Pink und Rosa

Von Anatol Stefanowitsch

Gestern auf dem Spielplatz. Eine Unte­hal­tung zwis­chen einem Mäd­chen und einem Jun­gen, bei­de etwa acht Jahre alt:

Sie: Find­est du ein pinkes Fahrrad bess­er, oder ein rosanes?

Er: Pink ist das­selbe wie Rosa.

Sie: Äh-äh, ist es über­haupt nicht.

Er: Doch, pink ist nur das englis­che Wort für „Rosa“.

Sie: Ja, aber es ist trotz­dem nicht dasselbe.

Er: Was ist denn der Unterschied?

Sie: Es sind zwei ver­schiedene Farben.

Er: Welche denn?

Sie: Pink ist so ’ne Art Neon­dunkel­rosa. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.

(Zeigt auf ihren Gürtel)

Pink und Rosa

Pink und Rosa

Hier, das hier ist Pink (zeigt eine Farbe, die unge­fähr Bild 1 entspricht), und das hier ist Rosa (zeigt eine Farbe, die unge­fähr Bild 2 entspricht).

Er: Hä? Das ist doch bei­des Rosa.

Dieses Gespräch (das ich hier etwas verkürzt drama­tisiert wiedergegeben habe) war aus gle­ich drei Grün­den interessant.

Erstens zeigt es sehr schön, was Psy­cholo­gen und Lin­guis­ten schon länger wis­sen: Frauen kön­nen im Far­braum feinere Unter­schei­dun­gen machen und haben dementsprechend ein dif­feren­ziert­eres Far­b­vok­ab­u­lar. Dieser Unter­schied ist so deut­lich und so sta­bil, dass man als Mann darauf acht­en muss, bes­timmte Farb­wörter (etwa Aqua­marin, Bur­gun­der oder Eier­schale) zu mei­den, wenn man nicht, wie die fem­i­nis­tis­che Lin­guistin Robin Lakoff trock­en anmerkt, als iro­nis­ch­er Frauenim­i­ta­tor, als schwul oder als Innenar­chitekt wahrgenom­men wer­den möchte. Ich musste mich vor eini­gen Jahren von mein­er damals drei­jähri­gen Tochter erst aus­lachen und dann geduldig aus­bilden lassen, weil ich densel­ben Fehler gemacht hat­te, wie der Junge auf dem Spielplatz. Inzwis­chen kann ich Rosa und Pink in etwa 80 Prozent der Fälle kor­rekt zuord­nen, aber leicht fällt mir diese aus mein­er Sicht völ­lig über­flüs­sige Unter­schei­dung immer noch nicht. Von mir aus kön­nte man alle diese Far­ben der Kat­e­gorie „Rot“ zuordnen.

Zweit­ens zeigt es, warum die Entlehnung von Wörtern keineswegs der pas­sive, unter­wür­fige Prozess ist, als den die alten Män­ner vom VDS ihn immer darstellen: Pink ist ja, wie der Junge auf dem Spielplatz ganz richtig bemerkt hat, tat­säch­lich nur das englis­che Wort für „Rosa“ — im Englis­chen. Im Deutschen ist es ein dun­kles, gesät­tigtes, leuch­t­en­des, blaus­tichiges Rosa, für das die Englän­der kein eigenes Wort haben. Wie so oft hat die Entlehnung eines Wortes ins Deutsche nicht zur Ver­drän­gung vorhan­den­er deutsch­er Wörter geführt, son­dern zu ein­er Bedeutungsdifferenzierung.

Drit­tens zeigt es, dass Sprech­er Lehn­wörter völ­lig unbeein­druckt in die Beu­gungsmuster ihrer Sprache ein­bauen — unbeein­druckt, meine ich, von den Befürch­tun­gen der Sprach­nör­gler. Der eigentlich immer recht kühl beobach­t­en­den Dieter E. Zim­mer hat­te in seinem 1997 erschiene­nen „Deutsch und Anders“ noch die Befürch­tung, dass Lehn­wörter wie pink den „Tiefen­code“ des Deutschen zer­stören kön­nten, da sie nicht nach deutschem Vor­bild dek­lin­iert wer­den kön­nten. Er kam auf diese Idee, weil der deutsche Über­set­zer von William Gib­sons Neu­ro­mancer so merk­würdi­ge Dinge schrieb, wie Er kratzte sich mit der pink Klaue durch das weiße Hemd den über­hän­gen­den Bauch. Warum er das tat, war mir schon damals unver­ständlich: Es muss natür­lich heißen „…mit der pinken Klaue…“, und der Spielplatz­di­a­log zeigt, dass das Adjek­tiv pink auch zwölf Jahre nach Zim­mers Vorher­sage den Tiefen­code des Deutschen nicht auflösen konnte.

LAKOFF, Robin (1975): Lan­guage and Woman’s Place. New York: Harp­er & Row. [Auszug]

ZIMMER, Dieter E. (1997): Neuan­glodeutsch. Über die Pidgin­isierung der Sprache. In: Dieter E. Zim­mer, Deutsch und anders. Die Sprache im Mod­ernisierungs­fieber. Rein­bek: Rowohlt, 7–104.

35 Gedanken zu „Pink und Rosa

  1. Amsel

    Frauen kön­nen im Far­braum feinere Unter­schei­dun­gen machen … 

    Ist das so? Ist die weib­liche Perzep­tion fein­er – oder sind diese Farb­nu­ancierun­gen in der Lebenswelt von Mäd­chen und Frauen nicht schlicht rel­e­van­ter, also inner­halb ihrer sozi­olek­tal­en Vari­etäten aus­ge­bilde­ter. Die “iro­nis­che” Erwäh­nung des Innenar­chitek­ten und Damenim­i­ta­tors ist da eben­so irreführend wie der Ver­weis auf den pro­to­typ­is­chen Homo­sex­uellen (der sich qua Geburt­srecht für Bek­lei­dung zu inter­essieren hat) – in allen diesen Fällen ist das Far­b­vok­ab­u­lar meines Eracht­ens geprägt durch den Rück­griff auf ein durchd­if­feren­z­ertes beru­flich­es Vok­ab­u­lar, dass den arbeit­sprak­tis­chen Gegeben­heit­en der Mod­ewelt genügt. Das also die meines Eracht­ens erlernte Unter­schei­dung fein­er, und eben modisch und damit imagew­er­tiger Farb­nu­an­cen den Frauen zugeschrieben wird, ist eine Frage der Wirk­samkeit dieses Wis­sens als gen­der-spez­i­fis­chem Mark­er, als ein Gen­der-Shib­bo­leth qua­si. Welch­er Mann erwartet umgekehrt von sein­er Frau (oder seinem schwulen Fre­und) feinere Ken­nt­nisse über den strate­gis­chen Wert ein­er Abseits­falle? — Deren Inter­esse gilt doch eher den Waden der Spiel­er denn deren Laufrich­tung. Deswe­gen “kön­nen” sie zwar schon, sie wollen wahrschein­lich nur nicht an diesen Gesprächsin­hal­ten teilnehmen.

    Wie dem auch sei, ich grat­uliere aus­drück­lich zur Elab­o­ra­tion far­blichen Weltwissens und rege an, dem­nächst die Farb­wörter “Mauve” und “Pur­pur” der Rei­he ins Blau gebroch­en­er Rot­töne hinzuzufügen.

