Ines Balcik hat sich am Freitag über diese Aufschrift Gedanken gemacht:
Der Text weicht in zwei Punkten von der schriftsprachlichen Norm ab, wie sie in Wörterbüchern zu finden ist: erstens sind das e und das l verdreht (die deutsche Schreibweise sollte hier der englischen folgen: Puzzle), und zweitens findet sich hier die Dativ-Endung -n — Ines Balcik weist darauf hin, dass die Wörterbücher hier ein ‑s verlangen (sie verlinkt auf canoo.net, aber Duden und Bertelsmann-Wörterbuch sehen das genauso).
Die Wörterbücher gehen nämlich davon aus, dass der Plural mit -s gebildet werden soll (ein Puzzle, zwei Puzzles), was zur Folge hätte, dass der Dativ nicht extra markiert würde (Wir spielen mit den Puzzles).
Die Pluralendung mit -s findet sich im Deutschen hauptsächlich bei Wörtern, die in einem nicht-reduzierten Vokal enden (das Bertelsmann-Wörterburch nennt Kakadu, Kobra und Auto als typische Vertreter). Alle diese Wörter sind ursprünglich Lehnwörter, da bei germanisch-stämmigen Wörter, die auf einen Vokal enden, dieser Vokal immer reduziert wird (zu einem Vokal, den man in der Phonologie „Schwa“ nennt, und den man so schreibt: ə). Außerdem findet man den s-Plural auch bei vielen Lehnwörtern, die auf Konsonanten enden: Teams, Tricks, Tests, usw. — in dieser Reihe sähen die Wörterbücher das Wort Puzzle gerne und es würde ja auch passen.
Interessanterweise habe ich aber eine starke negative Reaktion gegen den s‑Plural mit Puzzle — Ich habe zwei Puzzles oder Ich spiele mit meinen Puzzles klingt für mich schlicht falsch.
Woran kann das liegen? Nun, Lehnwörter integrieren sich irgendwann vollständig in eine Sprache und übernehmen dann die für diese Sprache geltenden grammatischen und morphologischen Regeln. Bei der Zuweisung zu Flexionsklassen spielt dabei die lautliche Ähnlichkeit zu bereits vorhandenen Wörtern eine wichtige Rolle. Für Puzzle kämen da zwei Möglichkeiten in Betracht (ich spreche das Wort mit einem kurzen U aus — es gibt natürlich auch Sprecher, die die englische Aussprache beibehalten, also etwa Passel sagen):
- Pluralblidung mit -n, wobei der Dativ Plural ebenfalls auf -n gebildet würde (wie bei Schüssel oder — laut Wörterbuch — Fussel und Schussel)
- Unmarkierter Plural, wobei der Dativ Plural auf -n gebildet würde (wie bei Schlüssel oder Dussel — interessanterweise würde ich persönlich übrigens auch Fussel und Schussel in diese Kategorie stecken).
Nach meinem Sprachgefühl gehört Puzzle ganz eindeutig in die zweite dieser Kategorien — ein Puzzle, zwei Puzzle, mit den Puzzlen — die Aufschrift, die Ines Balcik zitiert, ist für mich deshalb grammatikalisch absolut unauffällig (selbst die Schreibweise stört mich nicht besonders).
Nun könnte es sein, dass ich das Wort einfach all die Jahre auf eine individuelle Art falsch verwendet habe, und der Autor der zitierten Aufschrift hat zufällig den gleichen Fehler gemacht. Es könnte aber auch sein — und das halte ich für wahrscheinlicher — dass das Wort Puzzle dabei ist, sich voll in die deutsche Sprache zu integrieren und ich (und andere Sprecher) den Wandel von einem Fremdwort zu einem voll integrierten Wort bereits vollzogen haben, während die Sprachnorm hinterherhinkt.
