Von Dongeln und Deppen

Von Anatol Stefanowitsch

Wer dachte, nur die lang­weili­gen alten Män­ner vom VDS wür­den sich über neu­modis­che Anglizis­men aufre­gen, hat sich getäuscht: auch die lang­weili­gen alten Män­ner von der Britis­chen „Plain Eng­lish Cam­paign“ regen sich über Wörter auf, die sie nicht ver­ste­hen. Und die lang­weili­gen alten Män­ner von der BBC schreiben einen ver­wirrten Artikel darüber:

Gad­get jar­gon still con­fus­es many

WAP, don­gle, and cook­ie are some of the least under­stood words by the British pub­lic, accord­ing to a survey.

The Gad­get Helpline sur­veyed more than 5,000 users and came up with a Top 10 list of tech­nol­o­gy-relat­ed words peo­ple find most confusing.

The firm says com­pa­nies should use lan­guage peo­ple under­stand, rather than resort­ing to jargon.

Gad­get-Jar­gon ver­wirrt immer­noch viele

Laut ein­er Umfrage sind WAP, Don­gle und Cook­ie einige der von der britis­chen Öffentlichkeit am schlecht­esten ver­stande­nen Wörter.

Die „Gad­get Helpline“ befragte mehr als 5000 Nutzer und stellte eine Top-10-Liste tech­nikbe­zo­gen­er Wörter zusamen, die die Men­schen ver­wirrend finden.

Die Fir­ma sagt, Unternehmen soll­ten Sprache ver­wen­den, die von den Men­schen ver­standen wird, statt zu Jar­gon zu greifen.[BBC.co.uk]

Da fragt sich ein klar denk­ender Men­sch natür­lich erst ein­mal, ob Leute, die bei einem Tele­fon­di­enst anrufen, der ihnen bei tech­nis­chen Prob­le­men helfen soll, eine repräsen­ta­tive Stich­probe der britis­chen Bevölkerung darstellen — unter denen, die einen solchen Dienst in Anspruch nehmen, find­et man ver­mut­lich über­durch­schnit­tlich viele, die von Tech­nik ganz all­ge­mein über­fordert sind.

Außer­dem fragt man sich, ob sich hier nicht ein­fach eine Fir­ma medi­al in Szene set­zt, um Kun­den für ihr anson­sten wenig überzeu­gen­des Geschäftsmod­ell zu finden.

Aber die Plain Eng­lish Cam­paign, die sich eigentlich den Kampf gegen die Behör­den­sprache auf die Fah­nen geschrieben hat, find­et die Studie überzeugend:

The move is backed by the Plain Eng­lish Cam­paign, say­ing it would help bring down the “walls of techno-babble”.

Peter Grif­fiths, cam­paign sec­re­tary for the Plain Eng­lish Cam­paign, told the BBC that there were ways to make things easy for users to understand.

We need to pull our head out of the dig­i­tal clouds and use plain Eng­lish,” he said.

Der Vorschlag wird von der Plain Eng­lish Cam­paign unter­stützt, die sagt, der würde helfen, die „Mauer aus Tech­nik-Geplap­per“ einzureißen.

Peter Grif­fith, Kam­pag­nensekretär [eigentlich ist er der Schatzmeis­ter, A.S.] der Plain Eng­lish Cam­paign, sagte der BBC es gebe Wege, die Dinge für den Nutzer ver­ständlich zu machen.

Wir müssen unseren Kopf aus den dig­i­tal­en Wolken ziehen und ein­fach­es Englisch ver­wen­den“, sagte er.

Mauern aus Tech­nik-Geplap­per“, „dig­i­tale Wolken“ — eine recht blu­mige Aus­druck­sweise für einen selb­st ernan­nten Stilpolizis­ten. Aber sei’s drum — kön­nte er trotz­dem Recht haben?

Sehen wir uns die Begriffe an, um die es geht:

  1. Don­gle
  2. Cook­ie
  3. WAP
  4. Phone jack
  5. (Nokia) Navi Key
  6. Time shift­ing
  7. Dig­i­tal TV
  8. Eth­er­net
  9. PC Suite
  10. Desk­top

Lassen wir Nr. 5 außen vor (es ist ein Marken­name, der sich natür­lich aus marken­rechtlichen und wer­betech­nis­chen Grün­den bewusst von einem „ein­fachen Englisch“ abhebt). Dann bleiben Begriffe übrig, die alle­samt fest etablierte Wörter des Englis­chen darstellen (inter­es­san­ter­weise sind fast alle auch fest etablierte Lehn­wörter im Deutschen).