    Rock’n’Roll! http://www.youtube.com/watch?v=RLRLhV9U0kQ

    Beste Grüße

    Amsel

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  2. kamenin

    Für Farbe 1 gibt es doch das urdeutsche Wort Magen­ta (jeden­falls für mich halb­blind­en Y‑Chromosomler). Wobei ich keine Ahnung habe, wie man nun Magen­ta als Adjek­tiv gebraucht oder dek­lin­iert. Ver­mut­lich ist mein Tiefen­code schon zer­stört. Dann lieber pink.

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  3. S

    Ich finde die Aus­sage, dass Frauen bessere Unter­schei­dun­gen bei Far­ben machen kön­nen, ziem­lich irreführend. Es ist nun ja nicht so, dass die Sin­nesor­gane bei Frauen anders arbeit­en wür­den als bei Män­nern; die funk­tion­ieren bei allen Men­schen gle­ich. Aber nicht alle Men­schen sprechen die selbe Sprache. Und Sprachen unter­schei­den sich, zum Beispiel darin, wie sie das Farb­spek­trum mit Hil­fe von Farb­wörtern aufteilen. Winaw­er et al. (2007) haben in einem Exper­i­ment die Reak­tion­szeit­en bei einem Far­berken­nung­stest bei Englisch- und Rus­sis­chsprech­ern gemessen. Dabei muss erwäh­nt wer­den, dass Rus­sisch (im Gegen­satz zu Englisch) den blauen Far­braum noch ein­mal aufteilt, näm­lich in ein helleres blau (gol­uboy) und ein dun­kleres blau (siniy). Bei diesem Exper­i­ment hat sich nun her­aus­gestellt, dass die Rus­sis­chsprech­er zwei Far­ben schneller unter­schei­den kon­nten, wenn sie in ver­schiedene sprachl. Far­bräume fie­len. Men­schen unter­schei­den sich also nicht in ihrer Wahrnehmung (die Englis­chsprech­er haben die Far­ben genau­so wie die Rus­sis­chsprech­er gese­hen), son­dern in der Ver­ar­beitung und die ist von Sprache beeinflusst.

    Lange Rede, kurz­er Sinn (von der zwis­chen­sprach­lichen zur zwis­chen­sozi­olek­tal­en Ebene): Der Junge im Beispiel nimmt die Far­ben optisch genau­so wahr wie das Mäd­chen, aber seine sprach­lich-konzeptuelle Aufteilung des Far­braumes ist anders — bei ihm fall­en bei­de Farbtöne ein­fach unter “rosa”.

    Winaw­er, J. & N. Wit­thoft, M.C. Frank, L. Wu, A. R. Wade, L. Borodit­sky (2007): Russ­ian blues reveal effects of lan­guage on col­or dis­crim­i­na­tion. PNAS, vol 104, no. 19, pp. 7780–7785.

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  4. Anatol Stefanowitsch

    Amsel (#1), hier müssen drei Dinge unter­schieden werden: 

    1) Die Fähigkeit, Unter­schei­dun­gen zu tre­f­fen. Die ist im Durch­schnitt bei Frauen bess­er aus­geprägt als bei Män­nern, vor allem im Bere­ich der Rot­töne, und Evo­lu­tion­spsy­cholo­gen gehen davon aus, dass dieser Unter­schied genetisch ist. Dass Sozial­isierung hinzukom­men kann, ist dadurch natür­lich nicht ausgeschlossen.

    2) Der Wortschatz einzel­ner Sprecher/innen. Man kann mit kor­puslin­guis­tis­chen Meth­o­d­en prob­lem­los zeigen, dass Män­ner im Schnitt häu­figer Wörter für Primär­far­ben ver­wen­den, während Frauen stärk­er dif­feren­zieren und mehr ver­schiedene Farb­wörter gebrauchen. Der Wortschatz wird natür­lich nicht direkt von genetis­chen Unter­schieden bes­timmt, son­dern es spie­len dabei neben genetis­ch­er Prädis­po­si­tion auch Sozial­isierung, Beruf, etc. eine Rolle. Mein Far­b­vok­ab­u­lar ist durch meine Töchter, aber auch durch mein Inter­esse an Fotografie und Grafik deut­lich aus­geprägter als das früher der Fall war. Ich kön­nte zum Beispiel neben Rosa und Pur­pur auch Mauve und Pur­pur (eben­so wie Vio­lett, Laven­del und Aubergine) zu 80% kor­rekt iden­ti­fizieren, auch wenn ich let­ztere auch prob­lem­los als „ne Art Lila“ beze­ich­nen kön­nte. Es wäre mir auch egal, für was man mich dann hielte. Naja, vielle­icht nicht völ­lig egal: als Innenar­chitekt würde ich nur sehr ungern dastehen.

    3) Stereo­type, die man durch die Ver­wen­dung von bes­timmten Farb­wörtern (und anderen Begrif­f­en) aus­löst. Um die geht es Lakoff, die damit keine Kri­tik an Innenar­chitek­ten, Schwulen oder Frauenim­i­ta­toren verbindet, son­dern schlicht beobachtet, was (im Kali­fornien der siebziger Jahre) passiert, wenn ein Mann das Wort Mauve (ihr Beispiel) verwendet.

    Kamenin (#2), magen­ta wird laut Google entwed­er über­haupt nicht dek­lin­iert (eine magen­ta Tin­ten­pa­trone) oder Sprecher/innen behelfen sich mit dem Wort­bil­dungsmuster [X‑farben] (eine magenta­far­bene Tüte). Mit dem Tiefen­code hat das gar nicht viel zu tun: es gibt auch ohne Lehn­wörter jün­geren Datums unbeug­bare Adjek­tive (z.B. ein klasse Film, ein rosa Fahrrad). Ich kön­nte übri­gens auch ein magen­tanes Fahrrad sagen.

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  5. Amsel

    Eben, Herr Ste­fanow­itsch! Der alte Stre­it, Vererbung oder Erziehung. Ich empfinde es als vorschnell eine kom­plexe kul­turelle Dis­po­si­tion zur Farbbe­nen­nung auf eine andere kom­plexe biol­o­gis­che Dis­po­si­tion der Farb­wahrnehmung abzu­bilden, erstrecht wenn die Gren­zen der bei­den Mech­a­nis­men (und etwaige Wech­sel­wirkun­gen) keineswegs gek­lärt sind. Eine verbesserte Far­bun­ter­schei­dung im Rot-Orange-Spek­trum wie sie von Genetik­ern für Frauen ver­mutet wer­den (http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?artid=1182016), ist doch noch keine notwendi­ge und hin­re­ichende Erk­lärung dafür, dass sie es auch tun, wenn sie es tun. Die Frage wäre, ob sie die Effekt auch dann immer noch sicht­bar sind, wenn jed­er Ein­fluss von Erziehung aus­geschlossen wer­den kann. Dass es genetis­che Boni für bes­timmte sportliche Leis­tungsarten in ver­schiede­nen Regio­nen der Welt geben mag, macht die Bewohn­er der einen Region noch nicht automa­tisch zu Sprint­ern, Marathon­läufern oder Gewichthe­bern. Selb­st wenn der genetis­che Vorteil einen phys­i­ol­o­gis­chen Aus­druck find­et, ist noch nicht gesagt, dass dieser phys­i­ol­o­gis­che Unter­schied auch aus­ge­beutet wird.

