Der Artikel im Niederländischen

Von Susanne Flach

Ihr seht, ich bin voll dabei!

Nieder­ländisch ist für Deutsche rel­a­tiv gese­hen sehr ein­fach. Wir ren­nen ja nur so durch die Lek­tio­nen; Nicht­mut­ter­sprach­ler des Deutschen haben den Kurs nach zwei Tagen auch schon sehr gefrustet aufgegeben. Vok­a­beln sind oft ein­mal gese­hen und abge­spe­ichert, flek­tierte For­men dauern etwas länger und die Funk­tion­swörter — naja gut, die schaut man eben ein­mal mehr nach. Allerd­ings ist es nicht ganz so ein Pip­pi­fax, wie man glauben kön­nte: Ohne Nach­bear­beitung und zugegeben auch stumpfes Auswendigler­nen geht’s auch hier nicht. Das hat gut die Hälfte des Kurs­es nicht richtig verstanden.

Nun ist das Nieder­ländis­che sog­ar ein wenig hin­terlistig. Das Genussys­tem unter­schei­det zwis­chen Maskulinum/Femininum (das soge­nan­nte Utrum) und dem Neu­trum. So, als hät­ten wir im Deutschen einen gemein­samen Artikel für der und die und eben das. Das sind de (Utrum) und het (Neu­trum). So weit, zo goed. Jet­zt haben aber die Wörter im Utrum auch noch ein männlich­es oder weib­lich­es Geschlecht:

De trein is te laat. Nu rijdt hij het sta­tion binnen.
‘Der Zug ist zu spät. Nun fährt er in die Sta­tion ein.’

Das ist fies. Auf die Frage an unsere bel­gis­che Dozentin, wie man das als Lern­er denn wis­sen kann, antwortet sie süffisant:

Gar nicht. Aber macht’s am Besten wie die Nieder­län­der — bei denen ist ein­fach alles maskulin. Auch die Kuh.

Na dann, will ich mal den Freizeit genießen gehen.

2 Gedanken zu „Der Artikel im Niederländischen

  1. Max

    Daraus kön­nte man einen Dia­log strick­en, der sich zwis­chen Kaf­ka und Mon­ty Python nicht entschei­den kann. Her­rlich! Ich sollte drin­gend mal wieder nach Holland…!

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  2. suz

    Und ich belohne mich am Ende des Kurs­es mit ein­er Woche Urlaub in den Nieder­lan­den. Und nein, das Kif­f­en iss­es nicht, das hab ich ein­mal im Leben gemacht (sin­niger­weise in Ams­ter­dam) und elends dafür geblutet. 😀

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