Einige davon sind sog­ar voll trans­par­ente, aus all­ge­mein gebräuch­lichen Begrif­f­en zusam­menge­set­zte Kom­posi­ta: phone jack, time shift­ing, dig­i­tal TV (das auf jeden Fall ver­ständlich­er ist als „dig­i­tal clouds“), und PC suite. Wie man diese Dinge noch ein­fach­er aus­drück­en soll, ohne gle­ich ganze Sätze daraus zu machen, bleibt wohl Geheim­nis der Plain Eng­lish Campaign.

Aber auch bei den anderen Begrif­f­en find­et man das eigentliche Prob­lem nicht in der Sprache, son­dern in den Köpfen der Sprech­er: um zu ver­ste­hen, was don­gle, cook­ie oder desk­top bedeuten, muss ich wis­sen, welche Tech­nik sich dahin­ter ver­birgt. Wenn ich die nicht kenne oder nicht ver­ste­he, nützen mir auch „ein­fachere“ Begriffe wie Hard­ware-/Soft­wareschlüs­sel, Pro­fil­datei oder Benutze­r­ober­fläche (bzw. deren englis­che Entsprechun­gen) nichts.

Herr Grif­fith scheint zumin­d­est zu ahnen, dass eine Umbe­nen­nung der entsprechen­den Tech­nolo­gien keine Lösung wäre:

If chang­ing the name isn’t an option then a glos­sary of terms would work. Not only does it explain the lan­guage, but it’s a nice way of learn­ing for peo­ple who don’t have such a good grasp of the language.”

Wenn man einen Namen nicht ändern kann, dann wäre ein Glos­sar von Begrif­f­en hil­fre­ich. Es würde diese Sprache nicht nur erk­lären, es wäre für diejeni­gen, die die Sprache nicht beherrschen, auch eine schöne Art, diese zu lernen“

Eine fan­tastis­che Idee! Warum ist da bloß noch nie­mand drauf gekom­men? Diese Idee sollte man sich sofort paten­tieren lassen. Man kön­nte so etwas — hm, es müsste ein trans­par­enter Begriff sein… ah, ich weiß: man kön­nte es Wörter­buch nen­nen. Aber ich hab’s erfunden!

Grif­fith täuscht sich hier aber sowieso: Selb­st kom­plette Def­i­n­i­tio­nen wie „Steck­er zum Schutz vor unau­torisiert­er Ver­wen­dung und Vervielfäl­ti­gung von Soft­ware“, „Datei zum Spe­ich­ern benutzer­spez­i­fis­ch­er Dat­en“ und „grafis­che Arbeits­fläche eines Betrieb­ssys­tems“ helfen dem­jeni­gen nicht weit­er, der nicht weiß, wie Com­put­er funktionieren.

Sprache ist dazu da, um über die Welt zu reden. Über eine Welt, die man nicht ver­ste­ht, kann man eben nicht reden. Dage­gen kann man etwas unternehmen — einen Volk­shochschulkurs besuchen, ein­fach mal die Bedi­enungsan­leitung lesen, oder von mir aus einen Tele­fon­di­enst anrufen (wenn man weiß, wie ein Tele­fon („Fern­sprech­er“, „Gerät zur Über­mit­tlung von Sprache mit­tels elek­trisch­er Sig­nale“) funk­tion­iert. Am Wortschatz herumzup­fuschen bringt dabei gar nichts.

(Dank für den Tipp an Simone Über­wass­er)

17 Gedanken zu „Von Dongeln und Deppen

  1. Wentus

    Die Welt wäre so schön, wenn alles ein­fach wäre!

    Aber jed­er heute lebende Men­sch sollte begrif­f­en haben, dass wir unsere Sicher­heit, unsere Gesund­heit und unseren Wohl­stand nur kom­plex­en Zusam­men­hän­gen verdanken. 

    Anscheinend meinen Leute wie die Plain Eng­lish Cam­paign, dass man die Welt durch Forderun­gen zwangsweise vere­in­fachen kann. Eine andere übliche Herange­hensweise beste­ht übri­gens darin, die Kom­plex­ität zu leug­nen und das Schick­sal der Welt in die Hand von Göt­tern und Gurus zu leg­en. Aus dem Zwang zur Vere­in­fachung fol­gt dann auch eine Argu­men­ta­tion­sweise wie diese: “Wozu Kraftwerke? Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!”

