Emerging Artists

Von Anatol Stefanowitsch

Entwed­er die vier Her­ren von der Aktion Lebendi­ges Deutsch haben es langsam genau­so satt, ihre monatliche Wörter­suche zu betreiben, wie ich es müde bin, sie zu kom­men­tieren. Oder sie entwick­eln auf ihre alten Tage eine Anglizis­men­tol­er­anz. Oder die Teil­nehmer sind nicht so fan­tasievoll wie früher. Auf jeden Fall haben sie zum zweit­en Mal in Folge einem englis­chen Lehn­wort eine per­ma­nente Aufen­thalts­genehmi­gung erteilt, und dies­mal sog­ar ohne orthografis­che Verbesserungsvorschläge:

Der „Sin­gle“ sei uns in der deutschen Sprache willkom­men! Die Aktion „Lebendi­ges Deutsch“, die gegen die alber­nen unter den Anglizis­men kämpft, lädt dazu ein: „Jed­er ken­nt den Sin­gle, die Aussprache ist zumut­bar, und unter den 228 Ein­deutschungsvorschlä­gen – von ‚Allein­ling’ bis ‚Unpaariger’ – war kein­er, der dem Sin­gle das Wass­er reichen kann.“

Allein­ling hat eigentlich einen gewis­sen Charme, klingt aber doch etwas zu sehr wie eine Gestalt aus Die unendliche Geschichte und Unpaariger erin­nert stark an Huftiere. Aber nur, weil die Alter­na­tivvorschläge schlecht waren, kön­nen die Aktioneure doch ihre sprach­puris­tis­chen Bemühun­gen nicht ein­fach ein­stellen. Und dass aus­gerech­net die Aussprache von Sin­gle „zumut­bar“ sein soll, kann ich nicht nachvol­lziehen. Das „scharfe“ S am Wor­tan­fang gibt es im Deutschen eigentlich nicht, es kommt auss­chließlich in Lehn­wörtern vor. Wenn man die deutsche Sprache schon vor Fremde­in­flüssen schützen will, dann sollte man die Phono­tak­tik (also die laut­liche Kom­bi­na­torik) dabei nicht aussparen.

Bei der Auswahl des Kan­di­dat­en für die dies­monatige Wörter­suche hat die Aktion kein beson­ders gutes Händ­chen gehabt:

Gesucht wer­den diesen Monat Vorschläge, wie man die „Cham­pi­ons League“ etwas deutsch­er sprechen und schreiben kön­nte. Ihre Vorschläge kön­nen Sie bis 19. Novem­ber einsenden.

Erstens ist die Suche nach Alter­na­tiv­en hier wieder ein­mal über­flüs­sig, denn diese Alter­na­tiv­en existieren bere­its. Mir sind aus der Sport­berichter­stat­tung min­destens vier mehr oder weniger gebräuch­liche deutsche Beze­ich­nun­gen bekan­nt (wobei ich so tue, als sei Liga ein deutsches Wort): am häu­fig­sten begeg­net einem der etwas blu­mige Begriff Königsklasse, dann fol­gen die direk­ten Über­set­zun­gen Meis­terli­ga und Meis­terk­lasse, und schließlich meine ich, auch das Wort Königsli­ga schon gehört zu haben. 

Zweit­ens beste­ht hier das beson­dere Prob­lem, dass es sich bei dem Begriff Cham­pi­ons League eher um einen Fach­be­griff als um ein Wort der All­t­agssprache han­delt. Will man hier eine offizielle deutsche Entsprechung find­en, müsste man diese mit der UEFA absprechen, die die Cham­pi­ons League ja ver­anstal­tet. Es müsste auch gesichert wer­den, dass der gewählte Begriff nur für die Cham­pi­ons League und nicht auch für den UEFA-Cup oder gar für die Club­meis­ter­schaften ander­er Ver­bände ver­wen­det würde, denn son­st würde man mit der Ein­deutschung nur Ver­wirrung stiften, wo derzeit Klarheit herrscht.

Warum ver­lassen die vier Anglizis­men­jäger sich eigentlich bei der Auswahl der zu erset­zen­den Begriffe eigentlich nicht auf Vorschläge aus der Sprachge­mein­schaft? Schließlich bege­ge­nen einem im All­t­ag immer wieder englis­che Begriffe, für die man auch nach inten­sivem Nach­denken keine gute Über­set­zung ein­fällt. So zum Beispiel ein­er Jour­nal­istin beim Wiener Stan­dard, die sich gestern beim Ver­fassen eines Beitrags über eine Ausstel­lung noch unbekan­nter öster­re­ichis­ch­er Kün­stler mit fol­gen­dem Über­set­zung­sprob­lem kon­fron­tiert sah:

Wann hat sich eigentlich zulet­zt jemand gefragt, was ein „emerg­ing artist“ ist? Gibt es für den Anglizis­mus vom ger­ade „auf­tauchen­den“, „her­vork­om­menden“ oder „in Erschei­n­ung tre­tenden“ Kün­stler über­haupt eine deutsche Entsprechung? „Auf­strebende Kün­stler“ klingt eher nach Ell­bo­gen und Akten­tasche als nach frischen, ger­ade geschlüpften Ideen. Und „Junge Szene“ eben­so wie „Junge Kun­st“ lässt die Kün­st­ler­gen­er­a­tion 35plus meist abblitzen.