    Die Fähigkeit eine Unter­schei­dung zu tre­f­fen ist eben auch eine Frage des enzyk­lopädis­chen und lexikalis­chen Wis­sens und die Elab­o­ra­tion dieser Wis­sens­bestände ist in mein­er Heuris­tik zunächst eine Frage an die kul­turelle Sach­lage, nicht an die biol­o­gis­che. Das kann man ja auch anders sehen, ist schon klar.

    Beste Grüße

    Amsel

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  6. Peer

    Das Gen das für Far­bense­hen zuständig istliegt auf dem x‑Chromosom und davon ahben die Frauen zwei. Daher ist das Farb­se­hen bess­er aus­geprägt als bei den Män­nern und deswe­gen ist Rot-Grün-Blind­heit bei Frauen auch prak­t­sich kein Prob­lem, während immer­hin 10% der Män­ner darunter leiden.

    Das ist Biolo­gie und hat nichts mit Anerziehung zu tun.

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  7. Adele Bongartz

    kamenin #2:

    Magen­ta” sei ur- oder über­haupt- oder stamm- oder herrmann.arminiusisch- oder xy-deutsch?

    Duden-Uni­ver­sal-Wörter­buch:

    Ma|gen|ta [auch: mad­nta], das; ‑s [nach einem Ort in Ital­ien]: Anilinrot.

    Humor vacui: ver­ba volant, scrip­ta manent. — Vestiti­gia BLO­Ge­nis terrent.

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  8. Amsel

    @Peer

    Richtig, und hat auch nichts mit meinen Aus­führun­gen zu tun.

    _|_|__|___|___|___|_|_|__ [1]

    _|________|___|___|___|__ [2]

    __a###____e###____o#_u#__ [3]

    __a###########____o####__ [4]

    Frau habe die genetisch-phys­i­ol­o­gis­che Ausstat­tung die Farb­skala x‑y wie in [1] zu zerteilen, Mann habe die weniger gute Ausstat­tung [2].

    Frau unter­schei­det auf dieser Farb­skala vier Farb­worte (a, e, o und u) [3], Mann hinge­gen nur zwei (a und o)[4] — wenn ich wüßte wie ich eine nicht-pro­por­tionale Schrif­tart codieren kön­nte, die die Skalen genau gle­ich­lang darstellt, würde jet­zt fol­gen­des vielle­icht deut­lich: Mann kön­nte e erler­nen, u hinge­gen nicht: o und u stellen sich ihm tat­säch­lich und zwangsläu­fig gle­ichar­tig dar, a und e hinge­gen nicht. D.h. es gibt Far­ben die dieser hypo­thetis­che Mann nur aus Gewohn­heit, Faul­heit, man­gel­nder Notwendigkeit etc. etc. nicht voneinan­der unter­schei­det und es mag eben­sogut Farb­nu­an­cen geben, die ihn auf immer­dar in Ver­wirrung stoßen, weil er denn Unter­schied nicht sieht.

    Kurz, da wir ‑noch- über keine Abbil­dung wie die obige ver­fü­gen, sollte pauschaler Biol­o­gis­mus (Män­ner sehen weniger Far­ben, daraus fol­gt: sie haben weniger Farb­worte) ver­mieden — oder unter­sucht werden.

    [Anm. AS: Habe die Schrift, wie impliz­it gewün­scht, <tt>nicht-proportional</tt> gemacht.]

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  9. David Marjanović

    Von mir aus kön­nte man alle diese Far­ben der Kat­e­gorie „Rot“ zuordnen.

    Aber doch nicht im Ernst. Rosa ist das, was her­auskommt, wenn man rot und weiß mis­cht, es ist also keins von bei­den (…lautet meine Rationalisierung).

    Pink ist nicht blaus­tichig. Es ist ein bes­timmter knal­liger Rosaton (ja, es gehört zu Rosa). Farbe 1 oben ist hel­llila (dunkellila ist übri­gens vio­lett, und lila wird aus­ge­sprochen, als würde man es *lil­la schreiben; lila ohne nähere Spez­i­fika­tion ist vio­lett; magen­ta ist wahrschein­lich genau das­selbe wie hel­llila, nur ist es halt der Com­put­er-Fachaus­druck). Farbe 2 ist… ich hätte zuerst gesagt altrosa, aber sie ist doch etwas blaus­tichig… auf jeden Fall eine grauen­hafte Farbe 🙂

    Men­schen unter­schei­den sich also nicht in ihrer Wahrnehmung (die Englis­chsprech­er haben die Far­ben genau­so wie die Rus­sis­chsprech­er gese­hen), son­dern in der Ver­ar­beitung und die ist von Sprache beeinflusst.

    Ich frage mich, wie das in sub­til­eren Fällen funk­tion­iert. Das frz. Wort beige beze­ich­net im Deutschen und im Englis­chen diesel­ben Farbtöne, nur gel­ten diese im Englis­chen ange­blich alle­samt als braun, während sich im (…mir bekan­nten…) Deutschen “beige” und “braun” auss­chließen. Sieht ein englis­ch­er Mut­ter­sprach­ler zuerst brown und präzisiert dann beige (so, wie wir es bei­de mit “blau” und “hell­blau” machen), während ich mich sofort fes­tlege? Sollte jemand untersuchen…

    Das Gen das für Far­bense­hen zuständig istliegt auf dem x‑Chromosom und davon ahben die Frauen zwei. Daher ist das Farb­se­hen bess­er aus­geprägt als bei den Männern

    So funk­tion­iert das nicht. In jed­er Zelle mit mehr als einem X‑Chromosom sind n‑1 fast zur Gänze inak­tiviert; die Gene darauf kön­nten genau­sogut nicht da sein.

    Und außer­dem gibt es 3 Gene, eines für jeden Rezep­tor (blau, gelb [ = “rot”], grün). Wenn das für den Rezep­tor mit dem grü­nen Absorp­tion­s­max­i­mum, das auf dem X‑Chromosom liegt, kaputt ist, resul­tiert bei Män­nern und den sel­te­nen homozy­goten Frauen Rotgrünblindheit.

    Erst hier wird es interessant.

    Evo­lu­tion­spsy­cholo­gen gehen davon aus, dass dieser Unter­schied genetisch ist.

    Immer vor­sichtig sein mit der Evo­lu­tion­spsy­cholo­gie. Die kön­nte zwar als Wis­senschaft betrieben wer­den, aber lei­der passiert das meis­tens nicht. Was ich bish­er so gele­sen habe, beste­ht zum Großteil aus Argu­menten, die auf Unwis­sen statt auf Wis­sen aufbauen.

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  10. Christoph Päper

    Vielle­ich kann man als Kom­pro­miss anbi­eten, dass es, wenn biol­o­gisch gewisse vorteil­hafte Anla­gen vor­liegen, sozi­ol­o­gisch zwei Möglichkeit­en gibt: 1. die Merk­malaus­prä­gung wird gefördert, um einen noch größeren Vorteil zu erlan­gen, oder 2. der Merk­mal­man­gel wird beseit­igt, um eine homo­gene Gruppe zu schaf­fen. Men­schlich ist in vie­len Bere­ichen bei­des; wir bilden ein­er­seits Spezial­is­ten aus (und sei es, zumin­d­est über eine gewis­sen Zeitraum, ein ganzes Geschlecht) und wir ver­suchen ander­er­seits ein Min­dest­niveau für alle zu halten.

