Ihr seht, ich bin voll dabei!
Niederländisch ist für Deutsche relativ gesehen sehr einfach. Wir rennen ja nur so durch die Lektionen; Nichtmuttersprachler des Deutschen haben den Kurs nach zwei Tagen auch schon sehr gefrustet aufgegeben. Vokabeln sind oft einmal gesehen und abgespeichert, flektierte Formen dauern etwas länger und die Funktionswörter — naja gut, die schaut man eben einmal mehr nach. Allerdings ist es nicht ganz so ein Pippifax, wie man glauben könnte: Ohne Nachbearbeitung und zugegeben auch stumpfes Auswendiglernen geht’s auch hier nicht. Das hat gut die Hälfte des Kurses nicht richtig verstanden.
Nun ist das Niederländische sogar ein wenig hinterlistig. Das Genussystem unterscheidet zwischen Maskulinum/Femininum (das sogenannte Utrum) und dem Neutrum. So, als hätten wir im Deutschen einen gemeinsamen Artikel für der und die und eben das. Das sind de (Utrum) und het (Neutrum). So weit, zo goed. Jetzt haben aber die Wörter im Utrum auch noch ein männliches oder weibliches Geschlecht:
De trein is te laat. Nu rijdt hij het station binnen.
‘Der Zug ist zu spät. Nun fährt er in die Station ein.’
Das ist fies. Auf die Frage an unsere belgische Dozentin, wie man das als Lerner denn wissen kann, antwortet sie süffisant:
Gar nicht. Aber macht’s am Besten wie die Niederländer — bei denen ist einfach alles maskulin. Auch die Kuh.
Na dann, will ich mal den Freizeit genießen gehen.
Daraus könnte man einen Dialog stricken, der sich zwischen Kafka und Monty Python nicht entscheiden kann. Herrlich! Ich sollte dringend mal wieder nach Holland…!
Und ich belohne mich am Ende des Kurses mit einer Woche Urlaub in den Niederlanden. Und nein, das Kiffen isses nicht, das hab ich einmal im Leben gemacht (sinnigerweise in Amsterdam) und elends dafür geblutet. 😀