Das Sprachblog ist nicht etwa schon wieder eingeschlafen, ich war in den letzten Wochen nur damit beschäftigt, die Vorbereitungen für die Vierte Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Kognitive Linguistik auf den Weg zu bringen, die im Oktober 2010 an der Universität Bremen stattfinden wird.
Und kaum ist man mal ein paar Tage beschäftigt, schon treibt der VDS ungestraft Unfug. In einem „offenen Brief“ hat sich dessen Vorsitzender, der Dortmunder Statistikprofessor Walter Krämer, an den „neugewählten“ Rektor der Universität Siegen gewandt (der tatsächlich bereits seit Mai dieses Jahres im Amt ist). Der will nämlich angeblich den Fakultäten seiner Universität englische Namen verpassen:
Der Siegener Rektor Burckhart plant, die bisherigen Fachbereiche der Universität Siegen in vier neue Fakultäten (faculties), Philosophy, Humanities, Economics und Science, zu überführen. [Presseerklärung des VDS]
Krämers Vorwurf:
[Ü]ber die lokale Presse habe ich von den geplanten englischen Namen für die neuen Fakultäten der Universität Siegen erfahren. Als Vorsitzender des inzwischen 33.000 Mitglieder starken Vereins Deutsche Sprache e.V. und Hochschullehrer mit langjähriger Auslandserfahrung, speziell im angelsächsischen Ausland, möchte Sie ganz eindringlich bitten, von dieser Namensgebung Abstand zu nehmen. Diese wird nämlich im Ausland keineswegs als das von Ihnen vermutlich beabsichtigte Zeichen von Weltoffenheit und Progressivität, sondern eher als Symptom von Unterwürfigkeit und Zweitklassigkeit gesehen. Die Londoner Times hat dazu einmal das Wort von der „linguistic submissiveness“ der Deutschen geprägt. [Offener Brief von Walter Krämer (PDF)]
Alles typisch VDS, also. Zunächst wird ohne Quellenangabe eine Behauptung aufgestellt („geplante englische Namen“ aus der nicht näher definierten „lokalen Presse“). Dann wird Eigenlob betrieben („33.000 Mitglieder“, „langjährige Auslandserfahrung“).
Dann werden ungefragt großmännische Ratschläge erteilt. Man muss sich klar machen, dass Krämer mit seinem offenen Brief, den er mit „besorgten kollegialen Grüßen“ schließt, gegen jeden akademischen Anstand verstößt. Als Professor der Technischen Universität Dortmund steht es ihm nicht zu, sich mit einer öffentlichen Kritik direkt an den Rektor einer anderen Universität zu wenden. Natürlich darf er als Privatperson öffentlich kritisieren, wen er will (es ist ein freies Land, usw.), aber ein offener Brief ist anmaßend und penetrant.
Und dann folgt die Leier von der „sprachlichen Unterwürfigkeit“, die das englischsprachige Ausland angeblich in der Verwendung englischer Bezeichnungen sieht. Ich frage mich, warum der VDS so besessen von der angeblichen Außenwirkung englischer Lehnwörter ist. Warum sollte es uns interessieren, was das englischsprachige Ausland von unserem Sprachgebrauch hält?
Davon abgesehen halte ich Krämers Sorgen für Wunschdenken. Tatsächlich interessiert sich das englischsprachige Ausland schlicht und einfach überhaupt nicht für unsere Sprache und die Lehnwörter darin.
Und der Vorwurf der englischsprachigen Fakultätsnamen ist vermutlich ohnehin weitgehend aus der Luft gegriffen. Hier ist ein Zitat aus einem Interview mit Professor Burckhart aus der Siegener Zeitung vom 16. November, dem Tag an dem die VDS-Pressemeldung mit dem offenen Brief erschien:
Burckhart: Ich denke an vier Fakultäten, die nach Fach‑, Forschungs- und Lehraffinitäten gebildet werden sollen. Aber auch sechs wären denkbar und eine Verbesserung. Die Arbeitstitel lauten Philosophische Fakultät, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Mensch und Umwelt, Science and Engineering. Die Fakultät Mensch und Umwelt ist noch sehr unscharf. Es geht um eine Kooperation von Bauingenieuren, Architekten, möglicherweise Soziologen, Pädagogen und anderen, um beispielsweise Lehr-Räume unter pädagogischen Gesichtspunkten zu konzipieren.