    Antworten
  11. Felix

    Ich bin zwar wed­er iro­nis­ch­er Frauenim­i­ta­tor, schwul oder Innenar­chitekt, kann aber genau­so wie Herr Ste­fanow­itsch Far­ben auf­grund meines Inter­ess­es an Pho­togra­phie und Grafik recht gut auseinanderhalten.

    Die ganze Diskus­sion hat mich aber an ein Gespräch erin­nert, das ich neulich mit meinem Mit­be­wohn­er geführt habe, der sich mein Ladegerät aus­geliehen hatte:

    Er: Woran seh’ ich denn wann’s fer­tig ist?

    Ich: (ent­geis­tert) Na die Lampe wird grün!

    …mir war kurzzeit­ig ent­fall­en, dass er eine stark aus­geprägte Rot-Grün-Schwäche hat und die Far­bän­derung ein und der sel­ben LED wohl nur bei per­ma­nen­ter Beobach­tung fest­stellen kann.

    #9: Noch was für den All­t­ag: Beige ist keine Farbe, beige wird’s von allein. (Von mein­er Oma)

    so long…

    Antworten
  12. Anatol Stefanowitsch

    David Mar­janović (#9), als Biologe sei Ihnen Ihre wohlver­di­ente Ver­ach­tung für Evo­lu­tion­spsy­cholo­gen gegön­nt, ich habe mich hier ja bewusst kein­er evo­lu­tion­spsy­chol­o­gis­chen Erk­lärung des Phänomens angeschlossen, auch wenn ich sich­er bin, dass eine existieren muss. Die Tat­sache an sich halte ich aber für aus­re­ichend abgesichert.

    Dass man für Rosa Rot und Weiß mis­cht, ist klar. Dabei kommt etwas her­aus, was ich natür­lich als Rosa erken­nen kann, aber gerne auch Rot nenne, wenn eine genaue Dif­feren­zierung unnötig ist — eben­so wie ich eine Mis­chung aus Blau und Weiß „Blau“ und eine Mis­chung aus Gelb und Weiß „Gelb“ nenne. Mir fällt dabei auf, dass es für diese bei­den Mis­chun­gen gar keine gen­uinen Farb­wörter gibt — das deutet darauf hin, dass der Pink/Rosa-Bere­ich eventuell doch evo­lu­tionär wichtiger ist als andere Bere­iche des Far­braums, so wie das Evo­lu­tion­spsy­cholo­gen behaupten (Haut­farbe und deren Verän­derun­gen bei Krankheit/bestimmten emo­tionalen Zustän­den, usw.).

    Pink ist auf jeden Fall blaus­tichig, hier die RGB-Werte für die oben dargestell­ten Far­ben (als Prozent):

    1: R: 89.0 G: 27.5 B: 64.7

    2: R: 93.7 G: 68.2 B: 67.5

    Klare Abwe­sen­heit von Gelb bei 1, die zu ein­er Blaus­tichigkeit führt. Altrosa als Beze­ich­nung für 2 kommt hin, bestätigt durch meine Tochter. Hel­llila für 1 haben meine weib­lichen Infor­man­tinnen durch­weg abgelehnt (mir wäre es recht gewe­sen, aber Lila [li:la] ist eins der Farb­wörter, deren genaue Ref­erenz sich mir sowieso nicht richtig erschließt.

    Christoph Päper (#10), ich halte Ihre Sichtweise für genau richtig.

    Antworten
  13. Patrick Schulz

    An Ana­tol Stefanowitsch:

    Pink ist auf jeden Fall blaus­tichig, hier die RGB-Werte für die oben dargestell­ten Far­ben (als Prozent):

    1: R: 89.0 G: 27.5 B: 64.7

    2: R: 93.7 G: 68.2 B: 67.5

    Klare Abwe­sen­heit von Gelb bei 1, die zu ein­er Blaus­tichigkeit führt.

    Hm, ste­ht RGB nicht für Rot-Grün-Blau? Dem­nach wären in (2) ein wenig mehr Blauan­teile als in (1)… oder han­delt es sich doch um YMC-Kodierung? Egal… 

    Ich habe fem­i­nis­tis­che Lin­guis­tik bish­er für eine reine Pseudowis­senschaft gehal­ten, wesshalb ich ihren Bezug auf Lakoff nicht so ganz nachvol­lziehen kann. Eigentlich auch Egal…

    Frauen kön­nen im Far­braum feinere Unter­schei­dun­gen machen und haben dementsprechend ein dif­feren­ziert­eres Farbvokabular.

    Das ist eine Aus­sage, die ich gerne belegt haben würde (vor allem die Kausal­ität, die hier impliziert wird).

    Ich frage mich auch, was wohl passiert wäre, wenn bei­de Kinder männlich (oder weib­lich) gewe­sen wären. Hät­ten Sie dann auch diesen Beitrag in der Form ver­fasst, wie er oben steht? 

    Das eigentliche Prob­lem ist imho Fol­gen­des: Lex­eme, dazu zählen Farb­wörter, sind arbi­trär, also aner­zo­gen (=nicht Teil ein­er wie auch immer geart­eten Gram­matik). Wenn ein sprach­lich­es Umfeld (darin z.B. enthal­ten Mama, Papa, die Mitkinder im Kinder­garten…) dem Kind mehrheitlich beib­ringt, dass die Far­ben 1 und 2 je unter­schiedliche Beze­ich­n­er haben, wird das Kind das so annehmen. Tut das Umfeld das nicht, wird das Kind im E‑Fall andere Strate­gien anwen­den, um die bei­den Far­ben voneinan­der abzu­gren­zen („Find­est du ein hell-rosanes Fahrrad bess­er, oder ein dunkel-rosanes?“ oder wegen mir auch „Find­est du ein Fahrad bess­er, das lila-rosa ist, oder eins, das mehr weiß-rosa ist?“ o.Ä.). Wie auch immer, dieses kleine Sprach­spiel als Evi­denz für irgendwelche Farb­wahrnehmungs­di­mor­phis­men zu deuten, halte ich für sehr weit her geholt. Ich denke, das Beispiel ist eher für Ver­hal­tens­forschung inter­es­sant („ich kenne mehr Farb­wörter als du…“).

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  14. Nörgler

    Ich stimme zu, daß die Ein­führung der Farbbeze­ich­nung pink im Deutschen nicht ein “pas­siv­er, unter­wür­figer Prozess” war. Vielmehr ist diese Beze­ich­nung von der Bek­lei­dungs­branche dem Ver­brauch­er aktiv und her­risch aufge­drängt wor­den (“Mod­e­farbe des Jahres” usw.). Das kann man natür­lich nicht auf andere Entlehnun­gen verallgemeinern. 

    Ich bin dage­gen nicht der Mei­n­ung, daß die “Entlehnung” dieses Wortes (gewis­ser­maßen nachträglich) zu ein­er Bedeu­tungs­d­if­feren­zierung “geführt” habe. Vielmehr hat die Bek­lei­dungs­branche das Wort von Anfang an in sein­er spez­i­fis­chen Bedeu­tung eingeführt.

