Letzte Woche ging’s um Zähne und Beulen - und um die Schlussfolgerung, dass nicht alles, was der Muttersprachler für nicht-existent hält, in seiner Sprache auch tatsächlich nicht-existent ist.
Teil II: LIVE COOKING
In eine ganz ähnliche Kategorie fällt live cooking. Illustriert ist das (von Tonks?) durch einen Cartoon mit einem Kochtopf, aus dem Hände ragen — was angeblich zeigen soll, woran “Engländer […] bei ‘Live Cooking’ denken”. Mit der Verwendung und der Anwendung von Live Cooking machen wir uns in den Ohren eines Muttersprachlers des Englischen also des Kannibalismus schuldig.
Live Cooking ist im Post-Mc-Donald’s‑Zeitalter ein Element einer neuen Generation der Erlebnisgastronomie, bei dem sich Köche bei der Arbeit über die Schulter kucken lassen. Kochen vor den Augen der Gäste. Und natürlich gibt es das auch im Land von Jamie Oliver - spätestens bei Vegetarianexpress dürfte auch klar sein, dass man weder kreischende Südseeinsulaner, ja, noch nicht mal zuckende Hummer in den Kochtopf wirft.
Schon im Beitrag über Perlen und Beulen (und Zähne) fragte ich mich, ob Tonks nicht einfach schon zu lange in Deutschland ist, um zu wissen, was in seinem Heimatland werbetechnisch so los ist. Natürlich kann man Live Cooking auch im kannibalistischen Sinne verstehen. Im Corpus of Contemporary American English (COCA) gibt es zu live cooking glücklicherweise auch diese beiden Bedeutungen in insgesamt nur zwei Belegen:
I support a ban on the sale and unnecessarily cruel live cooking techniques used by any ethnic community in the U.S.
[Aus einem Leserbrief an den San Francisco Chronicle, 1998]Live cooking classes and consumer seminars offered throughout the year. Three-chef panel discussion on ” matching your cooking style with the right equipment, ”
[Aus dem Annual School Cooking Guide, Chicago Sun-Times, 2004]
Man achte auf das Jahr: Die neuere, zusätzliche Bedeutung dürfte auch damit zusammenhängen, dass das Event an sich eine recht neue kulturelle Errungenschaft ist. Die sprachliche Bildung von live cooking hat aber sehr wenig mit der kulturellen oder ethnischen Grausamkeit des Kochens lebender Tiere (Lebendkochen) zu tun. Es handelt sich vielmehr um eine Analogiebildung nach dem Muster live + Ving: live recording, live broadcasting, live mixing, live boxing, live story-telling, live screening, live shooting (of a movie), live writing oder live playing. Alles, was also vor Publikum passiert.
(Dieser Bildung ist möglicherweise eine Reanalyse von ähnlichen Konstruktionen wie etwa in
- Celebritiy chef Brian Turner gave a live cooking demonstration for a crowd of 250 [Quelle]
- You won’t have enough eyes for all the live cooking action [Quelle] oder
- My next live cooking demonstration [Quelle]
vorausgegangen, wo live nicht unbedingt als adjektivischer Teil eines ADJ-N-Kompositums live cooking interpretiert werden muss, sondern unter Umständen auch als Adjektiv in der Phrase [ADJ [cooking + N]] gemeint ist. Englisch ist wegen seines Minimalstinventars an Flexion für diese strukturelle Ambiguität besonders anfällig.)
Es wird in diesem Blog ab Januar während des Juryentscheids zum Anglizismus des Jahres viel um Bedeutungsdifferenzierung und das Füllen lexikalischer Lücken gehen. Mit Live Cooking haben wir beides: es gab ein neues Konzept (‘Koch bei der Arbeit zugucken, gerne mit Eventcharakter’), das man bennenen wollte, meinetwegen aus marketingstrategischen Gründen. Außerdem haben wir die Möglichkeit, dort, wo es im Englischen potentiell Missverständnisse gibt, im Deutschen mit zwei Begriffen ziemlich deutlich zu differenzieren: Live Cooking vs. Lebendkochen.
Die Ambiguität zwischen den beiden Lesarten von live cooking im Englischen liegt an der Polysemie des Wortes live. Solange wir im Deutschen live nur für ‘in realer Anwesenheit’ (Duden.de) nutzen, brauchen wir uns um unseren Sprachgebrauch sowieso keine Sorgen machen, nur weil Robert Tonks auch hier Beulen nach Athen trägt.