Ich überlege mir noch, ob ich einen offenen Brief an Walter Krämer schreiben soll, in dem ich ihn „ganz eindringlich bitte“, die englische Version seiner Webseite umgehend zu löschen, damit ja nicht der Eindruck entsteht, der VDS sei ein Haufen sprachlich unterwürfiger Narren.
Wie, “steht es ihm nicht zu”? Was wäre denn der richtige Dienstweg? Wie auch immer man zu den Befürchtungen und Forderungen des VDS inhaltich stehen mag, an der Form seiner Lobbyarbeit kann ich nun nichts Anstößiges finden.
Was das englischsprachige Ausland von unserem Sprachgebrauch hält, interessiert mich schon, es könnte ja die Chemie internationaler Beziehungen beeinflussen. Raten Sie zu Desinteresse?
Gültige Kritikpunkte an Krämers Brief wären m.E.: 1. Der Begriff der “linguistic submissiveness” mag in Bezug auf englische Lehnwörter im Deutschen einmal in der “Times” aufgetaucht sein (ob’s stimmt, weiß ich auch nicht), seither wird er praktisch nur noch von Deutschen verwendet. 2. Keine vernünftige Quellenangabe zu den angeblichen Benennungsplänen der Uni Siegen.
So verrückt ich den VDS im Großen und Ganzen finde: Auch die Spitze, mit der Sie schließen, ist völlig unbegründet. Vom Wunsch, auch des Deutschen Unkundige über die eigenen Motive und Aktivitäten zu unterrichten, zu sprachlicher Unterwürfigkeit dürfte es aus auch aus reichlich verbohrten Blickwinkeln ein weiter Weg sein.
Mich verwundert, dass die Zeile
verschiedene weitere Rufe abgelehnt
aus dem Lebenslauf Kraemers ( http://www.statistik.uni-dortmund.de/kraemer.html ) im Englischen ( http://www.statistik.uni-dortmund.de/kraemer-eng.html )
reject various further calls THIS ISNT ENGLISH
lautet. Man kann nur darueber spekulieren, ob er versehentlich einen Kommentar auszukommentieren vergaß oder Opfer eines Angriffs wurde; einen Gedanken legt die (Selbst?)kritik aber nahe: Vielleicht treibt ihn ja weniger die Liebe zur deutschen sondern eher ungenuegende Kenntnis der englischen Sprache dazu, Fronten zu suchen, an denen erste verteigt werden kann.
Was heißt eigentlich “weitgehend” aus der Luft gegriffen? In dem zitierten Interview spricht Professor Burckhart immerhin von einer Fakultät “Science and Engineering”. Nun könnte man natürlich 75% als “weitgehend” verstehen. In einem anderen Interview spricht Professor Burckhart aber von den Fakultäten “Art” oder “Humanities” und “Science”. Demnach wäre nur 50% “aus der Luft gegriffen”, was notfalls auch noch als “weitgehend” verstanden werden könnte.
Nun kann man aus beiden Interviews nicht schließen, ob derartige Bezeichnungen dem Rektor tatsächlich als endgültige oder nur als “Arbeitstitel” vorschweben. Auch wäre es besser gewesen, der VDS hätte die Quelle seiner Informationen genannt und hätte den Wahrheitsgehalt dieser Quelle überprüft, bevor ein offener Brief geschrieben wurde. Ohne nähere Informationen wäre ich andererseits vorsichtig mit allzu weitgehenden Urteilen über das Vorgehen des VDS und von Professor Krämer.
Schon vor Professor Burckhart scheint die Uni Siegen eine besondere Vorliebe für das Englische gehabt zu haben. So gibt es dort ein Center for Micro- and Nanochemistry & Engineering. Drei Research Schools sind dort eingerichtet oder geplant, nämlich für Science and Engineering, für Cultural and Media Studies – Locating Media/Situierte Medien (was immer das auch heißen mag) und für Business and Economics. Ferner existiert dort ein Student Service Center, u.a. mit den Bereichen Career-Service und Coaching. Daß die allermeisten Bachelor- und Masterstudiengänge englisch benamst sind, versteht sich fast von selbst.
