Letzte Woche bin ich auf einen großartigen Buchtitel gestoßen und habe gemerkt, dass Twitter und Facebookstatus zu klein dafür sind … daher also hier:
Warhafftige
Beschreibung
Von denen Drey wilden
Hunden
Welche sich
unweit Leipzig in der gegend Dölitzsch/Brena/
Bitterfeld/Kühne und Schenckenbergk/im Jahr 1710.
vom Monat Augusto biß zum Ende des Novembr. sehen las=
sen/und was sie vor grossen Schaden an
Schaff=Vieh gethan/
Auch wie einer im Dorff Rhödigen/so in die Gerichte
des Herrn Cammer=Herrn von Miltitz und in das Schen=
ckenbergische Kirch=Spiel gehörig/den 29. Nov. mit Ge=
walt getödtet worden.
Nach glaubwürdiger Nachricht von obbemelden Orthen
selbst eingeholt und nebst
gelehrten Anmerckungen
Ob Menschen sich in solche Hunde verwandeln können?
oder es nur in der Phantasie bestehe? ob dieses tolle oder wilde Hun=
de gewesen? woher solche wilde Hunde kommen? und ob sie aus ei=
ner Antipathie gegen die Schaffe solchen Schaden gethan?
Erschienen in Leipzig 1711. Hier kann man sich ein Foto davon anschauen. Oder es gleich für 850 Euro kaufen …
Ganz ehrlich? Für diese Verwendung von Antipathie lohnt es sich wahrscheinlich schon.
Und damit der linguistische Touch erhalten bleibt: Laut Kluge haben wir das Wort aus dem Lateinischen (antipathîa), was wiederum von griechisch antipátheia kommt. Das ist eine Abstraktbildung zu antipathes ‘entgegengesetzt fühlend’, in dem páthos, die ‘Gemütsbewegung’ drinsteckt. Wir haben’s seit dem 16./17. Jahrhundert.
In der that!