    Wir müssen uns alle am Riemen reißen und Ler­nen als lebenslan­gen Prozess akzeptieren!

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  2. daniel

    Gedanken­ex­per­i­mente:

    (1) Man stelle sich vor fuer die Mit­glied­schaft der Jury des VDS gaebe es eine Alter­sober­gren­ze, sagen wir 25… 

    (2) Diesen Artikel hier sollte man den alten Maen­ner dort (bei der Jury des VDS) mal aus­druck­en und per Brief schick­en. Wobei hin­ter­her geben die vielle­icht noch einen Kodex Woert­er­buch der zur Benutzung erlaubten Woert­er neb­st ihrer Ver­wen­dung heraus…

    Kurzum bess­er als mit diesem Artikel haette man nicht zeigen koen­nen, dass Sprache ueber ihre Ver­wen­dung bes­timmt wird. Ich erhebe nicht den Anspruch ein Gespraech zwis­chen Maschi­nen­bauern zu ver­ste­hen. Wer keine Ahnung von Inter­net- und Technik(kultur) hat, der sollte seinen Anspruch die damit ver­bun­dende Sprache ver­ste­hen zu wollen zurueckschrauben.

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  3. Achim

    Ein Wörter­buch hil­ft wahrschein­lich nicht, denn in einem Wörter­buch ste­hen in der Regel sehr knappe Begriff­serk­lärun­gen, aber keine weit­eren Erläuterun­gen. Eine Enzyk­lopädie wäre hil­fre­ich­er, z.B. Wikipedia.

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  4. DrNI@AM

    Der Phone Jack heißt übri­gens auf Deutsch ein­fach Klinken­steck­er und ist kein Lehn­wort. Das scheint doch auch logisch, denn mit Phone hat dieser Jack schon lange nichts mehr zu tun, dafür aber eher mit E‑Gitarren und Ton­tech­nik. Schon irgend­wie ver­wirrend, heißt aber nun eben mal so.

    Zu Kom­men­tar #2 möchte ich anmerken: Naja, es ist die alte Frage, ob eine zwang­hafte Verän­derung der Sprach wie zum Beispiel die “Stu­dentIn­nen” oder seit einiger Zeit die “Studieren­den” — hier bei der Gle­ich­stel­lung — auch zu ein­er Verän­derung der Zustände in der Welt führt. Ich denke, dass sie das nicht tut, ist doch Sprache eher eine Beschrei­bung als eine Vorschrift. Andere sehen das anders, von Newspeak in Brave New World bis zur Sapir-Whorf-Hypothese…

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  5. Patrick Schulz

    Daniel (#3)

    […] dass Sprache ueber ihre Ver­wen­dung bes­timmt wird. […]

    Hm, naja, darüber lässt sich wohl stre­it­en und hängt stark davon ab, was man unter „Sprache“ ver­ste­hen will. Klingt erst­mal nach off-top­ic, aber ich kann solche state­ments nachvol­lziehen, wenn ich mir anschaue, was hier in den let­zten Monat­en so the­ma­tisiert wurde: auss­chließlich Sprachver­wen­dung (im aller­weitesten Sinne). 

    Der Sprach­blog (nach A.S.s eigen­er Aus­sage, wenn ich sie richtig inter­pretiere) wurde als Werkzeug ins Leben gerufen, um dem Laien die Sprach­wis­senschaft nahe zu brin­gen (zeigen, worum es geht). Den Beiträ­gen der let­zen Monate zufolge, bekomme ich aber den Ein­druck, dass es in der Lin­guis­tik auss­chliesslich um Fra­gen der Sprachver­wen­dung geht (wenn das stimmt, habe ich wohl doch das falsche Stu­di­en­fach gewählt…).

    An Ana­tol Ste­fanow­itsch: Vielle­icht kön­nten Sie mal wieder zu den inter­es­san­ten Fra­gen der Sprach­wis­senschaft zurück zu kehren, als immer nur mit erhobe­nen Zeigefin­ger über das Bild zu bericht­en, das Sprache und ihre Ver­wen­dung in der Öffentlichkeit hat. Dann kom­men einige Leser hier vielle­icht von selb­st auf die Idee, die Aus­sagen von Sprach­schützern, Wer­be­treiben­den etc. pp. zu hin­ter­fra­gen als hier alles fein säu­ber­lich vorgekaut zu bekom­men, was sie dann bestäti­gen oder abstre­it­en kön­nen (Kristins Sprach­block zeigt imho mitunter recht gut, wie sowas ausse­hen kön­nte, auch wenn es sehr ger­man­is­tik­lastig ist).