Da würden englische Fakultätsbezeichnungen den Kohl auch nicht fetter machen.
Solange die Vorlesungen immer noch auf Deutsch gehalten werden, ist eine Umbenennung nur Augenwischerei und könnte bei ausländischen Studenten Erwartungen enttäuschen (die sollen ja damit angelockt werden, wenn ich die Aktion richtig interpretiere).
Fakultäten nur auf Englisch zu benennen empfinde ich der Tat auch als albern. Angenehm wäre eine deutsche Bezeichnung und eine offiziell gültige englische Übersetzung. Da ja sehr viel auf Englisch publiziert wird fragt man sich dann doch öfter, wie der eigene Laden nun eigentlich in der anderen Sprache heißen soll.
Der latente Welt- und Sprachuntergangs-Großalarm des VDS ist eine andere Geschichte.
Der korrekte — und vernünftige — Weg wäre, einmal kurz zum Telefon zu greifen oder eine E‑Mail zu schreiben. Ein offener Brief ist immer eine Egokitzelei mit inherenter Kriegserklärung. Ganz schlimm wird es, wenn das, was dort geschrieben wird fachlich, soziologisch und schlicht faktisch Unsinn ist, wie der Wortlaut des Interviews belegt.
Wie oft bei Krämer werden nicht nur sprachliche Nebelbombe geworfen statt klar zu benennen, wo er seine Informationen her hat und wie er seine Einschätzungen untermauern kann, er erstellt sogar eine Fiktion, um die Öffentlichkeit leichter auf seine Seite zu bringen. Da ein Arbeitstitel unter vier bis sechsen niemanden hinterm Ofen hervor lockt, werden gleich einmal alle [von Krämer?] ins Englische übertragen. Von seinem selbst errichteten Popanz mal ganz abgesehen.
Interessant wäre, ob Professor Walter Krämer klar ist, wie sehr er mit so etwas seinem Ruf als Statistikexperte schadet.
@Dierk: Mit einem Telefonanruf oder Brief erzeugt man keine Öffentlichkeit. Öffentlich für seine Interessen zu werben ist absolut legitim und ein offener Brief nebst Presseerklärung eine angemessene Form. Illegitim und unangemessen sind natürlich die dreisten unbelegten Behauptungen.
An der Mainzer Uni gibt es schon lange englische Bezeichnungen: nämlich für Anglistik und Amerikanistik — sowie allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft und SNEB. Berlin unterrichtet u.a. Computational Neurosciences. Und die Bremer Uni hat einen Molecular-Biology-Studiengang im Angebot, der sogar auf Englisch gelehrt wird.
Das ist auch in anderen Ländern nichts ungewöhnliches.
Schräg, dass “Anglizismen” als Unterwürfigkeit interpretiert werden (noch schräger dabei ist, dass dieser Unterwürfigkeitsglaube dem gemeinen Angelsachsen auch noch angedichtet wird…).
Als ich als studentische Hilfskraft an der Uni Hamburg Einladungen für eine Konferenz in die ganze Welt verschicken sollte und dazu Adressen recherchieren musste, war ich ganz angetan, dass einige Länder ihre Webseiten (auch) auf Englisch im Netz hatten, die zugehörigen Fakultätsbezeichnungen natürlich eingeschlossen. Führte schneller zum Erfolg. Das macht die Suche nämlich — welch Überraschung! — so sehr viel einfacher. Eine niederländische Uni, die ein Linguistics Department hatte, bekam dann auch viel schneller eine Einladung, als wenn’s nur “Taalwetenschap” geheißen hätte.
Ich glaube, das ist ein Grundproblem. In der fortschreitenden Anglizierung (hier also eine andere Art Anglizierung) wird vergessen, dass man seine Umwelt nicht einem angloamerikanischen Markt unterwerft (das lässt im Übrigen auch tief blicken), sondern den vielen Millionen Sprechern anderer Sprachen als Deutsch die Möglichkeit gibt… Ach was sag ich, so neu ist diese Erkenntnis ja nicht.
Man könnte den Herrn TU-Professor für Statistik auch mal in einem offenen Brief ganz kollegial bitten, gefälligst bei seinen statistischen Leisten zu bleiben und –wenn überhaupt– seine Fachkompetenz dafür zu nutzen, seinen Sprachuntergangsphantasien eine empirische Basis zu geben.