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Aus dieser Reihe:
Frische Beulen im Denglisch-Wahn (Teil I: Pearls & Dents)
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Edit: Ich habe den Namen des Autors mehrfach falsch geschrieben. Danke für den Hinweis, ich habe es berichtigt und: es tut mir ehrlich leid. Beim Rest haben wir gänzlich unterschiedliche Auffassungen zu “Humor” und divergierende Interpretationen zum Begriff “Polemik”. Im Übrigen möchte ich den/die KommentatorIn(nen) darauf aufmerksam machen, dass ich schizophrenes Kommentieren irgendwie ungeil finde.
Das grausame Kochen lebender Tiere ist übrigens etwas, das man auch in diesem unserem lande findet: Laut EU-wasweißichdennkommission sind Schalen- bzw. Krustentiere zwar nicht schmerzfähig, aber nett ist die Behandlung ja dennoch nicht. Ist ja nicht so, als ob’s so etwas nur bei Barabarens oder im allerfensten Exostistan gäbe.
Nö, durchaus nicht. PETA erinnert uns ja immer wieder daran.
Mich beschleicht der Verdacht, dass Sie diesen Herrn Tonk zu Ernst nehmen. Ich finde seine Scherze nicht schlecht, und solche Witze mit sprachlichen Ambiguitäten sind ja durchaus nichts Ungewöhnliches. Ich habe weiterhin den Verdacht, dass Leute, die die Kulturseiten von Regionalpresseerzeugnissen befüllen, in der Darstellung ab und zu mal daneben greifen. Ich kenne das Buch des Herrn Tonk ebensowenig wie Sie, bzw. sogar noch weniger als Sie. Aber es ist wahrscheinlich amüsanter als Ihre — mit Verlaub — etwas pedantisch wirkenden Widerlegungen.
Dies soll aber andererseits nicht heißen, dass ich Ihre Arbeit nicht für wichtig erachte oder schätze. Es gibt sicher tatsächlich Menschen, die Herrn Tonk Ernst nehmen. Es soll ja auch Leute geben, die Bastian Sick Ernst nehmen…
Keine Frage, mit Ihrem Verdacht haben Sie Recht, auch insofern alsdass ich durchaus die “Macht” der Lokalpresse nicht grundsätzlich unterschätzen würde. Lokaljournalisten sind kleine Fische — werden aber auch gelesen. Nebenbei: solche Sprachnörgeleien tauchen in großen Medien selten auf.
Ob Tonk gute oder unterhaltsame Scherze macht, sei mal dahin gestellt — ich finde sie noch nicht mal halbwegs lustig. Aber über Geschmack lässt sich ja… gut, lassen wir das.
Womit ich allerdings wirklich ein Problem habe, ist, dass solche “amüsanten” Ausführungen immer in die selbe Kerbe hauen, nämlich sich über den Sprachgebrauch anderer lustig zu machen (in diesem Fall sogar ganz und gar haltlos). Damit spielt Tonk in der sickschen Liga. Und bei Tonk kommt ja noch hinzu, dass er unterschwellig einen gewissen “Besitzanspruch” über Englisch hegt, also quasi eine finale Instanz in seiner eigenen Muttersprache sein möchte. Damit liegt er einfach schlicht daneben. Das ist ja aber per se nicht dramatisch, schreibe ich ja auch. Wir können in der Linguistik gar nicht auf muttersprachliche Kompetenz, Intuition oder muttersprachlichen Sprachgebrauch verzichten, keine Frage. Aber eben der Sprachgebrauch vieler SprecherInnen, nicht eines einzelnen, der immer auch Geschmacksurteile fällt. Auch darum geht es mir.
Auch deshalb nehme ich Tonk für dieses Blog Ernst, klar — weil er für alle latenten Nörgler genau das unfundierte Futter liefert, das sie sich wünschen (und auch hier: zu unrecht). Ich blogge hier auch vor dem Hintergrund einer Art Aufklärungsarbeit unserer Arbeit — und genau diese Einsicht fehlt der Denglisch-Debatte. Das mag im Einzelfall in der Sache pedantisch wirken, ok. Im Prinzip könnten wir die Versuche, der Debatte eine Gegenstimme hinzuzufügen, komplett einstellen. Begründung: Am Sprachgebrauch ändert es herzlich wenig und in der Hinsicht nimmt die Sprachgemeinschaft Tonk und Sick tatsächlich nicht Ernst. Aber mit der gleichen Begründung könnten wir nichts mehr kommentieren, egal zu welchem Thema. Mir geht es letztendlich auch nicht um Tonk oder Sick oder sonstwen, sondern eben auch ein bisschen ums größere Bild: Wer das nächste Mal von sprachkritischen Einwürfen liest, weiß sie vielleicht anders einzuschätzen oder kann sie zumindest in einem anderen Licht sehen.