Um zu überprüfen, wie weit verbreitet der endungslose Plural ist, habe ich zunächst mit Google und Yahoo das Internet nach den Phrasen “zwei Puzzle mit” und “zwei Puzzles mit” durchsucht (das mit habe ich angehängt, um Treffer wie zwei Puzzle-Spiele oder zwei Puzzle-Steine auszuschließen (mit ist ein Wort, dass häufig auf Puzzle folgt: ein Puzzle mit 500 Teilen, ein Puzzle mit kleinen Welpen, usw.).
Die Ergebnisse sind nicht ganz eindeutig: Goolge findet etwa gleichviele Treffer für beide Formen, mit einem leichten Vorsprung für die endungslose Form (791 für Puzzles, 988 für Puzzle); Yahoo findet deutlich mehr Treffer für den s-Plural (241), aber der endungslose Plural ist im Vergleich auch nicht selten (138).
Bei den Dativformen sieht es etwas eindeutiger aus: beide Suchmaschinen finden mehr s-Formen als n-Formen (Suchmuster “den Puzzles” und “den Puzzlen”, Google: 2940 zu 456, Yahoo: 14300 zu 399).
Die Häufigkeiten, die einem Suchmaschinen nennen, müssen mit Vorsicht behandelt werden (vor allem die 14300 von Yahoo kommen mir im Vergleich zu Google unglaubwürdig vor), aber sie zeigen zumindest eines: es gibt Variation zwischen beiden Formen. Nun werden alle Sprachbewahrer aufschreien und darauf hinweisen, dass im Internet alle möglichen verkommenen Subjekte unterwegs sind, auf deren Sprachgebrauch man nichts geben darf.
Ich habe deshalb eine kleine Umfrage unter acht Akademikern und fünf Akademikerkindern gemacht (mehr konnte ich kurzfristig nicht erreichen). Die Akademikerfamilien waren von Bremen bis Berlin und von Hamburg bis Stuttgart über ganz Deutschland verteilt. Ich habe allen die folgenden Fragen gestellt:
- „Wenn du ein Puzzle hast, und noch ein Puzzle, dann hast du zwei _____?“
- „Wenn du dann damit spielst, dann spielst du mit den _____?“
Die Ergebnisse waren eindeutig: von acht Erwachsenen hat nur einer mit Puzzles/Puzzles geantwortet. Alle anderen haben die Formen Puzzle/Puzzlen genannt. Bei den Kindern haben sogar fünf von fünf Kindern mit Puzzle/Puzzlen geantwortet — selbst die beiden Kinder des einsamen Puzzles-Verfechters.
Ich schließe daraus vorsichtig, dass es sich bei der oben zitierten Aufschrift in der Tat um das Symptom eines noch nicht vollständig abgeschlossenen Sprachwandelprozesses handelt.
Hallo Herr Stefanowitsch,
nur als kleiner Nachtrag: schneller als das Substantiv scheint das Verb die Integration in die deutsche Sprache zu vollziehen: “puzzeln” (wie “busseln”), nicht “puzzlen” steht in Duden und Wahrig. Die Verschiebungen bei den Suchmaschinen bestehen aber auch hier: Yahoo findet 2460 Treffer für “wir puzzeln” und nur 351 Treffer für “wir puzzlen”; Google dagegen bei “wir puzzlen”: 4160 Treffer, bei “wir puzzeln” nur 1140 Treffer (das komplette Paradigma habe ich mir gespart).
Man mag “das Internet” womöglich als Korpus ansehen können, aber verläßliche Analysewerkzeuge fehlen leider noch …
Ach ja: Die der Erhebungsmethode zugrundeliegende implizite Logik, daß unter Akademikern keine verkommenen Subjekte mit zweifelhaften Sprachgewohnheiten zu finden sind, halte ich für fragwürdig. 😉
Wie dem auch sei: “Wir puzzeln Puzzle — Puzzle puzzeln wir” (Quelle: irgendwo im Internet).
Da wird in der Tat noch an der Flexion gepuzzelt…
Immer wieder spannend, wie unterschiedlich Sprachempfinden ist. Für mich klingt “zwei Puzzle” merkwürdig. 😉
Ein weiteres beliebtes Pluralthema ist der Plural von Pizza. Ich persönlich kaufe Pizzas, obwohl sich die Pizzen immer weiter verbreiten.