    Als “pas­siv” und “unter­wür­fig” kön­nte man allerd­ings den Ver­brauch­er beze­ich­nen, der sich der­ar­tiges auf­drän­gen läßt.

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  15. Achim

    Oh je, da fall­en einem jet­zt ganz ver­schiedene Dinge ein… Also:

    1. Ich habe mir schon aus Notwehr eine gute Wahrnehmung­sun­ter­schei­dung antrainiert. Die Tex­tilin­dus­trie denkt sich immer neue Farbbeze­ich­nun­gen aus, und die muss man einiger­maßen ken­nen, um das gewün­schte zu erhalten.

    2. Wenn die Leute “pink” über­nom­men haben, mag das pas­siv und unter­wür­fig gewe­sen sein. Aber auch nicht pas­siv­er und unter­wür­figer als die Über­nahme son­stiger Mod­en, die man mit­macht oder eben nicht. Das ist kein auf die Sprache und ihre Ver­wen­dung reduzier­bares Phänomen. Das Wort “Anorak” ist aus meinem aktiv­en Wortschatz ver­schwun­den. Aber nicht, weil ich dieses Lehn­wort gegen ein eher varus­bezwinger­haftes getauscht hätte, son­dern weil es dieses, in mein­er Kind­heit all­ge­gen­wär­tige Klei­dungsstück qua­si nicht mehr gibt.

    3. Ich habe schon als Kind ver­sucht, “rosa” als Adjek­tiv zu benutzen, weil die Flex­ion auf “n-” meinem Sprachge­fühl zuwider war: Ein “rosanes Hemd” ist ästhetisch wie sprach­lich eine Katastrophe.

    4. Ist bei Magen­ta nicht der Farbton selb­st und das Wort als Marke für den Spon­sor ein­er der rol­len­den Apotheken geschützt? (Nicht dass ich glaube, man käme ohne Mit­telchen im Sprint den Mont Ven­toux hin­auf, wenn man vorher mehr als 200 km mit 40 km/h durch die proven­za­lis­che Som­mer­son­ne ger­adelt ist…)

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  16. bernd

    Also wie schon ange­merkt, gibt es mehrere Farb­sehschwächen, diesen ist gemein­sam, dass sie über­wiegend bei Män­nern auftreten. Ein Ver­gle­ich der Far­b­ver­ar­beitung und ‑wahrnehmung bei Mann und Frau müsste die Män­ner mit ange­bore­nen Farb­sehrezep­torde­fekt ausschließen. 

    Auch scheint es mir ein­deutig, dass der Ein­fluss der Erziehung und der Gene sehr schw­er auseinan­der zuhal­ten ist. Es gibt einen (sta­tis­tisch gese­hen) großen Unter­schiede in der Sozial­i­sa­tion zwis­chen Jun­gen und Mäd­chen. Schon mal für Kinder Klei­dung gekauft ? Die Klei­dung für Mäd­chen ist ein­deutig far­ben­fro­her; auch unter­hal­ten sich Mäd­chen (sta­tis­tisch gese­hen) häu­figer über ihre Klei­dung als Jungen.

    Einen ähn­lichen Unter­schied zwis­chen Mann und Frau soll es auch beim Geruchssinn geben. Ein­deutig scheint mir zu sein, dass Frauen während des Eis­prungs bess­er riechen und ein­deutig ist wohl auch, dass mehr Män­ner als Frauen den Geruchssinn ver­loren haben, aber das erk­lärt nicht den Umstand, dass (sta­tis­tisch gese­hen) Frauen Gerüche dif­feren­ziert­er beschreiben kön­nen, Mann kann das auch lernen.

    Einen entsprechen­den Unter­schied soll es auch beim math­e­ma­tis­chen Denken geben. Was aber hier so klar und ein­deutig scheint, ist in Wahrheit wohl auch kom­plex­er. Soweit ich gele­sen habe, erre­ichen Mäd­chen in ein­er geeigneten Ler­numge­bung die gle­ichen math­e­ma­tis­chen Fähigkeiten. 

    Mithin: Ich glaube ja an einen starken genetis­chen Ein­fluss, aber bevor man das Fass des fix­ierten Geschlechterun­ter­schieds auf­macht, muss man erst ein­mal die kul­turellen Unter­schiede neutralisieren.

    Und die Geschichte der dif­feren­zierten Far­bangabe und den Homo­sex­uellen finde ich aus­ge­sprochen old school und halte sie für überkommen.

    Antworten
  17. Frank Oswalt

    Ich finde Achims Punkt 3 auch inter­es­san­ter als die Frage nach Genetik und Farb­wahrnehmung: “Ein rosa Fahhrad” klingt für mich viel richtiger als “ein rosanes Fahrrad”. Allerd­ings klingt “Find­est du ein pinkes Fahrrad bess­er oder ein rosa” völ­lig falsch…

    Antworten
  18. Stefan

    @Patrick Schulz

    [quote]

    Hm, ste­ht RGB nicht für Rot-Grün-Blau? Dem­nach wären in (2) ein wenig mehr Blauan­teile als in (1)

    [/quote]

    Blauan­teil != blaus­tichig. Son­st waere ja reines weiss 255/255/255 am blaustichigsten. 

    Zum The­ma: Sozial­isierung kann genau­so zu genetis­chen Ver­aen­derun­gen beitra­gen wie umgekehrt. Wer schon­mal ange­borenes Hutev­er­hal­ten von Schae­fer­hun­den beobachtet hat, wird das bestaeti­gen koen­nen. Von daher halte ich die Frage fuer irrel­e­vant ob es genetisch oder sozial bed­ingt ist. 

    Ich per­soen­lich sehe keine Notwendigkeit zwis­chen den bei­den grauen­vollen Far­ben zu unterscheiden 😀

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  19. Kika

    Oh, ein The­ma zu dem ich gle­ich in dop­pel­ter Eigen­schaft was sagen kann!

    eins] als Frau: die zweite Farbe ist hart an der Gren­ze zu Lachs­far­ben, echt­es Rosa sieht unegfähr so aus: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b5/Pink_ribbon.svg/370px-Pink_ribbon.svg.png

    zwei] als Biologin/ Physik­erin: selb­st nor­mal­sichtige Men­schen (also Men­schen, die drei Far­brezep­toren haben — 10% der Män­ner und 1% der Frauen sind rot-grün far­ben­blind, weniger Men­schen fehlen die Rezep­toren für blaues Licht, sehr wenige sehen gar keine Far­ben und eine Hand voll Frauen haben einen Rezep­tor zuviel (der liegt dann im UV Bere­ich)) unter­schei­den sich leicht von einan­der in der Perzep­tion von Far­ben. Man kann sich das wiefol­gt vorstellen: die drei unter­schiedlichen Rezep­toren haben eine Wellen­länge, für die sie am empfind­lich­sten sind, allerd­ings ist die Wahrschein­lichkeit für ähn­liche Wellen­län­gen nicht null, son­dern fällt um die empfind­lich­ste Wellen­länge herum gaußför­mig ab. Die Sen­si­tiv­itäts­max­i­ma unter­schei­den sich leicht von Men­sch zu Men­sch und auch die Anzahl und Verteilung der einzel­nen Rezep­tortypen unter­schei­det sich ein bisschen.

