. Ist nicht Aus­FLUG als die von Philipp von Zesen vorgeschla­gene Ein­deutschung von Exkur­sion ein Vorzeige­be­griff der Sprachschützer?

  3. Sprachlogiker

    leicht­es Opfer Oma
    Liebe Leute,
    ist euch nicht der Gedanke gekom­men, dass eine 70jährige Kranken­schwest­er, die in den 1950er Jahren ver­mut­lich nur die Hauptschule besucht hat und von dem Min­i­malenglisch, das sie damals (wenn über­haupt) gel­ernt hat, seit Jahrzehn­ten nichts mehr weiß, und die auch möglicher­weise rechtschreib­schwach o.ä. ist, von einem für euch selb­stver­ständlichen geschriebe­nen Wort wie “High­light” schon über­fordert ist und sich die deutsche Über­set­zung ein­fach als HILFE daneben geschrieben hat? Warum unter­stellt ihr ihr gle­ich böswillige Motive? Sowas nen­nt man Vorurteil! Und dür­fen jet­zt in Deutsch­land auch schon alte Omas nicht mehr kein Englisch können?
    Ander­er­seits kön­nte es auch sein, dass sie aus per­sön­lichen Motiv­en einen Hass auf alles “Amerikanis­che” hat­te. Vielle­icht ist ihre Tochter im Stre­it nach USA abge­hauen und hat sich nie mehr blick­en lassen, und sie denkt sich, ohne die Ver­lock­un­gen Amerikas wäre meine Tochter noch hier und würde sich um mich küm­mern. Das wäre dann ein men­schlich­es Schick­sal, das man eher bedauern müsste als drüber zu spotten.
    “High­light” ist übri­gens keine Bere­icherung für die deutsche Sprache, denn es ver­drängt nur das schönere Wort “Glan­zlicht”.

  4. Anatol Stefanowitsch

    Omas Vok­a­bel­hil­fe
    @Sprachlogiker: Genau, wenn ich mir eine Über­set­zung neben ein Wort schreibe, stre­iche ich das Wort auch immer durch (davon abge­se­hen, dass wir hier nur den ver­link­ten Beitrag diskutieren).
    Und was die Ver­drän­gung von Glan­zlicht durch High­t­light bet­rifft — ja, man sieht förm­lich, wie die Häu­figkeit von Glan­zlicht mit dem Aufkom­men von High­light in den Keller stürzt. Nicht.

  5. David

    OH MEIN GOTT!
    Sar­razin sagt: Wenn das so weit­erge­ht, dann benutzen wir bald gar kein anderes Wort mehr.

  6. tk

    Kulis
    Hat zwar nichts mit Anglizis­men zu tun, aber trotz­dem sollte der Vere­in­schef sein­er Vor­bil­drolle gerecht wer­den und Kugelschreiber sagen.

  7. Susanne Kurz

    High­lights und dergleichen
    Ehrlich gesagt, kann ich nicht so recht ein­se­hen, wieso unsere Sprache ver­ar­men soll, wenn wir ein bißchen mehr darauf acht­en, ob wir ein Fremd­wort auch wirk­lich brauchen, bevor wir es schreiben. Ger­ade bei der Pro­duk­tver­mark­tung wäre das dur­chaus kein Fehler. Außer­dem kön­nte man auf diese Weise das Gefühl für die Wortbe­deu­tun­gen schulen.
    Denn selb­stver­ständlich gibt es bere­ich­ernde Fremd­wörter (auch aus dem Englis­chen). Gegen die hat doch nie­mand etwas. Aber was mit­tler­weile bei uns mit Anglizis­men getrieben wird, ist oft mehr als nervtö­tend. Und warum eigentlich? Wirkt das schick oder mod­ern oder gebildet oder weltläu­fig? Finde ich ja nicht.
    Kurz gesagt: “High­lights” ist gängig, und beim Sprechen ver­wende ich das Wort auch. Ist schließlich beque­mer, schnell mal das näch­st­beste Wort zu greifen, wenn man nicht lange nach­denken kann. Aber bei Gedruck­tem sieht das anders aus. Und wenn wir in Zukun­ft nur noch über “Höhep­unk­te” oder “Glan­zlichter” lesen wür­den, hätte ich auch nicht das Gefühl, wichtige Aus­drucksmöglichkeit­en ver­loren zu haben.
    Und was schadet ein Vere­in, der sich mit dem gängi­gen Sprachge­brauch auseinan­der­set­zt? Das schärft immer­hin das Bewußt­sein für die eigene Sprache — wenn es sich denn über­haupt auswirkt.