    So kön­nte man zum Beispiel zeigen, warum neue Begriffe für bere­its sag­bares etabliert wer­den (auf­grund welch­er all­ge­meinen — kog­ni­tiv­en oder ange­bore­nen, je nach The­o­rie — Prinzip­i­en) anstatt zu zeigen, dass einige Sprech­er nicht wahrhaben wollen, dass sie etabliert werden.

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  6. Daniel

    Sprache ist dazu da, um über die Welt zu reden. Über eine Welt, die man nicht ver­ste­ht, kann man eben nicht reden.”

    Auch wenn ich kein gross­er Fan der ganzen Nörgeln-über-Nör­gler-Beiträge bin, der Satz bringt es ein­fach wun­der­bar auf den Punkt. Das sollte man auf ein Hand­tuch sticken.

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  7. Dierk

    Schon mal aufge­fall­en, dass die ver­wen­de­ten und angeprangerten Begriffe schlicht Fach­sprache sind? Mag sein, dass diese spez­i­fis­chen Ter­mi­ni bere­its Ein­gang in die Umgangssprache geschafft haben — nicht unähn­lich Begrif­f­en wie ‘E‑Nummern’ [bzw. E 605] oder ‘ASS’ oder ‘bipo­lare Störung’ -, doch bleiben sie Wörter, die in ihrem üblichen Nutzung­sum­feld klar definiert sind.

    Hier­für neue Wörter zu benutzen, ist schlicht falsch. Kommt ja wohl auch kein­er auf die Idee für ’spezielle Rel­a­tiv­ität­s­the­o­rie’ ein ein­facheres Wort zu find­en, nur weil die meis­ten Men­schen keine Ahnung haben, was das bedeutet. Witziger­weise haben die Com­put­er-Inge­nieure sog­ar ganz bewusst sehr ein­fache Wörter adap­tiert [‘cook­ie’], erfun­den [‘Eth­er­net’, ‘don­gle’] oder akro­nymisiert [‘WAN’, ‘WEP’] damit die Men­schen sich nicht mit typ­isch bürokratis­chen Halb­satz­mon­stern tech­nis­ch­er Erläuterun­gen auseinan­der­set­zen müssen.

    Ts, selt­same Blüten treibt der Unver­stand über die näch­ste Generation.

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  8. Carsten aus Hannover

    Das Tele­fonbe­spiel zeigt auch, dass man eben nicht wis­sen muss, wie so ein Gerät funk­tion­iert, son­dern welche Funk­tion es erfüllt. Beim Tele­fon muss ich eben wis­sen, dass ich damit mit Men­schen, die nicht anwe­send sind, kom­mu­nizieren kann. Wie die Umwand­lung und Über­tra­gung der Sig­nale passiert ist her­zlich egal, außer dass ich wis­sen muss, dass sie irgend­wie funk­tion­iert. Son­st rufe ich nach­her noch ins Kabel rein, wenn der Hör­er kaputt ist.

    @Damiel (#3). Dem VDS wird dieser Artikel auch nichts nutzen, da er zu Recht ein­wen­den kann, dass sie ja auch andere Dinge bemän­geln, deren Funk­tion sich erschließen. Was ein Ser­vice-Point ist wird der durschnit­tliche medi­enunkundliche Bürg­er schon wissen.

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  9. david

    Benutze­r­ober­fläche” statt “Desk­top” ist schlicht falsch, weil die Benutze­r­ober­fläche reserviert ist als Begriff für so ziem­lich jede Men­sch-Mas­chine-Schnittstelle, ins­beson­dere im Com­put­er­bere­ich. Meis­tens meint man damit eine grafis­che Schnittstelle, aber es kann sich genau­so gut um eine Kon­sole für die Kom­man­dozeileneingabe han­deln. Eine solche “Umben­nenung” wäre also ein krass­er Schuss ins Knie.