    Außer­dem kön­nen wir nicht nur mono­en­er­getis­ches Licht sehen, son­dern nehmen bes­timmte Kom­bi­na­tio­nen als eigene Far­ben war (braun zB kommt im Spek­trum so nicht vor), das heißt es ergibt sich im Nor­mal­fall ein drei­di­men­sion­aler Far­braum, den es gilt mit Farb­wörtern aufzuteilen.

    Wenn man sich das genauer anguckt, stellt man fest, daß der Raum nicht in gle­ich Teile geteilt ist, son­dern daß die Teile sich in ihrer Größe ziem­lich doll unter­schei­den; so liegen rot und grün physikalisch sehr nah beieinan­der, blau hat einen riesi­gen Anteil für sich gepachtet und so weiter.

    Nach Berlin & Kay find­et man primäre Farb­wörter (das sind solche, die sich nicht über­lap­pen und nur aus einem Wort beste­hen -> Karmin­rot und Pur­pur fall­en bei­de in den roten Teil, rot, lila und blau hinge­gen schließen sich gegen­seit­ig aus) in ver­schiede­nen Sprachen immer in den sel­ben Kom­bi­na­tio­nen: wenn es zwei Farb­wörter gibt, dann beze­ich­nen sie stets hell und dunkel, bei drei kommt rot dazu, danach grün oder gelb, danach das übrig gebliebene von grün und gelb, dann blau und so weit­er. Warum die Wichtigkeit anscheinend in dieser Rei­hen­folge zunimmt ist umstrit­ten, allerd­ings leuchtet es intu­itiv ein, daß es wichtiger ist ver­bal unter­schei­den zu kön­nen, ob etwas rot oder grün ist als pink oder lila.

    Weit­er­hin sind Frauen und Män­ner gle­ich gut darin, Farbtöne von einan­der zu unter­schei­den (bei einem Test in dem man zwei Farb­plat­ten zeigt und fragt, ob die Far­ben gle­ich sind oder nicht; den Autor der Studie habe ich lei­der vergessen).

    Ich glaube viel mehr, daß sich die Geschlechter im durch­schnit­tlichen beschreiben­den Vok­ab­u­lar unter­schei­den, daß sich zB viele Män­ner nicht nur mit Far­ben, son­dern auch mit Tex­ti­larten oder Geschmack­srich­tun­gen oder Charak­terzü­gen schw­er­er tun (zB habe ich den Ein­druck, daß mehr Män­ner als Frauen nicht zwis­chen nei­disch und eifer­süchtig unter­schei­den kön­nen). Ohne das mit Stu­di­en stützen zu kön­nen, stelle ich ein­fach mal die Annahme in den Raum, daß Frauen größeren Wert auf dif­feren­zieren­des Vok­ab­u­lar leg­en und Män­ner auf kategorisierendes.

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  20. david

    zu Ihrem let­zten Satz:

    @kika: Wie wollen Sie denn ohne gute Kat­e­gorisierung sin­nvoll differenzieren?

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  21. David Marjanović

    eben­so wie ich eine Mis­chung aus Blau und Weiß „Blau“ und eine Mis­chung aus Gelb und Weiß „Gelb“ nenne.

    Ist mir dann auch aufge­fall­en, daher “Ratio­nal­isierung”. 🙂 Tat­sache ist, dass Rosa für mich ein­fach nicht Rot ist. Ähn­lich, ja. Fließen­der Über­gang, ja. Aber es zählt nicht dazu. Hell­rot ist nicht rosa. Pastell­rot… hm, das ist wahrschein­lich schon rosa… Dafür ist Pink rosa. Bin ges­pan­nt, auf wieviele solche (geo­graphis­che?) Unter­schiede wir noch draufkom­men werden.

    Pink ist auf jeden Fall blaus­tichig, hier die RGB-Werte für die oben dargestell­ten Farben

    Ja, eben. Farbe 1 ist nicht pink. 🙂 Nahe dran zwar, aber eben zu bläulich.

    Hel­llila für 1 haben meine weib­lichen Infor­man­tinnen durch­weg abgelehnt

    Lila [lɪlˑa] kön­nte spez­i­fisch öster­re­ichisch sein. Vio­lett sagt man umgangssprach­lich ein­fach nicht, stattdessen lila, und das erstreckt sich eben bis zum Magen­ta, wenn man es unbe­d­ingt braucht.

    Vielmehr ist diese Beze­ich­nung von der Bek­lei­dungs­branche dem Ver­brauch­er aktiv und her­risch aufge­drängt wor­den (”Mod­e­farbe des Jahres” usw.).

    Nein, “der Ver­brauch­er” hat dieses Wort als Beze­ich­nung für einen bes­timmten Rosaton ver­standen, so, wie Laven­del einen bes­timmten Vio­lett­ton beze­ich­net. Fach­sprache eben.

    Die Klei­dung für Mäd­chen ist ein­deutig farbenfroher

    Über­haupt ist erst seit dem 19. Jhdt. die Män­ner­mode so eintönig.

    Einen entsprechen­den Unter­schied soll es auch beim math­e­ma­tis­chen Denken geben. Was aber hier so klar und ein­deutig scheint, ist in Wahrheit wohl auch kom­plex­er. Soweit ich gele­sen habe, erre­ichen Mäd­chen in ein­er geeigneten Ler­numge­bung die gle­ichen math­e­ma­tis­chen Fähigkeiten.

    Es hat mich immer gewun­dert, wo dieses Vorurteil herkommt. Bei uns in der Schule waren fast bis zum Schluss immer ein paar Mäd­chen an der Spitze; erst in den let­zten 2 Jahren haben zwei von den Her­ren der Schöp­fung (die größten Com­put­er­ex­perten, wenig über­raschen­der­weise) ein Inter­esse an Math­e­matik entwick­elt und dann den Rest der Klasse hin­ter sich gelassen.

    echt­es Rosa sieht unegfähr so aus

    Dann wird mein Bild­schirm blaus­tichig sein. — Rosa-an-sich ist für mich jeden­falls die Farbe von rosa­nen Rosen.

    eine Hand voll Frauen haben einen Rezep­tor zuviel (der liegt dann im UV Bereich

    Wirk­lich? Habe gele­sen, das Absorp­tion­s­max­i­mum ist im orangen Bere­ich (also röter als beim “roten”, dessen Max­i­mum im gel­ben Bere­ich liegt). Ein UV-Rezep­tor würde sich über­haupt nicht auswirken, unsere Lin­sen sind näm­lich nicht far­b­los, son­dern ultra-gelb. Leute, denen man die Lin­sen ent­fer­nt hat, sehen (nah­es) Ultra­vi­o­lett; dafür reicht der “Blau“rezeptor näm­lich (der ein­mal ein echter UV-Rezep­tor war).

    ————–

    Wenn das Nomen dabeis­te­ht — *ein pinkes Fahrrad oder ein rosa?” ist auch für mich völ­lig falsch — dek­lin­iere ich rosa und lila Im Dialekt min­destens so oft (mit ‑n-) wie nicht; in der Schrift­sprache ver­mei­de ich die Dek­li­na­tion eher (ich glaube, irgen­dein Präskrip­tivist hat geschrieben, man soll das nicht tun). Siehe auch wann tun wir not­landen.