Viele Forschungsgruppen an Universitäten bekommen übrigens nicht nur englische Namen, um Internationalität vorzugaukeln oder Trugschlüsse bei ausländischen Studieninteressierten zu verursachen, sondern aus dem ganz praktischen Grund, dass die Arbeitssprache oft Englisch ist. Das mag man nun toll finden oder nicht, es ist und bleibt eine akademische Notwendigkeit, wenn man hochqualifizierte Mitarbeiter haben möchte, deren Forschungsaufenthalte eben oft nicht so lang sind, dass es sich lohnen würde (oder möglich wäre), die Landessprache auf akademischem Niveau zu lernen — wofür auch, die Forschungsberichte werden ja auch auf Englisch publiziert.
Und wie schon gesagt, sowas ist überall auf der Welt so und Deutschland ist da mitnichten Vorreiter. Ein Blick in die Niederlande genügt. Aber wahrscheinlich sind die einfach genauso unterwürfig wie wir.
Irgendjemand hat sich hier ernsthaft blamiert.
Dafür gibt es so einen schönen englischen Ausdruck: concern troll.
Ist es wegen den zwei Links? Da schlagen Spamfilter gerne zu.
@ke:
> Gültige Kritikpunkte an Krämers Brief wären m.E.: 1. Der Begriff der “linguistic submissiveness” mag in
> Bezug auf englische Lehnwörter im Deutschen einmal in der “Times” aufgetaucht sein (ob’s stimmt, weiß ich
> auch nicht), seither wird er praktisch nur noch von Deutschen verwendet.
Stimmt. Offenbar stammt der Ausdruck ursprünglich aus einem Times-Artikel u.d.T. “Linguistic Invasion of Germany” vom 16. Juni 1960 — siehe http://tinyurl.com/yebaakq (S. 193) bzw. http://tinyurl.com/yb3zytt (S. 217). Im Internet taucht er jedoch nahezu ausschließlich auf deutschen Seiten (bzw. Seiten mit Deutschland-Bezug auf). Davon, dass der Artikel einen Begriff “geprägt” habe, wie Krämer behauptet, kann jedenfalls keine Rede sein — das gilt allenfalls in Sprachnörglerkreisen..
@David Marjanović:
> Dafür gibt es so einen schönen englischen Ausdruck: concern troll.
DAS wäre doch mal ein guter Gegenstand für diese Wortfindungswettbewerbe der Aktion Deutsche Sprache… 😉
Warum?
Nehmen wir mal an, die vier Fakultäten hießen demnächst tatsächlich Philosophy, Humanities, Economics und Science, was wäre denn dann? — Dann wäre es für einen Einspruch gegen diese Eselei zu spät.
Das Vorgehen von Walter Krämer geht, auch in der gewählten Form, völlig in Ordnung. Der Mann ist ein Sprachschützer, ein Andersdenkender also, aber mehr auch nicht.
Und das mit dem “akademischen Anstand” wollen wir lieber nicht vertiefen.
@Gareth,
wenn ich das richtig verstanden habe, sind Fakultäten im englischen “institutes” und Institute sind “departments”. Es kann aber auch sein, dass ich da was missgelernt habe.
@Gareth:
Ich vermute, der Hintergrund ist folgender:
Faculty bedeutet im Englischen u.a. auch Fakultät in unserem Sinne.
Im amerikanischen Englisch bedeutet faculty aber auch (und wohl überwiegend) das akademische Personal einer Universität oder anderer Lehreinrichtungen.
In England und Kanada werden die Universitäten meist wie bei uns in Fakultäten gegliedert, in den USA aber wohl häufiger in colleges oder schools (die es aber auch in Kanada und England gibt, allerdings in teils unterschiedlicher Bedeutung).
Bei der Übersetzung zwischen Deutsch und Englisch muß man also vorsichtig sein.
Jedenfalls ist die Übersetzung von Fakultät als faculty durchaus richtig. Dagegen muß man bei der Übersetzung von faculty genau aufpassen.
Ja, genau, deshalb verstehe ich die ernsthafte Blamage in diesem Zusammenhang nicht.