Wer weiß, woher meine s‑Sucht stammt. 😉
Ich möchte einen dritten Fehler im Quelltext beanstanden; m.E. darf zwischen der 3 und dem D kein Bindestrich stehen.
Ansonsten neigt mein Sprachgefühl zum s. Ich frage aber noch mal meine Kinder …
Je öfter ich das Wort Puzzle lese desto schrecklicher kommt es mir vor…;)
Könnte da die GfdS nicht mal ein deutsches — räusper — Pendant vorschlagen?(Etwa so etwas wie “Teilelegerätsel”…)
Zum Thema Google als Korpus hätte ich eine Frage/Bemerkung. Ich habe einmal ein Büchlein publiziert und war neugierig auf den Netz-Response. Google zeigt mir zunächst 3625 Treffer an, beim Weiterblättern ist dann aber schon mit dem siebenundzwanzigsten ! das Ende erreicht und auch die Einbeziehung der „übersprungenen Ergebnisse“ bringt nur 320. Seither traue ich denen nicht mehr (und mir als Buchautor auch nicht). – Bei den Puzzles (und Pizzas) gehöre ich übrigens zur sprachwandelresistenten oder –renitenten –s‑Fraktion (um Frau Balciks Suchtsorgen zu zerstreuen – das ist ganz normal:) ).
Für mich eindeutig “Puzzles”, aber meine beiden Kinder sind einstimmig für “Puzzle/n”! Woher haben die das bloß…
Ich empfinde den Plural [pusl] (bitte die pseudophonetische Schreibweise zu entschuldigen) als vollkommen natürlich. Ich sage „zwei Schussel“, „drei Dussel“ – unabhängig davon, was im Duden steht. Ich sage aber auch: „viele Fusseln“. Vielleicht liegt es am Genus. Wer „der Fussel“ sagt, kann (laut Duden) den Plural auch mit Nullmorphem bilden. Warum „das Puzzle“ hier – vielleicht – den Präzedenzfall für das neutrale Wortgeschlecht darstellt, wäre noch zu klären.
Was die zweite Besonderheit betrifft: Dass die Orthografie behutsam den Sprechgewohnheiten angeglichen wird, ist ja nichts Neues: Zu „recyclen“ gibt es die Alternative „recyceln“, „googlen“ wird „googeln“ zur Seite gestellt. Ich hoffe, und sehe viele Anzeichen dafür, dass sich Letzteres jeweils durchsetzt. *Ein* fremdsprachliches Graphem ([zz] für [s], [oo] für [u] kann der Leser gut verdauen, wenn zwei aufeinander folgen, gerät er durcheinander und liest: [risaiklen], [gu:glen].
Zum vermeintlichen dritten Fehler (# 4): Wenn Sie mir sagen, was „D‑Puzzel“ (oder „D‑Puzzles“) sind und warum es cool ist, ausgerechnet drei davon zu haben, bin ich einverstanden. Bis dahin freue ich mich, dass – aus meiner Sicht – nicht nur Fehler eins und zwei zerplatzen, sondern auch der Urheber oder die Urheberin das mit dem Durchkoppeln verstanden hat.
Wolfgang Hömig-Groß hat recht: es sollte nicht 3‑D-Puzzle heißen und auch nicht 3 D‑Puzzle sondern 3D-Puzzle. Einverstanden ?
Ich habe nicht dafür plädiert, den Bindestrich durch ein Leerzeichen zu ersetzen, sondern es ersatzlos wegzulassen.
Aber ich kann es auch noch mal ganz genau sagen: Es muss “3D-Puzzle” heißen. Und damit basta, hätte Gerhard Schröder gesagt.
Naja. Sofern er nicht herunterfällt, bleibt er in Österreich [ɛ]; [ə] wird als paralinguistischer Effekt interpretiert (so wie ein Klicklaut z. B.), aber nicht als Sprechen. In weiten Teilen Deutschlands gibt es so einen reduzierten Vokal, aber auch dort ist er, meiner eng begrenzten Erfahrung nach, selten [ə], eher [ɘ] oder [ɵ].
