Namensvettern

Von Anatol Stefanowitsch

Unter den häu­fi­gen Such­be­grif­f­en in der Sta­tis­tik des Bre­mer Sprach­blogs sind Sachen wie Herkun­ft Namen und Bedeu­tung Namen. Zu diesem The­ma haben wir ja grund­sät­zlich nicht viel zu sagen, aber eine ehe­ma­lige Stu­dentin hat mich auf eine nette Web­seite hingewiesen, auf der man eine Deutsch­land­karte (lei­der nur Deutsch­land) mit der geografis­chen Verteilung des eige­nen Fam­i­li­en­na­mens anfordern kann: verwandt.de. Ob und wie die Karte kor­rek­te Ergeb­nisse liefert, kann ich nicht sagen.

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Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

10 Gedanken zu „Namensvettern

  1. Nicolai Ehemann

    Offen­bar ver­wen­det diese Seite das Tele­fon­buch, um die Häu­figkeit des Namens zu ermit­teln (wenn man nach einem Namen sucht, wird ja auch unten ein Ver­weis auf die Tele­fon­buch­sta­tis­tik angeführt).

    Ich hat­te mir (mit meinem Nach­na­men, von dem ich zunächst annahm, daß er rel­a­tiv sel­ten sei) auch mal die Mühe gemacht, im Tele­fon­buch nachzuse­hen — um dann festzustellen, daß es mit dem Sel­tenheits­grad bei über 300 Ein­trä­gen gar nicht so weit her ist :).

    Sel­tene Namen haben Ein­träge im niedri­gen zweis­tel­li­gen Bere­ich (Hauter­mann z.B.). Das muß wohl auch so sein, da es laut dieser Seite (und die Wikipedia behauptet dies auch) in Deutsch­land ca. 1 Mil­lion unter­schiedlich­er Nach­na­men gibt, von denen ja einige doch extrem häu­fig vorkom­men. Der Erwartungswert wäre ja unge­fähr (für die kor­rek­te Zahl der Namen­sträger) wäre ja unge­fähr 80, und verwandt.de nimmt an, daß davon 3/8 im Tele­fon­buch ste­hen — wenn man die Gesamtzahl der Tele­fon­buchein­träge ken­nt, kann man das ja leicht auf die Bevölkerungszahl hochrechnen.

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  2. Hedemann

    Ja, kann die “Tele­fon­buchthe­o­rie” zumin­d­est ansatzweise bestäti­gen. Ich kenne zufäl­lig eine Fam­i­lie, die es vom Nach­na­men wirk­lich nur 1x in Deutsch­land gibt. Ein Sprössling wohnte bis vor kurzem in unser­er Stadt und wird daher auch noch als hier lebend aufge­führt. Aber doch ein nettes Spielzeug.

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  3. Thomas Müller

    Na toll. Mir hil­ft das natür­lich wieder gar nicht… 😀

    Doch, eine Sache kann ich rausle­sen: In bevölkerungsre­ichen Regio­nen gibt es mehr Müllers als in bevölkerungsar­men Regio­nen… Das wollte ich schon immer mal wissen!

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  4. Andreas

    In der Sendung ‘Genial daneben’ wurde mal gefragt, was das ‘Meier-Loch’ sei. Das ist ein Gebi­et unge­fähr in der Mitte Deutsch­lands, in der der Name Meier in allen gängi­gen Schreib­weisen ange­blich sehr sel­ten vorkommt bzw. vorkam, weil Meier die Beze­ich­nug für einen Ver­wal­tungs­beamten ist. Im Meier-Loch war stattdessen der Begriff/Name Hofmann/Hoffmann für diese Funk­tion geläu­figer. Schöne Geschichte, wenn sie denn stimmte (weiß jemand mehr?)

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  5. kreetrapper

    Etwas OT, aber gut zum Titel des Beitrags passend. Ich habe kür­zlich mit Schreck­en fest­stellen müssen, daß das weib­liche Äquiv­a­lent zu “Namensvet­ter” nicht “Namens­base”, son­dern “Namensvet­terin” ist. Google scheint das zu bestäti­gen, aber hat jemand der Anwe­senden dieses Wort tat­säch­lich schon ein­mal in freier Wild­bahn angetrof­fen? Mir sträuben sich nach wie vor die Nack­en­haare bei dem Gedanken daran.

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  6. Andreas

    Oh ja, das wäre auch mal einen Blog wert. Ich trage bei: Landsmann/Landsmännin/Landfrau.

    Ich lief mal an spie­len­den Kindern vor­bei als ein Mäd­chen sagte: “Und ich bin dann die Cowboyrin”…

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  7. Thomas Müller

    Ich kenne nur “Namensvet­ter”, egal um welch­es Geschlecht es geht. Die anderen bei­den Wörter habe ich noch nie gehört, “Base” existiert in meinem Wortschatz eigentlich auch nicht. Jeden­falls nicht in sein­er deutschen Bedeutung.

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