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  10. Daniel

    @david (10):

    Falsch” wäre dass nur wenn man annimmt dass bei­de Bedeu­tun­gen nicht par­al­lel existieren dür­fen. Dür­fen sie aber, solange man nicht sel­ber den Sprachsh­er­iff spielt. Ob dass die Ver­ständlichkeit des Beschriebe­nen fördert ste­ht natür­lich auf einem anderen Blatt.

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  11. pamfil

    Ich dachte immer, Leute wie jene vom VDS lang­weilen sich — und habe mich wohl nicht ganz getäuscht. Man regt sich über einige neu­modis­che Wörter auf, die die deutsche Sprache erobern wür­den, und verken­nt dabei, dass andere Sprachen dem Ansturm der Anglizis­men längst erlegen sind. (Diese Fest­stel­lung ist aber keineswegs einem erhobe­nen Zeigefin­ger gleichzusetzen.)

    Die Rede ist von Län­dern (z.B. Osteu­ropas), in denen Impor­teure sich nie die Mühe gegeben haben, Soft­ware und generell neue Begriffe aus der Tech­nol­gie- und Gad­get-Welt zusam­men mit Lin­guis­ten und IT-Leuten zu “lokalisieren”, wie es übri­gens auch mit einem schö­nen Neu­wort heißt.

    So dass z.B. in mein­er Mut­ter­sprache (Rumänisch) fast alle Begriffe aus der Com­put­er­welt nur auf englisch durch die Gegend geschmettert wer­den, obwohl es z.T. dur­chaus pass­able Entsprechun­gen gebe. Wörter wie desk­top, hard, soft, mouse, print­er etc. sind gang und gäbe, die rumänis­chen Entsprechun­gen (die — zugegeben — nicht immer toll klin­gen) wer­den sog­ar belächelt. Den sprachver­wandten Fran­zosen stre­it­et man auch ab, mit Wörtern wie logi­ciel, souris usw. eine sin­volle Über­set­zung zumin­d­est anzus­treben, seien sie doch per def­i­n­i­tionem “Sprachchau­vin­is­ten”.

    Die Tat­sache, dass es bis vor weni­gen Jahren keine Tas­taturen mit rumänis­chem Schrift­satz gab, hat auch zur Unsitte geführt, dass sehr viele Men­schen im Inter­net (Web­seit­en, e‑mails, Blog­gs etc.) ohne die dem Runänis­chen spez­i­fis­chen Son­derze­ichen schreiben.

    Ich glaube auch nicht an die Gefahr ein­er Über­frem­dung, umso weniger befür­worte ich eine Sprach­polizei. Dass aber mehr Sprach­pflege im Sinne ein­er Sorgfalt für und Liebe zur eige­nen Mut­ter­sprache (nicht gegen das Englis­che zu deuten) vielle­icht von­nöten wäre, kön­nte ich mir gut vorstellen.

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  12. Adele Bongartz

    Lehrwörter…?

    Dass diese Begiffe “fest etablierte Lehn­wörter im Deutschen” seien, ist ein solche Fehlein­schätzung, dass man sie wohl IT-Fach­män­nern (ἰδιόται(idiótai), aber nicht sein-wol­len­den Sprach­wis­senschaftlern nach­se­hen muss:

    1. Dongle

    2. Cookie

    3. WAP

    4. Phone jack

    5. [.…]

    6. Time shifting

    7. Dig­i­tal TV

    8. Ethernet

    9. PC Suite

    10. Desktop

    [… (inter­es­san­ter­weise sind fast alle auch fest etablierte Lehn­wörter im Deutschen)…] (Mas­ter-Zitat)

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  13. Frank Oswalt

    @Adele Bon­gartz: Außer “Phone Jack” sind es alles Wörter, bei denen meine Kinder erstaunt wären, wenn ich ihnen sagen würde, dass das keine deutschen Wörter seien. Aber ich ver­mute, außer Pseu­do-Bil­dungs­bürg­er­getrolle haben Sie für Ihre Bemerkun­gen ohne­hin keine Evi­denz, oder?

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  14. Bernhard

    unter“ denen, die einen solchen Dienst [=Hot­line] in Anspruch nehmen, find­et man ver­mut­lich über­durch­schnit­tlich viele, die von Tech­nik ganz all­ge­mein über­fordert sind.

    Nun­ja, manche Hot­line ist so appa­rate­lastig, dass die allzu technik„untauglichen“ gle­ich aus­sortiert wer­den. Eben Hot­line, nicht Helpline.

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