  8. Thomas Geilke

    Ana­tolien? Toll!
    Das ist inter­es­sant. Unsere gemein­samen Wurzeln, zumin­d­est die Wurzeln unser­er Sprachen, liegen in Ana­tolien! Also sind wir doch eigentlich im weit­eren Sinne alle Türken. Das ist gut, denn die Migra­tions­de­bat­te hat nun ein Ende, Herr Sar­razin. Endlich. Wer jet­zt noch brüllt: “Türken raus!”, ja, der muss ein­fach mit!

  9. Sprachlogiker

    Glan­zlicht
    “Genau, wenn ich mir eine Über­set­zung neben ein Wort schreibe, stre­iche ich das Wort auch immer durch (davon abge­se­hen, dass wir hier nur den ver­link­ten Beitrag diskutieren).”
    Vielle­icht haben Sie Recht mit Ihrer Unter­stel­lung, vielle­icht aber auch nicht. Sie kön­nen es nicht wis­sen. Sie tun aber so, als wüssten Sie es ganz genau. Soll das etwa wis­senschaftlich sein? Und warum in Gottes Namen hack­en Sie so auf ein­er alten Oma rum, die sich nicht wehren kann, weil sie tot ist? Das ist Gegen­teil von rit­ter­lich. Früher half man älteren Damen über die Straße, heute ste­hen sie unter Generalverdacht?
    “Und was die Ver­drän­gung von Glan­zlicht durch High­t­light bet­rifft — ja, man sieht förm­lich, wie die Häu­figkeit von Glan­zlicht mit dem Aufkom­men von High­light in den Keller stürzt. Nicht.”
    Die Kurve beein­druckt mich nicht. Es kann ja nicht sein, dass eine Benen­nung für einen herkömm­lichen Begriff so stark an Häu­figkeit zunimmt, ohne dass andere Benen­nun­gen dadurch ver­drängt wer­den, und die Häu­figkeit von Höhep­unk­ten hat in D ja nicht in den let­zten 50 Jahren expo­nen­tiell zugenom­men. Wahrschein­lich hat “High­light” eine ganze Rei­he von deutschen u/o fremd­sprach­lichen Aus­drück­en erset­zt, deren Häu­figkeit dann jew­eils nur ger­ing abnahm, weshalb sie nicht so leicht iden­ti­fizier­bar sind. Wenn “Glan­zlicht” nicht darunter ist, sei’s drum. Aber vielle­icht wäre heute “Glan­zlicht” der Über­flieger statt “High­light”, wenn nicht der Anglisierungswahn herrschen würde.

  10. klappnase

    Soll das etwa (sprach)logisch sein?”
    Lieber Herr Sprachlogik­er, darf ich Sie zitieren:
    ““High­light” ist übri­gens keine Bere­icherung für die deutsche Sprache, denn es ver­drängt nur das schönere Wort “Glan­zlicht”.”
    “Wahrschein­lich hat “High­light” eine ganze Rei­he von deutschen u/o fremd­sprach­lichen Aus­drück­en erset­zt, deren Häu­figkeit dann jew­eils nur ger­ing abnahm, weshalb sie nicht so leicht iden­ti­fizier­bar sind.”
    “Vielle­icht haben Sie Recht mit Ihrer Unter­stel­lung, vielle­icht aber auch nicht. Sie kön­nen es nicht wis­sen. Sie tun aber so, als wüssten Sie es ganz genau.”