Ich könnte natürlich auch ohne gelegentlichen Bezug auf Tonk oder Sick bloggen — aber wäre das greifbar(er)?
Danke aber fürs Lob an anderer Stelle. 🙂
Deutscher als Ihre Polemik über das Buch von Robert Tonks (!) geht es ja wohl nicht — Kein Sinn für Humor!
Handlungsvorschlag: Wenn man eine Polemik über ein Buch schreibt, sollte man das Buch wenigstens gelesen haben und den Namen des Autors richtig schreiben können!!! Auch zitieren sollte man richtig: Robert Tonks bezeichnet sich nicht als “ältesten Waliser zwischen Rhein und Ruhr” (er wurde 1955 geboren), sondern als “dienstältesten Waliser”, was auf seine langjährige Tätigkeit in Deutschland anspielt: Wenn Sie mehr erfahren wollen, lesen Sie einfach, was er in seinem Buch über sein Leben schreibt.
Tonks macht sich den Spaß, Dinge so darzustellen, wie sie von Sprechenden einer Muttersprache nunmal gesehen werden können — in einem anderem Licht als dem vermeintlich hellen der mit wissenschaftlichem Anspruch arbeitenden linguistisch Tätigen. Sie schreiben völlig am Thema des Buches vorbei, in dem es nicht um Linguistik und Sprachkritik geht, sondern um die Unterschiede in der assoziativen Wahrnehmung von Kulturen. Wollen Sie diese Wahrnehmung ihm, seinen Verwandten und Freunden absprechen? (Übrigens — von der einen Linguistin zur anderen: Was sollen “quasi-eigene Angaben” sein?) Stick to coffee — with or without caffeine!
Du meine Güte — was sind denn Sie für eine Nervensäge?
Erstens sollten Sie sich das Buch kaufen, dann wüßten Sie zum Beispiel auch den Namen des Autors korrekt zu schreiben — wo Sie doch auch sonst viel wert auf Korrektes legen.
Zweitens haben Sie ganz offensichtlich Angst, Herr Tonks würde Ihren linguistischen Acker bestellen — der scheint bei Ihnen aber wenig Komisches zu enthalten — nun gut — Sie sind scheinbar auch deutscher Herkunft, da ist das entschuldbar.
Ich habe hier für Sie ein wunderbares Zitat aus der Süddeutschen Zeitung (Magazin), geschrieben von Tobias Kniebe, Heft 23/2006:
“Sprachpfleger haben niemals Sex, sind verbittert, neigen zu verstärkter Nasen- und Ohrenhaarbildung und verkehren nur mit Menschen, die sich an beamtenhaften Wortkonstruktionen wie »ob des erlittenen Verlustes« oder »zulasten des Gemeinwesens« berauschen können.”
Ich wünsche Ihnen für das Jahr 2012 ein bißchen mehr Humor. Der macht das Leben leichter, glauben Sie mir!
Schade dass Sie sich das Buch nicht kaufen wollen, denn so laufen Sie Gefahr, in die KT-zu-Guttenberg-Falle zu tappen. Dann hätten Sie auch bemerkt, dass Ihr Beispiel mit den Pearls and Dents in dem Buch gar nicht vorkommt. Wer vorgibt, sich auf wissenschaftlichem Niveau mit einem Text auseinander zu setzen, der sollte wenigstens die Grundbegriffe des richtigen Zitierens anwenden und kann sich nicht ausschließlich auf Sekundärliteratur stützen. So ist Ihnen auch die Intention von Herrn Tonks (sein Name kommt übrigens nicht von “Honky Tonk” und schreibt sich deshalb mit “s” am Ende!) entgangen. Es geht Herrn Tonks nicht darum, über die “Publikation der angeblich so falschen Verwendung von Englisch im Deutschen zu berichten”, sondern gerade um die Mehrdeutigkeit der Begriffe und die Neigung vieler Briten, sich aus dieser Mehrdeutigkeit gerade die komischere der möglichen Bedeutungen herauszufischen. Gerade aus diesem Humor heraus bezieht das Buch seinen Charme. Vielleicht hilft es Ihnen, sich vor der ersten Lektüre des Originalbuches — so Sie sich doch noch dafür entscheiden sollten — einen Monty-Python-Film anzusehen, um in die richtige emotionale Stimmung zu kommen, die Sie anscheinend benötigen, um den “wahren Ernst” dieses Buches zu begreifen. Als kleine Hilfe: die ISBN lautet 978–3‑943048–63‑6 und der Erwerb erfordert lediglich 11,90 €, soviel wie eine Tüte guten losen Tees.