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  22. David Marjanović

    Über­haupt ist erst seit dem 19. Jhdt. die Män­ner­mode so eintönig.

    Die west­liche Män­ner­mode, die sich inzwis­chen fast glob­al ver­bre­it­et hat, natürlich.

    Antworten
  23. Achim

    Ups, da habe ich in meinem Kom­men­tar bei Zf. 3 ein “nicht” vergessen — es hätte natür­lich heißen sollen:

    Ich habe schon als Kind ver­sucht, “rosa” nicht als Adjek­tiv zu benutzen

    Frank Oswalt hat mich aber offen­bar so ver­standen, wie ich’s gemeint hat­te (die Schwaben haben für so was eine Redewen­dung: net wie i sag — wie i mein — ich beanspruche mit der Rechtschrei­bung jet­zt gar nicht, dass es in etwa aussprachekon­form ist).

    Bei uns in der Schule waren fast bis zum Schluss immer ein paar Mäd­chen an der Spitze; erst in den let­zten 2 Jahren haben zwei von den Her­ren der Schöp­fung (die größten Com­put­er­ex­perten, wenig über­raschen­der­weise) ein Inter­esse an Math­e­matik entwick­elt und dann den Rest der Klasse hin­ter sich gelassen.

    In unserem Physik LK waren 12 Leute, davon drei Mäd­chen. Leis­tungsmäßig gin­gen Platz 1 und 2 an Mäd­chen, die dritte war irgend­wo im Mit­telfeld. Die rote Lat­er­ne hat­te ich, aber das galt nicht für den Mathe-Grund­kurs, da war ich im oberen Drittel. 

    Bei uns zu Hause hat­ten meine Schwest­er und ich das “Händ­chen” für Mathe, meine Brüder nicht so. Mein klein­er Brud­er ist mal ziem­lich aus­gerastet, als er mit ein­er Hausauf­gabe beim Abend­brot auf­schlug, weil er nicht weit­erkam und dann von uns bei­den gesagt bekam “deine Lösung kann gar nicht stim­men, sieht man doch gle­ich, dass das da nicht rauskom­men kann”. Wer einiger­maßen schätzen kann, hat schon viel gewonnen 😉

    Antworten
  24. David Marjanović

    Also, mein Bild­schirm ist nicht blaus­tichig, und das hier ist Pink.

    Ob es sich um shocky pink, vio­lent­ly pink, bub­blegum pink oder ein­fach nur ugly pink han­delt, kann ich allerd­ings nicht entschei­den. Naja, ich würde auf vio­lent­ly pink tip­pen… (Alle vier © Joanne Rowl­ing. Shocky pink ist übri­gens als “knall­rot” über­set­zt wor­den — die Spitze eines Eis­bergs von haarsträuben­den Übersetzungsfehlern.)

    =======================

    LK heißt Leistungskurs?

    Antworten
  25. Sippel2707

    Ich kann mir bei diesem Artikel eine Bemerkung nicht verkneifen, die ich vor einiger Zeit als Sig­natur in einem Forum sah: “Far­ben haben nur eine Silbe”. Dies schließt zwar dann Far­ben wir rosa aus, aber dann packt man halt rosa, vio­lett, lila ([lɪlˑa], auch im Rhein­land) unter pink. 🙂

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  26. Frank

    Ein­mal mehr danke für dieses lustige The­ma. Ich muss immer noch lachen über einige Kom­mentare und den Beitrag selb­st. Dass man als Mann das Wis­sen um die Farbe Pink schon aus Selb­stvertei­di­gungs­grün­den ken­nen muss, wird defin­i­tiv in mein Stan­dard­reper­toire aufgenom­men. Köstlich.

    Magen­ta ist nicht pink. Fragt ein­fach mal junge Mäd­chen in einem Telekom­laden, ob das Logo pink ist. Bitte auf Entrüs­tung vorbereiten!

    Wer keine Kinder­gar­ten­täschchen, Hel­lo Kit­ty Shirts oder Plüsch-Chaps trägt muss sich nicht wirk­lich für die Farbe interessieren.Trotzdem ste­ht man als Depp da, wenn man Pink falsch ver­wen­det, genau wie der Junge auf dem Spielplatz. 

    Da wir armen unwis­senden Rosadenker jet­zt mehr wis­sen, bleibt fol­gende Frage:

    Wie kön­nen Pin­klieb­haberin­nen und ‑lieb­haber diese Farbe ertra­gen? Die Leuchtkraft ist essen­ziell bei der Farbe Pink, sie schlägt einem schon von weit­em in die Fresse. Ich ver­ste­he nicht, wie diese anstren­gende Farbe Wohlge­fall­en aus­lösen kann.

    Obwohl die Farbe ähn­lich auf mich wirkt wie Neon­grün oder ‑gelb wird diese Farbe oft erbit­tert vertei­digt, als han­dele es sich dabei um das Wahre Kreuz.

    Antworten
  27. Anatol Stefanowitsch

    Patrick Schulz (#14), die Abwe­sen­heit von Gelb bei bei etwa gle­ichen Rot- und Blauw­erten führt natür­lich trotz­dem zu ein­er Blaus­tichigkeit. Das Wort demen­sprechend drückt für mich keine Kausal­ität aus, ich habe es gewählt, weil ich es für aus­re­ichend vage halte. Unplau­si­bel wäre diese Kausal­ität aber nicht. Ich werde die entsprechende Studie her­aus­suchen, das kann aber ein paar Wochen dauern.

    Achim (#20), ein rosanes Hemd ist auf jeden Fall eine ästhetis­che Katas­tro­phe, aber das Wort rosane für mich nicht. Allerd­ings stelle ich immer wieder fest, dass mein ästhetis­ches Sprachge­fühl großzügiger ist, als das der Men­schen um mich herum. Ich finde z.B. auch nichts dabei, so etwas zu sagen wie Ich bin grad das rosane Hemd am bügeln, obwohl diese Kon­struk­tion in meinem Dialekt ange­blich nicht existiert.

    Bernd (#17), dem FSM sei Dank, dass unsere genetis­chen Anla­gen eben nur Anla­gen sind. Man muss auch immer daraufhin­weisen, dass es hier um Mit­tel­w­ert­sun­ter­schiede in Pop­u­la­tio­nen geht, nicht um indi­vidu­elle Unter­schiede. Die Geschichte der dif­feren­zierten Far­bangabe und den Homo­sex­uellen mag „old school“ sein, aber Robin Lakoff ging es ja ger­ade nicht darum, dass dies tat­säch­lich der Wahrheit entspreche, son­dern, dass es ein gesellschaftlich­es Stereo­typ ist.

    Kika (#20), lachs­far­ben, das stimmt! Dieses Wort ist mir nicht so geläu­fig, weil meine große Tochter, die für die Aus­d­if­feren­zierung meines Far­b­vok­ab­u­lars zuständig ist, eine Abnei­gung gegen von Nahrungsmit­teln oder Pflanzen abgeleit­ete Farb­wörter hat.

    David Mar­janović (#25), das ist ein schönes Beispiel für Pink!

