Mein App Store, dein App Store

Von Anatol Stefanowitsch

Ich hat­te vor ein paar Wochen einen Beitrag zum laufend­en Rechtsstre­it zwis­chen Apple und Microsoft um das Wort App Store geschrieben, ihn aber dann nicht veröf­fentlicht, weil er mir zu lang und lang­weilig, und dann auch nicht mehr aktuell genug erschien. Jet­zt liegt in dem gle­ich gelagerten Rechtsstre­it zwis­chen Apple und Ama­zon eine erste Reak­tion von Ama­zon vor, die ich mir in den näch­sten Tagen genauer anse­hen will, und deshalb habe ich mich entschlossen, den alten Beitrag zu Apple gegen Microsoft doch noch zu veröf­fentlichen. Wenn eine Nation Zeit find­et, sich einen ganzen Tag lang die Eheschließung eines möglichen zukün­fti­gen Feu­dal­her­ren ein­er kleinen Insel vor der Küste Europas im Fernse­hen anzuse­hen, gibt es offen­sichtlich für alles ein Pub­likum, warum also nicht auch für einen aus dem Vor­ruh­e­s­tand geretteten Blog­beitrag. Und außer­dem sind die Woch­enen­daus­gaben der großen Tageszeitun­gen auch alle zu lang und zu lang­weilig. Und ich habe diesen Monat sehr sparsam pub­liziert und dies ist die let­zte Gele­gen­heit, daran etwas zu ändern. 

In dem Rechtsstre­it geht es um die Frage, ob der Aus­druck App Store ein all­ge­mein gebräuch­lich­es Wort für jede Art von Verkauf­s­plat­tform für Soft­ware ist (eine soge­nan­nte „gener­ische“ Beze­ich­nung), oder ob es ein Eigen­name ist, der sich auss­chließlich auf Apples App Store bezieht. Apple ist natür­lich der Mei­n­ung, dass let­zteres der Fall ist, für Microsoft, Ama­zon und andere dage­gen ist klar, dass ersteres zutrifft und sie deshalb das Recht haben, ihre eige­nen Plat­tfor­men eben­falls als App Stores zu bezeichnen.

Der Rechtsstre­it zwis­chen Apple und Microsoft wurde am 10. Jan­u­ar 2011 aus sprach­wis­senschaftlich­er Sicht inter­es­sant, denn an diesem Tag legte Microsofts Anwalt Nathaniel Dur­rance eine Argu­men­ta­tion für die Gener­iz­ität des Wortes App Store vor, die sich haupt­säch­lich auf Beobach­tun­gen bezüglich des Sprachge­brauchs stützt: Er disku­tiret erstens die 1071 Tre­f­fer für den Aus­druck app store (klein geschrieben — das wird später noch wichtig), die die Daten­bank USNEWS für das Jahr 2010 liefert, und zweit­ens die Ein­träge für die Wörter app, appli­ca­tion und store aus dem Oxford Eng­lish Dic­tio­nary und anderen anerkan­nten Wörterbüchern.

Die Wörter­buchein­träge zeigen, dass app eine Abkürzung für appli­ca­tion ist, dass appli­ca­tion eine Beze­ich­nung für Soft­ware­pro­gramme und store eine Beze­ich­nung für Orte ist, an denen Waren verkauft wer­den. Damit ist klar, dass app store eine logis­che, aus den Bedeu­tun­gen sein­er Einzel­teile her­leit­bare gener­ische Beze­ich­nung für Orte ist, an denen Soft­ware­pro­gramme verkauft werden.

Die Tre­f­fer aus der Daten­bank USNEWS sind deshalb rel­e­vant, weil, wie Dur­rance zeigt, 867 davon sich auf Verkauf­s­plat­tfor­men ander­er Anbi­eter als Apple beziehen. Dies soll zeigen, dass der Begriff nicht nur logisch her­leit­bar ist, son­dern tat­säch­lich bere­its gener­isch ver­wen­det wird.

Aus sprach­wis­senschaftlich­er Sicht ist der Fall damit klar: Es beste­ht kein Zweifel daran, dass app store eine gener­ische Beze­ich­nung für Soft­wareverkauf­s­plat­tfor­men (und the­o­retisch auch für Ladengeschäfte, die Soft­ware verkaufen) ist. Microsoft ist im Recht — ich hätte nicht gedacht, das ich das mal schreiben würde — und Apple im Unrecht (dass ich das mal schreiben würde, ist wiederum nicht weit­er erstaunlich.).