Betrifft: Basic slip
An Susanne Flach:
Auch an dieser Stelle möchte ich Sie auffordern, den von Ihnen durchweg falsch geschriebenen Namen meines Mannes in allen Ihren öffentlichen Darstellungen zu korrigieren. Ihre falsche Schreibweise wurde bereits von Bloggern übernommen und führt zu einer Verselbständigung, die die Aufbindbarkeit des Namens im öffentlichen Diskurs behindern kann.
Robert Tonks (Autor des Buches “It is not all English what shines — English makes German Werbung funny!”) schreibt sich mit “s” am Ende des Familiennamens!!!
Ich sehe Ihrer zügigen öffentlichen Richtigstellung entgegen.
P.S. Wie andere Blogger bereits festgestellt haben, sollte man vielleicht doch erst lesen und dann (richtig) schreiben…
“Die groessten Kritiker der Elche waren früher selber welche”.
R. Gernhardt
Vielen Dank für die Richtigstellung hinsichtlich der Schreibweise des Namens meines Mannes in >Robert Tonks<.
Bitte nehmen Sie weiterhin zur Kenntnis, dass die Zeichnungen in dem Buch “It is not English what shines — English makes German Werbung funny” alle von meinem Mann stammen — wie Sie auch an der Signatur “Rob” sehen können. Die Entstehungsweise der Comics ist im Buch erklärt, aber das kennen Sie ja nun leider nicht. Bitte stellen Sie das Urheberrecht an den Zeichnungen in Ihren Veröffentlichung nicht in Frage. Zitat Ihrer Aussage: “… Illustriert ist das (von Tonks?) durch einen Cartoon… . Dies ist deswegen entscheidend, weil das Buch zur Hälfte aus Zeichnungen besteht. Von einer Berichtigung an o.g. Stelle gehe aus.
Und noch etwas bedarf der Aufklärung: In Ihrem Edit steht nunmehr:
“(…) Beim Rest haben wir gänzlich unterschiedliche Auffassungen zu „Humor“ und divergierende Interpretationen zum Begriff „Polemik“. Im Übrigen möchte ich den/die KommentatorIn(nen) darauf aufmerksam machen, dass ich schizophrenes Kommentieren irgendwie ungeil finde.”
Diesem Passus folgen nunmehr neun Kommentare, u.a. Ihr eigener! Bitte denken Sie darüber nach, dass das Adjektiv “schizophren” ein pathologisierender Terminus ist, der in der Regel ein ernstzunehmendes Krankheitsbild beschreibt. Ich kann mir die Bedeutung, die “schizophrenes Kommentieren” für Sie hat, aus dem hier vorliegenden Kontext wirklich nicht erklären.
@ suz
Aufgrund der >offenen Formulierungsweise< des edit-Eintrages [“den/die KommentatorIn(nen)”] — mit der begrüßenswerten Richtigstellung des Namens von Robert Tonks — weiß ich jetzt gar nicht genau, ob ich mir den Vorwurf des “schizophrenen Kommentierens” auch gefallen lassen muss. Gerne hätte ich gewusst, was Sie unter “schizophrenem Kommentieren” verstehen und ob bzw. warum mein Beitrag auch unter Ihren Begriff fällt. Was ist an meinem Beitrag ist schizophren oder widersprüchlich?
Sollten Sie annehmen, dass die Autorenschaft aller für Sie kritischen Beiträge bezüglich “It’s not all English what shines” bei einer einzigen Person liegt, so muss ich Sie — und ich kann hier nur für mich sprechen — enttäuschen. Ich bin nur mit mir selbst und mit keinem anderen Blogger und keiner anderen Bloggerin auf diesen Seiten identisch. (Wenn mehrere Personen Ihre Meinung nicht teilen, ist das noch lange kein Beleg für ein einziges dahinterstehendes schizophrenes Wesen.)