  11. Wentus

    Bara­ka ist arabisch
    Bara­ka ist aus dem Ara­bis­chen ins Kisua­he­li einge­flossen, wie auch Safari und andere Wörter.
    Warum wird eigentlich so gerne Kisua­he­li zitiert? Vielle­icht weil es so schön exo­tisch ist? Vielle­icht weil die Sprache für Kolo­nial­is­ten so wichtig ist, weil sie eine Verkehrssprache viel­er unter­drück­ter Völk­er ist?
    Ara­bisch jeden­falls ist für uns Europäer viel wichtiger, weil wir eine langedauernde gemein­same Kul­tur haben und deshalb natür­lich auch eben­solche Auseinandersetzungen.

  12. Dierk

    Und warum in Gottes Namen hack­en Sie so auf ein­er alten Oma rum, die sich nicht wehren kann, weil sie tot ist?

    Warum nicht? Wed­er Alter noch Tod schützen vor Kritik.

    Das ist Gegen­teil von ritterlich.

    Rit­ter­lich’ wie in Rit­ter, jenen adli­gen Todess­chwadro­nen und Massen­verge­waltigern des Mit­te­lal­ters? Aber ver­mut­lich meinen sie jenes über­ro­man­tisierte Rit­ter­bild, das sich das Bürg­er­tum im 19 .Jahrhun­dert zurecht legte, um irgend­was Schönes zu haben …

    Die Kurve beein­druckt mich nicht. Es kann ja nicht sein, dass eine Benen­nung für einen herkömm­lichen Begriff so stark an Häu­figkeit zunimmt, ohne dass andere Benen­nun­gen dadurch ver­drängt werden

    Doch.
    Ger­ade die zitierte CD sollte Ihnen den Hin­weis darauf geben, es han­delt sich um ver­gle­ich­sweise neues Massen­pro­dukt, durch das die Anzahl der Ver­wen­dun­gen [= Häu­figkeit] des Neol­o­gis­mus ‘High­light’ strak angestiegen ist, ohne dass dafür auch nur ein­mal ‘Glan­zlicht’ hätte aufgegeben wer­den müssen.
    Wenn ‘Glan­zlicht’ 100x im Jahr benutzt wird und nun kommt ‘High­light’ neu dazu und wird 1000x benutzt, ist es 10x so häu­fig — aber ‘Glan­zlicht’ ist genau­so häu­fig wie vorher.
    Einen Anglisierungswahn gibt es übri­gens nicht, zumin­d­est nicht im Deutsch­land des Jahres 2012.*
    *Ich lasse das mal so apodik­tisch ste­hen, wie sie ihn behaupten. Ich denke, die Beweis­last liegt bei Ihnen [Beweise, nicht Anekdoten].

  13. Sprachlogiker

    Autoko­r­rek­tur und Ostalgie
    Ich muss mich in einem Punk­te korrigieren:
    “High­light” wird ja haupt­säch­lich in Wer­be­tex­ten ver­wen­det, und Wer­be­texte haben in den let­zten Jahrzehn­ten sich­er stark an Häu­figkeit zugenommen.
    Ander­er­seits zeigt die Kurve ja die *rel­a­tive* Häu­figkeit an.
    Moment, da fällt mir ger­ade etwas Wichtiges ein: Der Vor­fall spielte sich ja in Sach­sen ab. Das bedeutet, dass die Dame in ihrer DDR-Schulzeit höchst­wahrschein­lich kein Englisch lernte, son­dern nur Rus­sisch. Es ist also äußerst wahrschein­lich, dass sie Englisch nicht beherrschte, und damit steigt auch die Wahrschein­lichkeit, dass sie das Wort “High­light” nicht verstand.
    http://www.gutefrage.net/…-kein-englisch-gel­ernt
    Vllt. war sie ja auch Altkom­mu­nistin und kon­nte den Unter­gang der DDR nicht verkraften. Man weiß es nicht, man weiß es nicht.