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Um zum Thema zurückzukommen: Ich würde den Plural mit s bilden. Endungslos klingt es komisch.
“Würde” deshalb, weil sich die Frage in der Praxis nicht stellt: ich glaube nicht, dass ich dieses Wort je in der Schriftsprache verwendet habe, und im Dialekt bilden alle Wörter auf l den Plural auf n…
Aha. Da haben wir also schon wieder einen Fall, wo es einen Nord-Süd-Gradienten gibt und sich die Schriftsprache irgendwo in der Mitte angesiedelt hat, damit es nur ja möglichst kompliziert wird.
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Verb gibt es dazu keins. Man macht ein Puzzle, oder man tut puzzlespielen (so wie in “ ‘tun’ tut man nicht” bzw. “ ‘tun’ tut man nicht tun”).
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Aussprache im Singular: [pasl̩]. Kurzes [a] und kurzes [s], sodass das Wort überhastet klingt, so wie Ebbe, Egge, Bagger… das wiederum liegt daran, dass es südlich des Weißwurstäquators kein [z] gibt und, mit Ausnahme von Kärnten und zumindest Teilen von Südtirol, auch keine stimmhaften Plosive, weder in der Schriftsprache noch sonstwo.
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Da kriegen wir Probleme mit der Sequenz ce.
Lieber Herr Hömig-Groß, mir scheint, ich habe Sie verletzt, indem ich Ihnen unterstellte, Sie plädierten für ein – nennen wir es ruhig so – Deppenleerzeichen. Das tut mir leid. Ernst Dickel hat korrekt interpretiert, was Sie meinten. Sie haben es bestätigt (einmal hätte allerdings gelangt).
Einverstanden, wonach Ernst Dickel fragte, bin ich trotzdem nicht. Die Schreibung „3D-Puzzle“ hat zwar was für sich, aber nicht so viel, dass sich die Abweichung vom Duden bzw. den amtlichen Regeln, an denen sich die Redaktion des Wörterbuchs orientiert und die sie hier korrekt interpretiert, wie ich finde, wirklich lohnt.
Nebenbei: Kürzlich war ich gefordert, das Wort „2‑D-Barcode“ (an sich ein Unwort, aber die Zielgruppe gebraucht und versteht es; gemeint sind pixelige Bildchen, die mit „bars“ – Streifen – nicht viel gemeinsam haben) zu verwenden. Ich nehme an, dass ich die korrekte Schreibung auch ohne weitere Hilfestellung gefunden hätte, bin aber trotzdem dankbar, dass mich die Diskussion hier schnell auf den richtigen Weg gebracht hat.
Lieber Matthias,
mit der Einschätzung meiner Seelenlage hatten Sie völlig recht; wiewohl ich selbst hier mehrfach zu Ruhe und Gelassenheit rate, bin ich dazu kaum fähig, wenn meinen Kommentaren der Gegenwind ins Gesicht bläst. Und obwohl ich nicht müde werde, bei Kommentare hier wie in anderen Blogs für eine niedrige Schwelle zu plädieren — ich lese und schreibe sie recht schnell und habe und bitte um Verständnis für Flüchtigkeitsfehler, wenn der zentrale Gedanke rüberkommt.
Bei Ihnen war das aber etwas schwer für mich, nachdem ich Sie systematisch alle Ansätze des ursprünglichen Beitrags habe angreifen sehen, zuletzt sogar meinen — sogar hier deswegen, weil er inhaltlich und in der Rezeption ohnehin abseits stand. Das hat den ursprünglichen Charme Ihrer Beiträge für mich doch etwas relativiert. Mir kam Ihr Vorgehen dann irgendwas zwischen “dekonstruktiv”, “don-Quichotterisch” und rabulistisch vor. Aber am Ende haben wir uns ja zusammengerauft — schön!
