Ich kann mich nicht erinnern, jemals einem Gegenstand einen Namen gegeben zu haben. Selbst mein alter Teddybär hieß immer nur „Teddybär“ und mein Auto nenne ich „mein Auto“. Aber viele Menschen haben scheinbar einen engeren Bezug zu den unbelebten Objekten, die sie umgeben und verteilen Namen nicht nur an Kuscheltiere und Autos, sondern auch an Haushaltsgegenstände.
Namensforscher an der Uni Regensburg wollen herausfinden, wie weit verbreitet diese Angewohnheit ist und befragen dafür die Zuschauer des Bayerischen Rundfunk und des Hessischen Rundfunk online.
Ob das Ganze ein ernstgemeintes Forschungsprojekt oder eher Öffentlichkeitsarbeit ist, kann ich nicht beurteilen. Auf der Webseite der Forschergruppe findet sich kein Hinweis auf das Projekt.
Auf jeden Fall reichen erste Ergebnisse von erwartbar bis skurril. Erwartbar ist, dass Fahrzeuge zu den am häufigsten mit Namen versehenen Alltagsgegenständen gehören:
Eine Sekretärin mittleren Alters etwa hat ihr Gefährt Paula getauft. „Weil ich es einfach schöner finde zu sagen, ich war heute mit ‚Paula‘ unterwegs, anstatt ich war heute mit dem Auto unterwegs.“ Eine Bad Kötztinger Studentin hat den Forschern mitgeteilt, dass sie ihr Moped Gertrud nennt: „Mein Moped sieht aus wie eine alte Frau und der Name Gertrud passt dazu.“ [Mittelbayerische Zeitung]
Skurril ist, dass Menschen Namen an Gegenstände vergeben, um heimliche Hass- und Machtphantasien auszuleben:
So stießen die Forscher auf … zwei Kakteen, die ein Journalist nach zwei unfreundlichen Verwandten „Eva und Christine“ genannt hat und eine Spülmaschine namens Franz, die ihren Namen deshalb trägt, weil die Besitzerin es mag, wenn Männer für sie arbeiten. [Mittelbayerische Zeitung]
Mir persönlich wäre das alles zu riskant…