  14. phaeake

    Logik und Sprachlogiker
    “… und damit steigt auch die Wahrschein­lichkeit, dass sie das Wort “High­light” nicht verstand.”
    Die Wahrschein­lichkeit, dass die Dame das Wort “High­light” nicht ver­stand, ist null. Denn son­st hätte sie ja nicht die richtige Bedeu­tung daneben oder darüber schreiben kön­nen. Wir kön­nen allen­falls über die Wahrschein­lichkeit disku­tieren, ob sie das Wort zum Zeit­punkt des Kaufs nicht ver­standen HATTE. Wür­den Sie denn eine CD mit dem Titel “Fedruwatzyn aus der Matthäus-Pas­sion” kaufen? Ich nicht.
    Ich mag den Begriff “High­light” auch nicht beson­ders. Aber durch sein Auf­tauchen ergeben sich neue und wichtige Dif­feren­zierungsmöglichkeit­en. Ich habe mal spaße­shal­ber im ZVAB (www.zvab.com) nach “Titel=Glanzlichter” gesucht. Erster Tre­f­fer: Deutsch­er Hochschul­ver­band (Hrsg.):
    Glan­zlichter der Wis­senschaft. 2001. Dage­gen liefert “Titel= High­lights” als ersten Treffer
    “Deko-Highlights.Garten-Highlights. Pflanzen-Highlights.”
    Dass Auszüge aus der Matthäus-Pas­sion als “High­lights” beze­ich­net wer­den, zeigt, an welch­es Pub­likum sich das Ange­bot richtet. Diejeni­gen, die das Wort “Glan­zlichter” schön­er find­en, sind daher gewarnt und kaufen sich lieber die voll­ständi­ge Auf­nahme der Matthäus-Pas­sion. Ich sehe darin eine klare Bere­icherung der Sprache und einen prak­tis­chen Vorteil ger­ade für Bildungsbürger.
    Was ich aber ganz schön hart finde — und bish­er nur angedeutet hat­te: Da spendet man als ältere Dame große Teile seines Ver­mö­gens zwei gemein­nützi­gen Vere­inen. UNd zum Dank erfahren dann alle Zeitungsleser unter Nen­nung von vollem Namen, Alter und Beruf, dass die Dame ihre Tochter enterbt hat. Das soll­ten alle Erblasserin­nen Vor­sicht lehren.

  15. Sprachlogiker

    Würde
    @phaeake:
    Was laufen hier nur für arme Typen rum. Ich dachte, das wäre ein niveau­volles Forum. Stattdessen lässt man hier seinem Men­schen­hass freien Lauf. Pfui.
    Es ist so würde­los, sich tote Omas als Opfer auszusuchen und dabei auch noch helden­haft zu fühlen. Und dann immer nochmal nachzutreten.
    Wenn die Dame einen Abschieds­brief hin­ter­lassen häte, in dem ste­ht “Ich has­se alles Amerikanis­che und habe jedes englis­che Wort durchgestrichen”, dann wäre ja alles klar. Doch ihr schmeißt hier nur mit Vorurteilen um euch, damit ihr euch als was Besseres fühlen könnt.

  16. phaeake

    @Sprachlogiker
    Ich weise Ihre Vor­würfe, Men­schen­hass zu hegen und das Andenken Ver­stor­ben­er zu verunglimpfen, zurück. Wie kom­men Sie dazu, mir solch­es zu unterstellen?
    Im Gegen­teil: Ich vertrete die Auf­fas­sung, dass die Erblasserin über einen HÖHEREN Bil­dungs­grad ver­fügte als den­jeni­gen, den Sie ihr zutrauen, der näm­lich die Ken­nt­nis der Bedeu­tung von “High­lights” umfasst. Und ich beklage ohne jede Ironie, dass man mit ihren Per­sön­lichkeit­srecht­en nicht beson­ders scho­nend umgeht.
    Ich erwarte von Ihnen eine Entschuldigung.

  17. impala

    Cray cray

    Ich dachte, das wäre ein niveau­volles Forum.

    Ich auch. Aber dann las ich Ihre Beiträge, die alle Fak­ten negieren und im Gegen­zug auftrumpfen mit “vielle­icht ist es auch ganz anders”. Molodec! (Für all die DDR-Omas, die nur Rus­sisch sprechen.)