Aber klare und unbe­stre­it­bare Fak­ten haben Apple noch nie daran gehin­dert, Eigen­tum­sansprüche auf Offen­sichtlichkeit­en anzumelden (man denke nur an das Design­patent für den Mac Mini). Und so heuerte Apple den Sprach­wis­senschaftler Robert Leonard an, um Dur­rances Beweise zu wiederlegen.

Leonard ver­sucht dies auf zwei Wegen: Erstens will er zeigen, dass das Wort app store ent­ge­gen der von Microsoft vorgelegten Belege über­wiegend ver­wen­det wird, um speziell Apples Verkauf­s­plat­tform zu beze­ich­nen, und zweit­ens will er zeigen, dass man das Wort app store nicht in seinen Einzel­teilen son­dern im Ganzen betra­cht­en muss und dass dann klar wird, dass es sich dabei nicht um eine aus all­ge­meinen Regeln her­leit­bare Beze­ich­nung handelt.

Um sein erstes Argu­ment zu bele­gen, sucht er eben­falls Tre­f­fer für app store in ein­er Nachrich­t­en­daten­bank (Lex­is­Nex­is, mit USNEWS dur­chaus ver­gle­ich­bar) und zusät­zlich in einem repräsen­ta­tiv­en Kor­pus des amerikanis­chen Englisch und im Internet.

Anders als Dur­rance schließt er aber die groß geschriebe­nen Vari­ante App Store mit ein, denn er will zeigen, dass es sich um einen Eigen­na­men han­delt, und nicht um eine gener­ische Beze­ich­nung, und Eigen­na­men wer­den typ­is­cher­weise groß geschrieben. Dur­rance, so schreibt er, habe durch die Suche nach app store in der klein geschriebe­nen Vari­ante genau die Belege aus­geschlossen, die beweisen, dass es sich um einen Eigen­na­men für Apples Verkauf­s­plat­tform han­delt. Leonard zeigt dann, dass sich bei Hinzu­nahme der großgeschriebe­nen Vari­ante je nach unter­suchtem Kor­pus zwis­chen 79 und 88 Prozent der Tre­f­fer auf Apples Verkauf­s­plat­tform beziehen. Er zeigt außer­dem, dass die über­wälti­gende Anzahl der Tre­f­fer aus der Zeit nach dem Start von Apples App Store stammt und sieht dies als Beleg dafür, dass der Aus­druck erst durch Apples Plat­tform über­haupt bre­ite Ver­wen­dung gefun­den hat.

Leonard argu­men­tiert weit­er, dass es keine Rolle spiele, ob die Bedeu­tung von app store sich the­o­retisch aus den Bestandteilen her­leit­en ließe. Entschei­dend sei, dass der Aus­druck im Ganzen sich auf Apples Plat­tform beziehe, was er durch Wörter­buchein­träge belegt (allerd­ings han­delt es sich bei diesen Wörter­büch­ern nicht um anerkan­nte Werke, die nach wis­senschaftlichen Prinzip­i­en erstellt wur­den, son­dern um ver­schiedene tech­nis­che Online-Glos­sare). Er führt außer­dem das Beispiel der Fir­ma „The Con­tain­er Store“ an, die zeige, dass ein schein­bar her­leit­bar­er Aus­druck wie con­tain­er store sich nicht auf jeden Laden beziehe, der Behäl­ter verkaufe, son­dern auf einen ganz bes­timmten Laden. Schließlich äußert er noch die Mei­n­ung, dass der Begriff app store sich ohne­hin nicht her­leit­en lasse, da er sich nicht auf ein Ladengeschäft beziehe, son­dern auf eine Inter­net­plat­tform, der Wort­teil store hier also metapho­risch gebraucht würde.

Was ist von Leonards Argu­menten zu hal­ten? Aus sprach­wis­senschaftlich­er Sicht abso­lut gar nichts. Er kämpft von vorne­here­in auf ver­loren­em Posten.

Bei Microsoft hat man das erkan­nt und sein­er­seits den Sprach­wis­senschaftler Ronald But­ters ins Feld geschickt, und dem fällt es dann auch nicht schw­er, die Argu­mente des Apple-Anwalts zu zerpflücken.

