Den Umzug und die damit einhergehende Umbenennung des Bremer Sprachlogs will ich zum Anlass für einen schnellen Linktipp nehmen – wer das Bremer Sprachblog nicht kannte, der sollte jetzt auf jeden Fall das Sprachlog kennenlernen.
Anatol Stefanowitsch, Professor für Englische Sprachwissenschaft an der Uni Bremen, liefert seit ziemlich genau drei Jahren Hintergrundinformationen und Meinungen zu sprach(wissenschaft)lichen Themen. Die Auswahl ist mir manchmal etwas zu VDSlastig – skurrile Pressemitteilungen über die Zerstörung der deutschen Sprache durch Anglizismen zu sezieren hat sicher seine Berechtigung, aber mir persönlich gefallen die weniger kämpferischen Beiträge besser. Glücklicherweise sind davon auch eine ganze Menge vorhanden.
Was das Sprachlog zudem spannend macht, sind die Diskussionen in den Kommentaren – da gibt es einen richtigen Meinungsaustausch, der oft wirklich interessant zu lesen ist. (Jetzt mal davon abgesehen, dass viele Kommentatoren mittlerweile darauf konditioniert zu sein scheinen, bei jeder Gelegenheit Häme über den VDS auszuschütten.)
Wer noch nie im (Bremer) Sprach(b)log gelesen hat, dem möchte ich hier ein paar meiner Favoriten nahelegen:
- Wortarten Teil 1 | Teil 2 – warum es nicht sinnvoll ist, Wortarten nach ihrer Semantik zu benennen (was Terminolog- und Pädagogisches)
- Schneeschuhknüpfer und Alemannen – woher Volksbezeichnungen stammen können und wie Deutschland in anderen Sprachen heißt (was Etymologisches)
- Schweizer und Deutsche machen Sinn – wie “Sinn haben” und “Sinn machen” in Deutschland und der Schweiz verteilt sind (was Korpuslinguist- und Statistisches)