    Nehmen wir die Pferd­edecke ohne die rosa­nen Rän­der und App­lika­tio­nen, dann stellen wir fest:

    Rot vari­iert zwis­chen 89% und 100% (meis­tens um die 96%)

    Gelb vari­iert zwis­chen 24% und 34% (meis­tens um die 30%)

    Blau vari­iert zwis­chen 43% und 66% (meis­tens um die 58%)

    Damit liegt das von mir gewählte (bess­er gesagt, von dem Mäd­chen auf dem Spielplatz gewählte und von mir aus der Erin­nerung kon­stru­ierte Pink (R: 89.0%, G: 27.5%, B: 64.7%) klar inner­halb der Para­me­ter, die Sie als Beispiel für Pink geben, allerd­ings in Bezug auf die Blaus­tichigkeit tat­säch­lich am oberen Rand (mehr Blau, weniger Rot), es geht damit im Ver­gle­ich zu Ihrem Pink klar in Rich­tung Lila.

    Zu den ver­schiede­nen erwäh­n­ten Stu­di­en all­ge­mein: Jede Studie, an der Lera Borodit­sky beteiligt ist, genieße ich mit etwas Vor­sicht. Ihre Arbeit­en sind sehr inter­es­sant und ich will ihr keines­falls Fehlanaly­sen oder gar Daten­fälschung vor­w­er­fen (auch nicht impliz­it, in dem ich sage, dass ich sie ihr nicht vor­w­er­fen will!), aber sie erhält mit schön­er Regelmäßigkeit Effek­te, die andere Forscher­grup­pen nicht erhal­ten. Zu sin­ji und gol­uboj gibt es ein Dutzend oder mehr Stu­di­en von der Gruppe um Ian Davies, die nie den von Borodit­sky gefun­de­nen Effekt zeigen kon­nten. Berlin und Kay sind natür­lich par­a­dig­men­bildend gewe­sen, aber inzwis­chen sind ihre Arbeit­en doch als deut­lich zu vere­in­fachend kri­tisiert wor­den (z.B. von John Lucy). Trotz­dem stimmten ihre Angaben zur Aus­d­if­feren­zierung des Far­b­vok­ab­u­lars in den Sprachen der Welt wohl unge­fähr, zumin­d­est auf gen­uine Farb­wörter bezo­gen (also unter Nicht­berück­sich­ti­gung trans­par­ent von Gegen­stän­den abgeleit­eter Begriffe). Zur Studie, die zeigt, dass Män­ner und Frauen gle­icher­maßen gut Farbtöne unter­schei­den kön­nen, wüsste ich gerne mehr.

    Antworten
  28. Achim

    Ana­tol,

    dass “ich bin ger­ade das Hemd am bügeln” in Ihrem Dialekt ange­blich nicht vorkommt, sie es aber doch benutzen, ist ein weit­eres inter­es­santes The­ma: Wieviele Gram­matiken haben wir im Kopf? Ist die intralin­guis­tis­che Vari­a­tion (Dialekt / Hochsprache, ver­schiedene Reg­is­ter etc.) eine Samm­lung mehrerer diskreter Repräsen­ta­tio­nen oder eine einzige Repräsen­ta­tion mit Teilsystemen?

    Unser Sprachemfind­en ist ja sehr anpas­sungs­fähig. Ich bin noch nicht lange in Berlin, aber die For­mulierung “ich habe zu Hause noch ein rosa Hemd zu hän­gen” fall­en mir längst nicht mehr jedes Mal auf. Anfangs tat das richtig weh… Und so geht es mir mit vie­len regionalen Phänomenen.

    Antworten
  29. Patrick Schulz

    An A.S.

    Zum The­ma Blaus­tichigkeit: Ja nee, schon klar, obwohl ich immer noch der Mei­n­ung bin, dass das G in RGB für Grün ste­ht, nicht für Gelb…

    Ich komm aber mit der Kor­re­la­tion zwis­chen Far­b­vok­ab­u­lar und Dif­feren­zierungsver­mö­gen immer noch nicht klar. Würde ich dann nicht schliesen müssen, dass Sprech­er ein­er Sprache mit sagen wir drei (Grund)Farbwörtern per se über ein schlechteres Farb­se­hver­mö­gen ver­fü­gen als Sprech­er ein­er Sprache mit mehr (Grund)Farbwörtern? Oder ander­srum: Wenn ein Men­sch ein schlechteres Diskri­m­inierungsver­mö­gen hat, lernt er eine Sprache mit weniger Farb­wörtern schneller/besser als eine, in der es mehr Farb­wörter gibt. Klingt reich­lich unplau­si­bel, beides.

    Antworten
  30. Anatol Stefanowitsch

    Patrick (#29), „dass das G in RGB für Grün ste­ht“ — das stimmt. Hier hat mich ver­wirrt, dass Gelb beim RGB-Schema aus Rot und Grün beste­ht. Der Zusam­men­hang zwis­chen Far­b­vok­ab­u­lar und Dif­feren­zierungsver­mö­gen dürfte kom­plex­er sein — man darf dabei keines­falls nur „Basic Col­or Terms“ berück­sichti­gen: ein Sprech­er ein­er Sprache mit zwei Basic Col­or Terms ken­nt ver­mut­lich genauso­viele Farb­wörter wie ein Sprech­er ein­er Sprache mit elf, nur, dass die eben nicht „Basic“ sind.

    Achim (#30), „eine Samm­lung mehrerer diskreter Repräsen­ta­tio­nen oder eine einzige Repräsen­ta­tion mit Teil­sys­te­men“ — Sprache ist ein Sam­mel­suri­um von Zeichen ver­schieden­er Kom­plex­ität und Abstrak­theit (aber das ist nur meine Meinung…).

    Antworten
  31. David Marjanović

    Obwohl die Farbe ähn­lich auf mich wirkt wie Neon­grün oder ‑gelb wird diese Farbe oft erbit­tert vertei­digt, als han­dele es sich dabei um das Wahre Kreuz.

    Neon­grün, ‑gelb und ‑orange kön­nen sehr schön sein (…im Unter­schied zu Pink).

    Antworten
  32. Klaus

    @ Patrick: Sor­ry, aber es scheint so, als hät­ten Sie keine Ahnung von RGB, daher soll­ten Sie mit solchen sehr “selb­st­be­wußt” klin­gen­den Äußerun­gen etwas vor­sichtiger sein. Gelb wird gebildet durch Rot und Grün, und da in Beispiel 1 kaum Grün vorhan­den ist, ist auch kein Gelb vorhan­den, wodurch sich ein höher­er Blauan­teil ergibt. Beim anderen Farbton dage­gen ist es so, daß Grün und Blau fast gle­ich stark vertreten sind, wodurch lediglich das Rot heller wird, aber keine Blau- oder Gelbfär­bung eintritt.

    Antworten
  33. Krischan

    > Frauen kön­nen im Far­braum feinere Unter­schei­dun­gen machen und haben dementsprechend ein dif­feren­ziert­eres Farbvokabular. 

    Ich halte diese Aus­sage so pauschal für aus der Luft gegrif­f­en. Mod­ell­bastel­nde Män­ner haben meist ein sehr feines Unter­schei­dungsver­mö­gen und ein aus­führlich­es RAL-Vok­ab­u­lar. Teil­weise lässt sich das dann auch auf umgangssprach­liche Farbbe­griffe mappen 😉

    Antworten

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