  18. Sprachlogiker

    @phaeake
    “Ich weise Ihre Vor­würfe, Men­schen­hass zu hegen und das Andenken Ver­stor­ben­er zu verunglimpfen, zurück. Wie kom­men Sie dazu, mir solch­es zu unterstellen?”
    So. Und jet­zt stellen Sie sich bitte mal vor, Sie wären tot und kön­nten sich gegen mein Anschuldigun­gen nicht zur Wehr set­zen. Wie fän­den Sie das?
    “Ich erwarte von Ihnen eine Entschuldigung.”
    Wenn Sie sich erst bei der alten Dame entschuldigen.

  19. Anatol Stefanowitsch

    Kom­men­tar­poli­tik
    @Sprachlogiker: Ich erwarte eben­falls eine Entschuldigung an Phaeake, wenn Sie hier weit­er mit­disku­tieren wollen. Phaeake kri­tisiert mich hier oft inhaltlich hart, disku­tiert dabei aber stets niveau­voll und nach­den­klich und vor allem auf der Grund­lage von Argu­menten und ist von mir deshalb hoch geschätzt. Sie dage­gen set­zen sich bish­er besten­falls ober­fläch­lich mit den Inhal­ten des Blogs oder der Diskus­sion auseinan­der und bedi­enen sich eines sehr aggres­siv­en Ton­falls. Bitte lesen Sie noch ein­mal die Kom­men­tar­regeln, und wenn Sie sich daran nicht hal­ten kön­nen oder wollen, disku­tieren Sie doch ein­fach woanders.

  20. phaeake

    @Sprachlogiker
    Es würde mich wirk­lich inter­essieren, wofür ich mich bei der Dame (die Sie bis vor kurzem noch wenig respek­tvoll “Oma” nan­nten) entschuldigen soll. Wenn ich es ver­ste­he, mache ich es sofort.
    Danke, Herr Ste­fanow­itsch, für Ihr Eingreifen.

  21. Ano Nym

    @Sprachunlogiker: Strenggenom­men

    Und jet­zt stellen Sie sich bitte mal vor, Sie wären tot und kön­nten sich gegen mein Anschuldigun­gen nicht zur Wehr set­zen. Wie fän­den Sie das?

    Seit wann kön­nen Tote Anschuldigun­gen wahrnehmen und etwas (emp)finden?

  22. Sprachlogiker

    Ober­fläch­lich? Ich?
    “Ich erwarte eben­falls eine Entschuldigung an Phaeake, wenn Sie hier weit­er mit­disku­tieren wollen.”
    Na großar­tig. Jet­zt wird mir hier die Pis­tole auf die Brust geset­zt. Warum ist das mit der Entschuldigung nicht mir zuerst eingefallen?
    Ich kann es nicht glauben: Ich wollte nur etwas men­schliche Rück­sicht­nahme in diese Diskus­sion ein­brin­gen, und jet­zt werde ich hier als der Pöbler beschimpft.
    Aus Phaeakes Kom­men­tar “Logik und Sprachlogik­er” spricht für mich der reine Zynis­mus gegenüber mir und anderen. Wenn Sie das nicht so sehen, ist das Ihre Mei­n­ung. Aber ich erhebe dage­gen mein Wort. Ich sehe nicht ein, warum Phaeake hier als der moralis­che Sieger vom Platz gehen soll und ich als der Unhold.
    “Phaeake kri­tisiert mich hier oft inhaltlich hart, disku­tiert dabei aber stets niveau­voll und nach­den­klich und vor allem auf der Grund­lage von Argu­menten und ist von mir deshalb hoch geschätzt.”
    Ich habe die fragliche Per­son gegenüber Phaeake in Schutz genom­men und um Ver­ständ­nis für ihre man­gel­nde Bil­dung gebeten. Phaeake fällt dazu nichts Besseres ein, als mir vorzuw­er­fen, ich hätte die fragliche Per­son man­gel­nder Bil­dung gescholten. Das nen­nen Sie niveauoll und nach­den­klich? Es ist ein bil­liger rhetorisch­er Trick, son­st nichts.
    “Sie dage­gen set­zen sich bish­er besten­falls ober­fläch­lich mit den Inhal­ten des Blogs oder der Diskus­sion auseinander”
    Ober­fläch­lich? Ich? Ich schwöre: Sie sind seit 45 Jahren der allererste Men­sch, der mir Ober­fläch­lichkeit vor­wirft. Ich sehe wirk­lich nicht, wo die anderen Foris­ten tief­gründi­ger sein soll­ten als ich.
    “und bedi­enen sich eines sehr aggres­siv­en Tonfalls.”
    Das ist wahr. Aber es wird hier herausgefordert.
    “Bitte lesen Sie noch ein­mal die Kom­men­tar­regeln, und wenn Sie sich daran nicht hal­ten kön­nen oder wollen, disku­tieren Sie doch ein­fach woanders.”
    Ich kann aber woan­ders nicht mit *Ihnen* disku­tieren, das ist das Problem.