Zunächst spie­len die Ein­träge aus den Glos­saren nach But­ters Ansicht keine Rolle, und man kann ihm da nur zus­tim­men. Solche Glos­sare kön­nen nur dann als Beweis für irgen­det­was dienen, wenn sie ihrer­seits nach wis­senschaftlichen Kri­te­rien auf der Grund­lage nachvol­lziehbar­er Belege des Sprachge­brauchs erstellt wurden. 

Inter­es­san­ter sind natür­lich die Kor­pus­belege. But­ters stellt klar, dass es bei der Frage, ob app store als gener­isch­er Begriff ver­wen­det wird, einzig und allein auf der Grund­lage der klein geschriebe­nen Belege beant­wortet wer­den kann. Die groß geschriebe­nen Belege kön­nen sich ja von Natur aus nicht auf gener­ische Ver­wen­dun­gen, son­dern nur auf Eigen­na­men beziehen, und da Apples App Store derzeit der einzige App Store ist, der sich so nen­nen darf, kann die Ver­wen­dung des groß geschriebe­nen App Store sich nur a
uf diesen beziehen.

Aber Microsoft bestre­it­et ja nicht, dass Apple seine Verkauf­s­plat­tform App Store nen­nt, son­dern Microsoft bestre­it­et, dass der Aus­druck auss­chließlich gebraucht wird, um Apples App Store zu beze­ich­nen. Und genau das zeigen die Belege, die Dur­rance ursprünglich vorgelegt hat­te, und genau das zeigt auch die Tat­sache, dass sich eben auch in den von Leonard vorgelegten Gebrauchs­dat­en zu einem beträchtlichen Teil (denn selb­st 20 Prozent wären ja ein beträchtlich­er Teil) eben nicht auf Apples Online­plat­tform bezeiehen.

Selb­st, wenn sich auch die klein geschriebe­nen Belege mehrheitlich auf Apples App Store beziehen wür­den (was sie nicht tun), wäre das nach But­ters Ansicht kein Grund, an der Gener­iz­ität des Aus­drucks zu zweifeln. Die Kor­po­ra, die Leonard ver­wen­det, stam­men aus einem Zeitraum, in dem Apple im Online-Verkauf von Soft­ware mark­t­be­herrschend war, sodass es nicht weit­er ver­wun­der­lich wäre, wenn in diesem Zeitraum mehr über Apples App Store geschrieben wor­den wäre, als über die der Konkurrenz.

Auch hier muss man But­ters zus­tim­men: Gebrauchshäu­figkeit ist grund­sät­zlich kein rel­e­vantes Maß für die Gener­iz­ität eines Begriffs. Wenn ich in einem deutschen Kor­pus das Wort Zug suchen würde, wäre klar, dass sich die Mehrzahl der Tre­f­fer auf Züge der deutschen Bahn beziehen würde, so wie sich die Mehrzahl der Tre­f­fer für Brief auf Briefe beziehen würde, die die Deutsche Post trans­portiert hat und die Mehrzahl der Tre­f­fer für das Wort Such­mas­chine auf Google. Mit den betr­e­f­fend­en Wörtern hätte das nichts zu tun, son­dern mit den Real­itäten der jew­eili­gen Märkte.

Es wäre hinzuzufü­gen, dass Apple selb­st die Gebrauchshäu­figkeit des Aus­drucks App Store verz­er­rt, in dem man gegen jeden Mit­be­wer­ber Klage ein­re­icht, der es wagt, diesen Aus­druck zu verwenden.

Zu Leonards Beobach­tung, dass der Aus­druck app store kaum in Gebrauch war, bevor Apple seine Verkauf­s­plat­tform ges­tartet hat, stellt But­ters fest, dass dies für die Frage der Gener­iz­ität nicht rel­e­vant sei. Der Aus­druck fol­gt dem Wort­bil­dungsmuster [SUBSTANTIV + store], das all­ge­mein ver­wen­det wird, um Läden durch das zu Beze­ichn­nen, was dort verkauft wird — z.B. im Fall von hard­ware store, can­dy store, usw. Selb­st, wenn Apple den Aus­druck app store als erster ver­wen­det hätte, wäre es schon bei der ersten Ver­wen­dung ein gener­isch­er Aus­druck gewe­sen. Tat­säch­lich gibt es ja aber frühere Ver­wen­dun­gen — unter anderem hat die Fir­ma Sage Net­works das Wort APPSTORE 1998 und 2006 schützen lassen, den Marken­schutz aber 2000 und 2008 wieder ver­fall­en lassen.