Das Prob­lem hier ist ja nicht, dass es für das englis­che emerg­ing keine guten Über­set­zun­gen gäbe. Die hier genan­nten Adjek­tive auf­tauchend und in Erschei­n­ung tre­tend tre­f­fen die Sache recht gut. Das Prob­lem ist hier eher, dass es sich um rel­a­tiv ungewöhn­liche Ableitun­gen aus Ver­ben han­delt. Bess­er wäre es sowieso, ein Nom­i­nalkom­posi­tum zu find­en, denn das wäre im Deutschen die bevorzugte Form. Wo man im Englis­chen beispiel­sweise von emerg­ing mar­kets spricht, sprechen wir von Schwellen­län­dern — wie wäre es also mit „Schwellenkün­stler“?

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Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

16 Gedanken zu „Emerging Artists

  1. Thomas Müller

    Wenn auf mein­er Agen­da stünde, gegen “alberne” Anglizis­men vorzuge­hen, dann würde ich auch die “nicht alber­nen” Anglizis­men loben. Zucker­brot und Peitsche, diese Strate­gie ist bewährt. Die Unter­schei­dung in “alberne” und “nicht alberne” ist zwar immer noch sub­stan­zlose Nörgelei, aber sie klingt bess­er als kon­se­quente sub­stan­zlose Nörgelei. Das ist PR-tech­nisch also ganz hervorragend.

    Was die Aussprache des Sin­gle ange­ht, so haben die Aktioneure wohl unbe­ab­sichtigt fest­gestellt, dass hier schon eine Ein­deutschung stattge­fun­den hat — ich spreche das Wort mit stimmhaftem S. Ich weiß allerd­ings nicht, ob ich da repräsen­ta­tiv bin. Falls nicht, schlage ich vor, für die Schrei­bung von Sin­gle das neue große ß zu verwenden. 😉

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  2. Wonzling

    Schwellenkün­stler” klingt für mich eher nach einem hoch tal­en­tierten und fach­lich sehr spezial­isierten Handwerker…

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  3. Pepples

    Bitte um Nach­sicht wenn ich mich jet­zt auch noch erdreiste in ein The­ma einzu­mis­chen wo ich nur ger­ingfügig Ahnung habe, aber das Prob­lem dieser Jour­nal­istin erin­nert mich an ein “Aha”-Gefühl das mich ein­mal in einem engl. Pub überkam.

    Und zwar in dem Moment als ich erkan­nt habe ‚daß ich nach jahre­langer har­ter Arbeit endlich ein Lev­el in Eng­lish erre­icht hat­te, das mir ermöglichte ungeah­nte Tiefen und Vorteile dieser Sprache, zumin­d­est zu erahnen.

    Rel­a­tiv ein­fach und trotz­dem unglaublich präzise und ele­gant kann ein Ken­ner sich damit ausdrücken.

    Ich habe mir damals gedacht, daß diejeni­gen, die die englis­che Sprache bis zu ihrem heuti­gen Zus­tand “geglät­tet” haben, doch offen­bar ungle­ich geschick­ter vorge­gan­gen sind als ihre Kol­le­gen bei der deutschen Sprache.

    Lei­der beherrsche ich keine 3. Sprache um mir ein endgültiges Urteil zu erlauben (das biss­chen Franzö­sisch reicht dafür nicht aus).

    Ger­ade dies dürfte doch wohl (neben anderen Din­gen, Kolonien usw.) zur schnellen Aus­bre­itung und Annehm­barkeit dieser Sprache weltweit beige­tra­gen haben.

    Oder bin ich hier völ­lig auf dem Holzweg?

    Wenn ich noch mal 20 sein dürfte, würde ich auch gern Anglis­tik studieren.

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  4. Mister Bernie

    Das „scharfe“ S am Wor­tan­fang gibt es im Deutschen eigentlich nicht

    Nord­deutsch­er Größen­wahn, was :-p ?

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  5. Frank Rawel

    Man­gels des schar­fen “s” im Deutschen höre ich, vor allem von Älteren, “Sin­gle” mit stimmhaftem “S” gesprochen. Es gibt, vor allem bei Älteren, so eine Aussprache, als betonte man aus­drück­lich, sich ein Fremd­wort angeeignet zu haben. 