  23. Noyt der Tiger

    @Ano Nym: Aber wie ist es…
    mit dem Andenken der Toten? Da gibt es schon so etwas wie Per­sön­lichkeit­srechte nach dem Tode, wobei im konkreten Fall dur­chaus fraglich ist, wer die denn durch­set­zen wollte, leider…

  24. Noyt der Tiger

    @A.S. Sie wollen diskri­m­inieren, oder?
    Der Post Noyt der Tiger @Ano Nym: Aber wie ist es… 25.08.2012, 22:47 bezog sich auf das nicht gelöschte Post­ing von Ano Nym. Inhalt: “mit dem Andenken der Toten? Da gibt es schon so etwas wie Per­sön­lichkeit­srechte nach dem Tode, wobei im konkreten Fall dur­chaus fraglich ist, wer die denn durch­set­zen wollte, lei­der…
    Was bitte wider­spricht dort den Kom­men­tar­regeln oder irgendwelchem Anstand — wenn das Post­ing von Ano Nym ja aus­drück­lich zuge­lassen wird?

  25. Spaßvogel

    @A.S. Sie wollen diskri­m­inieren, oder?
    Der Post Noyt der Tiger @Ano Nym: Aber wie ist es… 25.08.2012, 22:47 bezog sich auf das nicht gelöschte Post­ing von Ano Nym. Inhalt: “mit dem Andenken der Toten? Da gibt es schon so etwas wie Per­sön­lichkeit­srechte nach dem Tode, wobei im konkreten Fall dur­chaus fraglich ist, wer die denn durch­set­zen wollte, lei­der…
    Was bitte wider­spricht dort den Kom­men­tar­regeln oder irgendwelchem Anstand — wenn das Post­ing von Ano Nym ja aus­drück­lich zuge­lassen wird?

  26. Gleichheit ist Gesetz

    @A.S. Sie wollen diskri­m­inieren, oder?
    Der Post soeben gelöschte Post @Ano Nym: Aber wie ist es… 25.08.2012, 22:47 bezog sich auf das nicht gelöschte Post­ing von Ano Nym. Inhalt: “mit dem Andenken der Toten? Da gibt es schon so etwas wie Per­sön­lichkeit­srechte nach dem Tode, wobei im konkreten Fall dur­chaus fraglich ist, wer die denn durch­set­zen wollte, lei­der…
    Was bitte wider­spricht dort den Kom­men­tar­regeln oder irgendwelchem Anstand — wenn das Post­ing von Ano Nym ja aus­drück­lich zuge­lassen wird?

  27. Gleich vs Diskriminiert

    @A.S. Sie wollen diskri­m­inieren, oder?
    Der Post Noyt der Tiger @Ano Nym: Aber wie ist es… 25.08.2012, 22:47 bezog sich auf das nicht gelöschte Post­ing von Ano Nym. Inhalt: “mit dem Andenken der Toten? Da gibt es schon so etwas wie Per­sön­lichkeit­srechte nach dem Tode, wobei im konkreten Fall dur­chaus fraglich ist, wer die denn durch­set­zen wollte, lei­der…
    Was bitte wider­spricht dort den Kom­men­tar­regeln oder irgendwelchem Anstand — wenn das Post­ing von Ano Nym ja aus­drück­lich zuge­lassen wird?

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