Bleibt Leonards Behaup­tung, dass das Wort app store deshalb keine gener­ische Beze­ich­nung sei, weil es sich nicht auf einen echt­en Laden son­dern auf eine inter­net­gestützte Verkauf­s­soft­ware bezieht und deshalb metapho­risch sei. Für mich ist unklar, inwieweit die Frage der Metaphorik für die Frage der Gener­iz­ität über­haupt rel­e­vant ist, aber But­ters lässt sich auf diese Prob­lematik gar nicht erst ein son­dern argu­men­tiert überzeu­gend, dass es sich bei Aus­drück­en wie app store nicht um einen bild­haften Gebrauch han­delt, son­dern dass das Wort store sich in sein­er Bedeu­tung schlicht an neue Tech­nolo­gien angepasst hat. Wäre es eine Meta­pher, so But­ters, so müsste man metasprach­liche Sig­nale find­en, die darauf hin­weisen — neue Meta­phern wür­den beispiel­sweise häu­fig in Anführungsze­ichen geset­zt, was bei dem store in app store aber nie der Fall sei. 

Wie der Fall aus­ge­ht, bleibt abzuwarten, aber als Sprach­wis­senschaftler muss ich hier schon jet­zt so entschei­den, wie ich mich als Com­put­er­nutzer nie entschei­den würde: für Microsoft und gegen Apple.

 

Weit­er­führende Lektüre

[Dieser Beitrag erschien ursprünglich im alten Sprachlog auf den SciLogs. Die hier erschienene Ver­sion enthält möglicher­weise Kor­rek­turen und Aktu­al­isierun­gen. Auch die Kom­mentare wur­den möglicher­weise nicht voll­ständig übernommen.]

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Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

12 Gedanken zu „Mein App Store, dein App Store

  1. matthias

    aber müsste es in der Über­schrift nicht “Mein App-Store, dein App-Store” heißen?

  2. Anatol Stefanowitsch

    @matthias
    Gute Frage. Apple schreibt App Store auch in Deutsch­land ohne Bindestrich.

    Diese Abwe­ichung von den orthografis­chen Kon­ven­tio­nen des Deutschen kön­nte übri­gens vor einem deutschen Gericht ein Argu­ment dafür sein kön­nte, dass es sich um einen Eigen­na­men han­delt. App Store wäre dann Apples Plat­tform, App­store oder App-Store wäre eine gener­ische Bezeichnung.

  3. matthias

    das Argu­ment funk­tion­iert aber nicht mehr lange. Nach mein­er Beobach­tung nimmt diese Schrei­bung von Kom­posi­ta — ohne Binde­strich, aber auch nicht zusam­mengeschrieben — in let­zter Zeit ziem­lich stark zu.

  4. at

    Mit “Der größte mobile App Store der Welt” (Abb. in Kom­men­tar 2) gibt Apple bere­its zu, dass es sich um einen gener­ischen Begriff handelt.
    Aber Microsoft hat gut lachen: Deren Marke “Win­dows” will nie­mand frei­willig kopieren.

  5. Anatol Stefanowitsch

    @at
    Apples eigene Ver­wen­dung des Wortes App Store ist in der Tat an vie­len Stellen klar gener­isch — darauf begrün­det sich auch Ama­zons Wider­spruch, zu dem hier näch­ste Woche ein klein­er Beitrag kommt.

  6. Markus A. Dahlem

    Sci­ence­blogs
    Du hast eine selt­same Auf­fas­sung von “lang­weilig”. Da war die Eheschließung für doch etwas gut.
    Ist Sci­ence­Blogs oder Sci­ence­blogs in Deutsch­land dann auch gener­isch? Dann übernehmen wir die einfach 😉