    Nur durch eine ver­schlif­f­ene Aussprache wird das Wort angenommen. 

    Nun müsste (zu abschließen­der Ein­deutschung) aus “Sin­gle” nur noch “Sin­gel” werden.(Im älteren Hin­terkopf schwingt mit: Gebun­dene Men­schen haben keine Lieder.)

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  6. Herbert Braun

    @7 sehe ich auch so, was ist falsch an “auf­streben­der Künstler”?

    @4 Dieses Gefühl kenne ich auch, aber ich würde ihm nicht trauen. In Fremd­sprachen wirken oft For­mulierun­gen unglaublich geistre­ich und ele­gant, weil man sie in der eige­nen so nicht wiedergeben könnte.

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  7. TMP

    Ich hab ehrlich gesagt “emerg­ing artist” noch nie in der deutschen Sprache gehört, vielle­icht bin ich da auch etwas uninformiert.

    Für mich wäre auf jeden­fall “auf­streben­der Kün­stler” eine gute Beze­ich­nung, voraus­ge­set­zt der Begriff heißt das, was man aus der Über­set­zung Englisch — Deutsch ver­muten kann.

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  8. Nörgler

    Ich teile ganz die Auf­fas­sung, daß die Aktion Lebendi­ges Deutsch bei “Sin­gle” die Flinte zu früh ins Korn wirft, zumal nicht nur die häu­fig zu hörende Aussprache mit stimmhaftem s son­dern auch die vielle­icht noch häu­figere Aussprache ohne g‑Laut mich ziem­lich nervt.

    Der erste Ansatz bei der Suche nach ein­er deutschen Entsprechung ist doch die wörtliche Über­set­zung. Die Grundbe­deu­tung von “sin­gle” ist einzeln/einzig. Also warum nicht ein­fach “einzeln” sagen? Etwa: “Ich bin einzeln”, “Par­ty für Einzelne” usw.

    Das mag ja zunächst höchst unge­wohnt klin­gen, aber man gewöh­nt sich ja bekan­ntlich an alles. Let­ztlich entspräche es doch genau dem englis­chen Gebrauch.

    Jungge­selle” (heutzu­tage auch recht häu­fig Junge­sellin) oder “alle­in­ste­hend” kranken daran, daß sie herkömm­licher­weise für Unver­heiratete benutzt wer­den und damit nicht genau die Bedeu­tung von “sin­gle” (nicht liiert) treffen.

    Im übri­gen toleriert die ALS nicht erst zum zweit­en Mal einen Anglizis­mus. Schon seit ger­aumer Zeit hat sie auf ihrer Net­z­seite eine Liste von “schö­nen Importen”. Dabei halte ich Wörter wie “Flop”, “Trip”, “Job” oder “Lift” für reich­lich über­flüs­sig. Kurz sind sie ja — aber was daran so schön sein soll?

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  9. Nörgler

    Ich teile auch die Auf­fas­sung, daß die Suche nach ein­er deutschen Entsprechung für “Cham­pi­ons League” über­flüs­sig ist, da der Begriff “Meis­terli­ga” schon existiert, auch recht gängig ist und hin­re­ichend deutsch erscheint, jeden­falls keine beson­deren Aussprache- oder Schreibprob­leme bereitet.

    Die genan­nten Prob­leme erscheinen mir dage­gen unbe­deu­tend. Was die “offizielle” Beze­ich­nung ist, braucht wed­er die Aktion Lebendi­ges Deutsch noch den nor­malen Zeitgenossen zu scheren. Selb­st die UEFA ver­wen­det gele­gentlich auch die franzö­sis­che Beze­ich­nung “Ligue des cham­pi­ons” (Rück­sicht auf beson­dere franzö­sis­che Empfind­lichkeit­en?). Auf ihrer Inter­net­seite in rus­sis­ch­er Ver­fas­sung ver­wen­det die UEFA schließlich ganz “offiziell” und durchgängig die Beze­ich­nung Лига чемпионов УЕФА.

    Beim Vorgänger der Meis­terli­ga war ja auch “Pokal der Lan­desmeis­ter” oder lange Zeit auch ein­fach “Europa-Pokal” in Deutsch­land üblich. Auch die UEFA ver­wen­det dafür die Beze­ich­nun­gen in den ver­schiede­nen Lan­dessprachen, im Deutschen allerd­ings in der etwas umständlichen Form “Pokal der europäis­chen Meistervereine”.

    Auch für den UEFA-Pokal ver­wen­det die UEFA “offiziell” die Beze­ich­nun­gen in den Lan­dessprachen, wie “Coupe UEFA” usw. Die Bas­tard-Schrei­bung “UEFA-Cup” ist dage­gen nicht “offiziell”, son­dern im Englis­chen nur “UEFA Cup”.