@Iris Tonks: Gesetzt den Fall, ich soll Sie ernst nehmen, dann unterlassen Sie das Posten sachfremder Kommentare in fremden Blogs. Auch aufgrund der Tatsache, dass Sie hier ebenfalls nicht sachlich diskutieren wollen, sondern überwiegend mit Angriffen auf meine Person glänzen, den Inhalt meiner Artikel mutwillig missverstehen und sich mir der Eindruck aufdrängt, Sie missbrauchen mein Blog als Ihre familiäre SEO-Schleuder, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass Ihre Kommentare und die Ihrer Freunde kurz vor der Löschung stehen.
@suz
Wenn man Ihre Arbeit in einem fremden Blog falsch zitiert und Ihnen Intentionen unterstellt, die Sie überhaupt nicht haben, wie würden Sie darauf reagieren? Würden Sie diese falsche Darstellung einfach hinnehmen und unkommentiert zur Tagesordnung übergehen? Und wenn Sie auf dieser fremden Blogseite dann für eine Richtigstellung Ihrer Arbeit kämpfen — halten Sie das auch für sachfremdes Kommentieren und mutwilliges Missverstehen des dortigen Blogs? (Über die Form von Kritik ließe sich zugegebenermaßen streiten, über das Ob gibt es aus meiner Sicht keinen Zweifel.)
1. Es ging in dem Post in einem fremden Blog um die Schreibweise des Namens, den ich zu diesem Zeitpunkt auf meinem Blog längst korrigiert hatte und gesagt habe, dass mir der Fehler ehrlich leid tut. Um’s “kämpfen” kann’s ja hier nicht gegangen sein.
2. Nein, wenn ich meine Arbeit falsch zitiert sähe, antworte ich bei demjenigen - sachlich, mit gebotener Höflichkeit und ggf. per E‑Mail; aber niemals im Blog eines anderen, dazu noch durch bloßes kopieren eines Kommentars. Da ich aber sehr stark davon ausgehe, dass Sie vier meine Arbeit schlicht in den falschen Hals bekommen haben, stellt sich diese Frage hier eigentlich so nicht. Außerdem könnte hier niemand anders derartig reagieren, als Herr Tonks selbst. Ich habe seine Sicht der Dinge — die im Übrigen vorrangig auf dem Zeitungsartikel beruht, was ich sogar explizit sage — sowie die Verwustelung im entsprechenden Zeitungsartikel unter einer bestimmten Fragestellung untersucht und bin zum Schluss gekommen, dass er daneben liegt. Das ist Pech — damit muss man aber rechnen, wenn man öffentlich arbeitet.
3. Die Kritik des sachfremden Kommentierens richtet sich an Sie alle.
4. Den Rest, bezogen auf die Kommentare seit gestern, interpretieren Sie willkürlich hinein und verstecken es in unflätigen ad hominem-Angriffen.
Also wenn hier Eine sachfremd kommentiert, dann bin das ja wohl nur ich. Wenn Sie sich deshalb durch alle angegriffen sehen, dann tut mir das für Sie außerordentlich leid.
Ich weiß jetzt leider nicht mehr, um was es hier geht. Mir ging es um eine Richtigstellung der formalen Fehler, die Sie gemacht haben. Eine inhaltliche Diskussion möchte ich an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt nicht führen.
Was Sie mit einem sachfremden Blog und dem bloßen Kopieren von Inhalten meinen, bleibt mir verborgen. Einzig, in der Annahme, Ihnen eine persönliche E‑Mail zu schreiben, bat ich auf Ihrer Seite “Anglizismus des Jahres” um eine Richtigstellung, da ich die Seite für Ihre persönliche Homepage hielt. Diese Nachricht ist völlig sachlich gefasst und beinhaltet keinerlei Angriffe auf Ihre Person — wie auch sonst keine von mir gepostete Nachricht. Sollten Sie dies für vormals als “schizophren” nunmehr als “sachfremd” bezeichnetes Kommentieren halten, so tut mir das leid.
Die Homogenisierung von Kommentaren (“Sie alle / Sie vier”) und der Vorwurf des “sachfremden Kommentierens” in “fremden” Blogs (ein Blog in man kommentiert muss bekannt und kann nicht fremd sein) erscheint mir komplett haltlos. Ihre Annahme “Außerdem könnte hier niemand anders derartig reagieren als Herr Tonks selbst” ist völlig aus der Luft gegriffen und Ihre persönliche Vermutung. Sie können versichert sein, dass sie zudem falsch ist, denn Robert Tonks hat sich der Diskussion völlig enthalten.