Im DWDS habe ich soeben “Pusselspiel” gefunden — im Wörterbuch, nicht im Korpus. Wäre das nicht die beste Lösung? Zumal es sich prima mit dem Verb “pusseln” (herumpusseln etc.) verträgt. Meinetwegen auch “Passel”.
@Matthias(8.): Die Variante, die sich “retzützeln” liest, fand ich schon immer schlimm. In welchem deutschen Wort wird c vor e wie k gesprochen? Das gibt es in kaum einer Sprache — mir fällt im Moment das Latein des Herrn Kikero ein. Ich erinnere mich dunkel, vor Jahren in der Brigitte etwas von einer “chicen”, also schitzen Bluse gelesen zu haben. Brrrrr.
Gegenfrage: In welchem deutschen Wort wird denn die Lautfolge „eln“ mit der Buchstabenkombination „len“ wiedergegeben? Aber immerhin verstehe ich jetzt, was David Marjanović mit „Da kriegen wir Probleme mit der Sequenz ce“ gemeint hat. Ich habe dieses Problem nämlich nie gesehen.
Ich denke, es ist eine Frage der Perspektive in diesem phonetisch-orthografischen Vexierspiel. Ich schneide von den Wortstämmen „recycl-“ und „googl-“ das L ab und hänge das Suffix „-eln“ an. Andere erhalten das L (morphologisch näherliegend, das gebe ich zu) und hängen ein „-en“ an.
Mich jedenfalls irritiert die „undeutsche“ Kombination „-len“ – vielleicht auch deshalb, weil ich die Wörter „Puzzle“, „Recycling“ und „Google“ in deutschen Sätzen zumindest gegen Ende deutsch ausspreche, also mit hellem „l“.
Die Lautfolge ist nur “ln”. Oder spricht wirklich jemand das e aus? ~:-|
1. Ich bin mir fast sicher, dass es Leute gibt, die das „e“ aussprechen, aber ich gehöre nicht dazu, wie man weiter oben unter der Nummer 8 erkennen kann („[pusl]“). Danke jedoch für den Hinweis, war schlampig formuliert.
2. Etwas „off topic“: Eine interessante Alternative zum regulären „gepierct“ las ich kürzlich bei Max Goldt. Im August 2000 schrieb er über „gepiercete Bauchnabel“. Selbst von der morphologischen Vorgehensweise – englischer Wortstamm „pierc-“ plus deutsche Endung „-t“ und PPP-Kennung „ge-“ – wird hier abgewichen. Aber warum? Warum Herr Goldt bzw. sein Lektorat den „gepierzeten“ Bauchnabel (rein orthografisch) akzeptabler findet als den „gepierkten“, ist mir nicht klar. Die etablierte Konvention, die man halt kennen und verstehen muss, dann aber damit umgehen kann, finde ich dagegen praktisch und leserfreudlich.
3. Zurück zum Thema mit noch einem Beispiel. „Double“ mit dem dazugehörigen Verb „doubeln“ (nicht „doublen“) ist ganz auf meiner Linie: Lautfolge „ln“ – schriftliche Repräsentation „eln“. (Ich schreibe das nur zur Dokumentation, ich will hier niemanden überzeugen oder gar bekehren.)
Ich glaube, ich kann deine Verwirrung über Fussel und Schussel aufklären:
Laut dem Duden können Fussel und Schussel sowohl Feminina als auch Maskulina sein. Feminina auf -el müssen den Plural mit -n markieren, da der Artikel dazu offensichtlich nicht ausreicht. (Bei Kartoffel blieb der Plural früher unmarkiert, aber das hat sich zugunsten eines eindeutigen Plurals geändert.) Bei Maskulina auf -el bleibt der Plural meistens (vielleicht auch immer, ich bin mir nicht sicher) unmarkiert.
Das heißt, behandelt man Fussel und Schussel als Feminina, lauten die Plurale Fusseln und Schusseln; behandelt man sie wie Maskulina, bleibt es bei Fussel und Schussel.