    Schließlich ist “Cham­pi­ons League” genau­so zwei­deutig wie “Meis­terli­ga”, da es Turniere dieses Namens auch in anderen Erdteilen und anderen Sportarten gibt.

    Für eine “offizielle” deutsche Beze­ich­nung zu sor­gen wäre allein Sache des DFB. Allerd­ings ver­wen­det der DFB auf sein­er Net­z­seite anscheinend auss­chließlich die Beze­ich­nung “Cham­pi­ons League”. Erstaunlicher­weise gilt das auch für den franzö­sis­chen Fußbal­lver­band, die FFF.

    Da drängte sich mir der Ver­dacht auf, daß “Cham­pi­ons League” ein einge­tra­gen­er Marken­name der UEFA sein kön­nte. In der Tat: Eine Suche beim Bun­despaten­tamt ist schnell fündig. Also hat die UEFA ein rein finanzielles Inter­esse an der auss­chließlichen Ver­wen­dung von “Cham­pi­ons League”, um Wer­bege­bühren ein­stre­ichen zu kön­nen. Bekommt vielle­icht auch der DFB davon seinen Anteil?

    Allerd­ings ist “Cham­pi­ons League” auch ein geschützter Marken­name für Haushalts­geräte von Bosch-Siemens. Also kann die UEFA nicht an den Wer­beein­nah­men für Waschmaschi­nen teil­haben. Arme UEFA!

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  10. Frank Oswalt

    @Pepples (#4): Es ist wohl eher so, dass Sprachen unter­schiedliche Bedeu­tungs­bere­iche unter­schiedlich “ele­gant” aus­drück­en kön­nen. Natür­lich fällt einem das immer dort auf, wo die fremde Sprache der eige­nen “über­legen” ist.

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  11. Pebbles

    @Frank Oswalt (#14): Sie haben wohl recht. Möglicher­weise sehe ich solche Dinge tat­säch­lich nicht immer ganz objek­tiv. Manche Dinge lassen sich jedoch wirk­lich nur sehr schw­er (oder nur ansatzweise) ins Deutsche übersetzen.

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  12. David Marjanović

    Das „scharfe“ S am Wor­tan­fang gibt es im Deutschen eigentlich nicht, es kommt auss­chließlich in Lehn­wörtern vor.

    Nördlich des Weißwurstäqua­tors. Südlich davon gibt es kein [z], wed­er am Wor­tan­fang noch zwis­chen Vokalen noch sonst­wo. Ich habe für Franzö­sisch und Englisch erst ler­nen müssen, es zu artikulieren. Es ist ein exo­tis­ch­er Laut.

    Sein ein paar Jahren ver­suchen die meis­ten Zeit-im-Bild-Sprech­er, es einzuführen, aber 1. meis­tens vergessen sie darauf; 2. sind stimmhafte Kon­so­nan­ten zwis­chen Vokalen leichter zu artikulieren als am Wor­tan­fang, mit dem Ergeb­nis, dass sechs zu [ʔəˈzɛk͡s] wird; 3. brin­gen sie selb­st dann zwar ver­lässlich eine Lenis zusam­men (die es zwis­chen Vokalen dur­chaus gibt), vergessen aber meis­tens darauf, den let­zten Schritt auch noch zu tun und die Stimm­bän­der zu betäti­gen; und 4. sind Hyper­ko­r­rek­tivis­men häu­fig, wie z. B. die Di[z]ku[z]ion. (Kommt mir ehrlich gesagt eher zany als sane vor. Die soll­ten es ein­fach bleibenlassen.) 

    Meis­terk­lasse

    Die Box­er aus der Meisterklasse,

    die hauen sich zu Kleistermasse.

    Und aus dem ganzen Massenkleister

    erhebt sich stolz — der Klassenmeister!

    Alter Rüt­telschleim. 🙂

    Wie wär’s mit “aufk­om­mender junger Künstler”?

    Unkraut. :-/

    die vielle­icht noch häu­figere Aussprache ohne g‑Laut

    Noch so was Mit­tel- und Nord­deutsches: stimmhaftes [g] ver­schwindet leicht, stimm­los­es nie. Ich spreche Eng­land und sog­ar Ungarn mit /g/ aus (let­zteres vielle­icht deswe­gen, weil es nicht Ungern ist), und bei­des scheint in Öster­re­ich all­ge­mein üblich zu sein.

    Also warum nicht ein­fach “einzeln” sagen? Etwa: “Ich bin einzeln”, “Par­ty für Einzelne” usw.

    Das würde ich vorschla­gen, wenn es mir nicht so egal wäre. 🙂

    Manche Dinge lassen sich jedoch wirk­lich nur sehr schw­er (oder nur ansatzweise) ins Deutsche übersetzen.

    Stimmt — aber umgekehrt auch.

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