Alle Achtung! Die Internetseiten für die Vierte Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Kognitive Linguistik sind geradezu vorbildlich in deutschen und englischen Seiten veröffentlicht, wobei die deutschen Seiten fast Anglizismenfrei sind. Hervorzuheben ist die Verwendung der Begriffe Beitragsaufruf und Kurzbeitrag. Noch etwas folgerichtiger wäre es gewesen, nach der Einführung des Worts durch “Kurzbeitrag (abstract)” im folgenden durchgehend Kurzbeitrag zu verwenden.
Nur der englische Titel der Konferenz trübt das Bild etwas. Auch wenn sich die Konferenz an ein internationales Publikum wendet, so ist sie doch die Konferenz einer deutschen Gesellschaft. Das Bißchen Mühe, sich einen Titel in Deutsch und in Englisch auszudenken, hätte man sich ja vielleicht noch machen können.
Um so weniger verständlich ist mir deshalb der kleinliche Seitenhieb auf die englische Version der Internetseite von Prof. Krämer. Falls diese Seite authentisch ist (anscheinend hat jemand reingehackt), dann wäre deren Englisch aber sehr überarbeitungsbedürftig.
In einem konstruktiven Geist möchte ich noch auf einige wenige Tippfehler im Konferenzaufruf hinweisen:
Im deutschen Text:
Konferenzkommittee
zugrundegelegt (2x)
Beitröge
abstract ist mal groß, mal klein geschrieben
Im englischen Text:
Affilliation
oder
anoymously
filetypes (üblicher: file types)
Der Herr vom VDS sollte sich doch mal darüber freuen, dass an der Uni Siegen die Studiengänge wieder deutsche Bezeichnungen erhalten haben. Was bei mir noch Social Science war, wurde wieder zu Sozialwissenschaften. Wobei ich diese teilweise etwas zwanghaft anmutenden englischen Bezeichnungen auch etwas affig fand. Eine Lösung wie DrNI@AM es vorschlägt mit einer deutschen Bezeichnung und einer offiziellen englischen Übersetzung finde ich allerdings gut.
Als Vorsitzender des inzwischen 33.000 Mitglieder starken Vereins Deutsche Sprache e.V. und Hochschullehrer mit langjähriger Auslandserfahrung, speziell im angelsächsischen Ausland, möchte Sie ganz eindringlich bitten, von dieser Namensgebung Abstand zu nehmen.
Jaja, ich weiß, sich über Grammatikstolperer amüsieren zeugt nicht von viel Niveau, aber wenn ein Sprachschützer mal prompt ein Subjekt vergisst (Unterwürfigkeit zu den Pro-Drop-Sprachen?), kann ich mich nicht davon abhalten, zu schmunzeln (vom üblen Nominalstil ganz zu schweigen).
Ah, doch? Dann bin ich derjenige, der sich hier ernsthaft blamiert hat. Mir war nur die Bedeutung “wissenschaftliches Personal” geläufig.
Failblog. Das trifft es sowas von überhaupt nicht… <kopfschüttel>
Man mag zu Anglizismen stehen wie man will: Hier geht es nicht einfach um Sprachpurismus und Antianglizismus. Es geht um die Benennung von Institutionen. Öffentliche Institutionen in einem Land sollten in der Sprache des Landes oder der Region benannt werden. das ist übrigens in den Ländern, die ich kenne, Konsens. Die vermeintliche internationale Verständlichkeit ist kein Argument für die englische Bezeichnung. Sollte man evtl. den Bundestag entsprechend als Federal House of Deputies, House of Parliament, Federal Parliament o.ä. umbenennen?
Werden ausländische Studenten durch englische Namen angelockt? Verteidiger dieser Position vergessen, dass das Englische in vielen Ländern nicht dieselbe Zweitsprachenverbereitung wie in D. hat.
Die pseudoglobalen Hochschulpolitiker imaginieren sich eine Welt, die so nicht existiert. Recht haben sie allenfalls hinsichtlich mancher kleiner Länder wie Niederlande, Schweden o.ä. Jedenfalls nicht hinsichtlich der romanischsprachigen Länder.
Ist meines Wissens bislang nich geschehen.
Sie meinen, die Hochschulpolitiker stellen sich eine Welt vor, die es so nicht gibt, nehme ich an?