Ich mag ja den subtilen Humor der Linguistik. Im Prinzip geht es im folgenden Zitat um den Unterschied zwischen möglichen und wahrscheinlichen bzw. attestierten Konstruktionen.
Syntacticians discuss sentences which are possible but not necessarily occurrent. Only in rare cases do they limit themselves to actually attested sentences. Most syntacticians would find the following example to be a perfectly well-formed sentence, even though it has, I take it, never occurred in language use and is unlikely to. […] The Minister of Education announced that a sum of forty million dollars per year was being set aside to boost research in Linguistics, particularly Morphology, over the next ten-year period. (meine Hervorhebung) (Bauer 2003: 77)
Übrigens rechne ich mich der hier quasi unterschlagenen Fraktion zu. Ich halte viel von Korpuslinguistik, also der Diskussion von Wörtern oder Sätzen, die auch tatsächlich dokumentiert sind. Der Beschreibung und Analyse der gesprochenen oder geschriebenen Sprache geht natürlich immer auch erst eine Betrachtung der Möglichkeit bzw. Grammatikalität voraus: so gesehen ist der hervorgehobene Satz vollkommen korrekt, er wird nur vermutlich nie gefallen sein (oder fallen).
Aber schön wär’s. Also das mit den 40 Millionen.
Bauer, Laurie. 2003. Introducing Linguistic Morphology. 2nd Edition. Edinburgh University Press.