  7. Tobi

    store
    Dass “’store’ eine Beze­ich­nung für Orte ist, an denen Waren verkauft wer­den”, ist schon voel­lig aus­re­ichend, um das Meta­pher-Argu­ment zu entkraeften. Die Def­i­n­i­tion eines Ortes ist zwar geometrisch­er Natur, beze­ich­net aber auch ganze Bere­iche (“am Strand”, “im Laden”, “im Wel­traum”), deren geometrische Beschrei­bung schon nicht mehr so ein­fach moeglich ist (“im Universum”).
    Das Inter­net ist auch ein Ort, dessen geometrische Beschrei­bung eben­falls nicht so ein­fach moeglich ist.(*) Aber heute wird, zumin­d­est im Deutschen, “im Inter­net” im Sprachge­brauch ver­wen­det; es ist zu einem Ort geworden.
    Es wird ja auch gefragt, wo man das Buch her hat. “Aus dem Inter­net.” oder auch “Das habe ich im Inter­net bestellt.”, was nicht weit von “Das habe ich an der Theke des Buch­ladens bestellt” ent­fer­nt ist.
    Ja, mehr Belege fuer diese These waeren wuen­schenswert, mir faellt aber ger­ade nicht mehr dazu ein.
    (*) Als ein­fach­es Bild koen­nte man es vielle­icht als glob­al verteilte Agglom­er­a­tion von untere­inan­der ver­bun­den­er Server­hard­ware und Benutzer­schnittstellen auffassen.
    In ein­er abstrak­ten, math­e­ma­tisiert­eren Form vielle­icht als Raum, dessen Koor­di­naten­sys­tem in IP- und Spe­icher­adressen, sowie Ent­fer­nun­gen ueber Zugriff­szeit­en angegeben wer­den. Und dann liessen sich ueber die Math­e­matik sog­ar Orte definieren.

  8. Matthias

    App Store in anderen Sprachen?
    Ich kann Ihre Argu­men­ta­tion vol­lkom­men nachvol­lziehen und stimme ihr auch zu — jedoch nur für den englis­chsprachi­gen Raum. Ich weiß nicht, wie es sich in anderen Sprachräu­men ver­hält, doch zumin­d­est im Deutschen wird das Wort “App Store” ja unüber­set­zt beibehal­ten (und ich gehe davon aus, dass es sich in den meis­ten anderen Sprachen eben­so ver­hält). Inwieweit kann hier noch von einem gener­ischen Begriff die Rede sein? “Store” mag sich inzwis­chen auch im deutschen Sprachge­brauch einge­bürg­ert haben, für “Online Stores” fällt mir zumin­d­est an geläu­fi­gen Alter­na­tiv­en nur “Online Shop” ein, “Laden” oder “Geschäft” würde im E‑Shopping nie­mand ver­wen­den. Doch “App” kenne ich in der Ver­wen­dung im Deutschen tat­säch­lich erst seit dem ersten iPhone. Vor Kurzem habe ich eine Wer­bung gese­hen, in der ein Pro­gramm damit bewor­ben wurde, “im App Store” erhältlich zu sein — man kann davon aus­ge­hen, dass damit der App Store des iPhones gemeint ist. Dies spricht meines Eracht­ens dafür, dass “App Store” außer­halb des englis­chen Sprachraums tat­säch­lich ein Eigen­name ist.

  9. Stefan

    @Matthias
    Nach Apples eigen­er Ver­wen­dung ist es auch bei uns gener­isch. Der groesste macht keinen Sinn, wenn es nicht noch andere geben wuerde.

  10. Antoninus

    Gänse­füßchen, sozusagen wichtige…
    “… (soge­nan­nte „gener­ische“ Bezeichnung) …”
    Zeichen­haft kluge, eingeschränkt Zita­tion in sein­er begrif­flichen Bedeu­tung; sozusagen eine soge­nan­nte, nicht real seman­tis­che Wirklichkeit.
    Von w e m gener­iert, von A.S. oder der Gänse­füßchen-Sys­tem von Duden & Co? ?

  11. krawumm

    Ist es aus rechtlich­er Sicht rel­e­vant, dass der app store(recht elegant,wie ich finde) sowohl appli­ca­tion store als auch apple store bedeuten könnte?

  12. Matthias

    App(le) Store
    @krawumm: Nun ist “app” im Englis­chen aber eine geläu­fige Abkürzung für “appli­ca­tion”, sodass ein Mut­ter­sprach­ler nicht auf die Idee kom­men würde, das Wort als Kurz­form für “Apple” zu betra­cht­en. Wenn ich im Deutschen von IM Friedrich spreche, meine ich ja höchst­wahrschein­lich auch einen inof­fiziellen Mitar­beit­er des Staatssicher­heits­di­en­stes der DDR und nicht unseren Innen­min­is­ter — zumin­d­est wäre das nicht meine erste Assoziation 😉

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