Oh, oh, oh…Das Buch nicht gelesen, den Namen des Autoren des Buches falsch geschrieben, keine Kenntnis von der Herkunft der Illustrationen in dem Buch (woher auch, wenn man das Buch nicht gelesen hat und den verlinkten Zeitungsartikel, der diesen Punkt erläutert, augenscheinschlich ebenfalls nicht!?), und sich dann „blind“ auf einen Zeitungsartikel aus der Lokalpresse verlassen!!
Autsch! Mir scheint, als hätten Sie bereits das „Handwerkzeug“ für eine Analyse des Buches außer Acht gelassen…
Ihre Analyse und Darstellung der verschiedenen Bedeutungen des jeweiligen Wortes ist natürlich fundiert und gut erklärt. Hier muss man Ihnen ein Kompliment machen und Ihre Arbeit loben.
Jedoch fehlt mir in Ihren Ergebnissen das Verständnis für den Humor im Umgang mit Worten, wie er in dem Buch intendiert ist. Als englischer Muttersprachler (und ich sehe mich nicht als eine „finale Instanz dieser Muttersprache“!!) mute ich mir hier auch an zu wissen, dass es einigen Deutschen einfach schwer fällt, eben diesen britischen Humor im Umgang mit Worten zu begreifen… ‑dazu gehören auch Sie wohl- aber nicht allen: Nach meiner Kenntnis wurde das Buch bereits vielfach gekauft; von Deutschen vermutlich, die sich über den Sprachwitz, der aus Ambiguitäten resultiert, amüsieren können. Vielleicht machen Sie mal ein Fenster in Ihrem Elfenbeinturm auf und schauen hin, was hier draußen los ist. Stellen Sie sich vor, lachende Menschen in deutschen Wohnzimmern! Übrigens: Die Zeichnungen von Tonks sind hervorragend. Tun Sie sich einen Gefallen, kaufen Sie das Buch doch einfach.
Dear Suz,
um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, werde ich mich direkt outen: ich bin Engländer, also Muttersprachler, lebe seit über 30 Jahren in Deutschland und kenne Herrn Tonks persönlich. Befangen? Durchaus möglich. Letzter Instanz? Auf gar keinen Fall!
Wie auch immer, beim Lesen Ihrer Kritik von „It’s not all English what shines“ fiel mir spontan ein Leid von Reinhard Mey ein, das ich seitdem als Ohrwurm im Kopf habe: „Guck mal Achmed, sieh mal da, Mann aus Alemania!“
Bei mir erwecken Sie den Eindruck, dass Sie hier eine Gelegenheit gesehen habe, Ihre (zweifellos vorhandenen) Fachkompetenzen zur Schau zu stellen, ohne ganz darüber im Klaren zu sein, worüber sich das Projekt tatsächlich handelt und ob diese Fachkompetenz überhaupt angebracht ist. Da Sie anscheinend eine Freundin von „dictionary definitions“ sind, schlage ich mal vor, dass Sie zunächst einmal die Definitionen der folgenden englischen Redewendungen nachschlagen, damit ein besseres Verständnis des Tonkschen Werkes gewährleistet wird.
„lighthearted“
„tongue in cheek“
„taking the micky“ (or in its more modern vulgar version „taking the p*ss)
„poking gentle fun“
Diese Begriffe sollte man beim Lesen des Buches von Herrn Tonks niemals außer Sichtweite lassen.
Auf die Frage nach Sinn und Zweck des Buches hat Herr Tonks in einem WDR-Fernsehbericht geantwortet (sinngemäß) „Es soll nicht belehrend sein. Ich möchte einfach den Witz, den ich darin sehe, mit dem Publikum – in diesem Falle mit dem deutschen Publikum – teilen“
Und Sie sagen selber in Ihrer Kritik an einer Stelle: „Natürlich kann man Live Cooking auch im kannibalistischen Sinne verstehen.“ Also, geht doch! Niemand hat behauptet, dass es nur so zu verstehen ist.
Remember:
If you give an English person the chance to make a joke out of anythng, they will gratefully take it!
Der Umkehrschluss dazu könnte heißen, wenn man manchen deutschen Experten die Möglichkeit gibt, einen Witz durch übermäßige Anwendung von fachlicher Besserwisserei kaputt zu machen, werden sie es leider auch dankbar annehmen.
In diesem Sinne, it may not all be English what shines, aber mit der richtigen Einstellung, kann man trotzdem darüber lachen… 😉
Cheerio
Steve