Ines Balcik fragt in ihrem Sprachblog stellvertretend für Ania Dornheim, die wiederum im Auftrag einer Hilfesuchenden in ihrem Sprachberatungsforum fragt, ob jemand ein tatsächlich verwendetes Wort kennt, das länger ist als das sagenumwobene Donaudampfschiffahrts-elektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft.
Mein Problem mit diesem angeblichen Wort ist, dass ich noch nie eine authentische Verwendung gesehen habe. Man findet es ausschließlich in Diskussionen um das „längste Wort der deutschen Sprache“. Ich habe deshalb den Verdacht, dass es das Wort gar nicht gibt. Wahrscheinlich handelt es sich schlicht um einen Donaudampfschiffahrtselektrizitäten-hauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaftsmythos.
Da ich das eben genannte Wort nun tatsächlich verwendet und nicht nur zitiert habe, beanspruche ich hiermit übrigens den Weltrekord von 86 Buch– staben für mich. Ich kann nur hoffen, dass jetzt niemand daherkommt und beweist, dass es das Wort doch gibt — also quasi eine Donaudampf-schiffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaftsent-mythologisierung durchführt. Mit diesen 99 Buchstaben wäre mein eben erst errungener Weltrekord eingestellt.
Das möchte ich natürlich nicht und bin deshalb ein 106 Buchstaben langer Donaudampfschiffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamten-gesellschaftsentmythologisierungsgegner.
Ines Balcik sammelt in ihrem Blog übriges schon seit längerem lange Wörter. Das längste ist mit 73 Buchstaben Hottentottenstottertrottel-mutterbeutelrattenlattengitterkofferattentäter, aber ich fürchte, dass es sich auch hier um einen Mythos — einen Hottentottenstottertrottelmutterbeutelratten-lattengitterkofferattentätermythos — handelt. Das längste authentische Wort in ihrer Sammlung ist, wenn ich das richtig sehe, Vermögensschaden-haftpflichtversicherungsschutz (46 Buchstaben). Nils Reiter hat in seinem Goetheblog 3 gerade einige lange Wörter präsentiert, die er in 14 Jahrgängen der taz gefunden hat. Das längste, Steuerentlastungsberatungsvorgesprächs-koalitionsrundenvereinbarungen (68 Buchstaben), ist allerdings eindeutig in humoristischer Absicht geschaffen worden.
Trotzdem — ein mögliches Wort des Deutschen ist es, genau wie alle anderen hier präsentierten. Und sobald sie jemand verwendet, sind sie natürlich auch tatsächliche Wörter des Deutschen.
[Nachtrag: Ich sehe gerade, dass dies der 100. Beitrag im Bremer Sprachblog ist. Wie die Zeit vergeht…]
[Hinweis: Dieser Text erschien ursprünglich im Bremer Sprachblog. Er ist hier unverändert wiedergegeben.]
Ein wenig unhandlich sind sie schon, diese langen Wörter. 😉
also ich hab ein noch längeres…
Konstantinopolischerholografischermotionpicturecatcherhollywoodbunkendudelsackpfeifenmachergesellenzauber…
soweit ich das nachzählen konnte sind das 105 buchstsaben…
Herzlichen Glückwunsch zum 100. Beitrag und zum ganzen Blog. Denn wenn Sie schon kein Trällersuperstar sind, ein Superstar des Bloggens sind Sie allemal — wenn man betrachtet, wie viel Sie in der kurzen Zeit erreicht haben!
Um die Länge zu begrenzen und die Anforderungen zu erhöhen kann man die Beschränkung einführen, dass sich kein Buchstabe wiederholen darf. Dann wäre das längste mir bekannte Wort “Heizölrückstoßabdämpfung” mit 24 Buchstaben. Das hab ich mal in ner Zeitung gefunden. Überrascht war ich als jemand als Replik in ein paar Minuten “Boxkampfjuryschützling” aus dem Ärmel geschüttelt hat.
Am “Boxkampfjuryschützling” finde ich interessant, daß der Vokal, der in der deutschen Sprache am häufigsten vorkommt, nämlich das “e”, nicht enthalten ist.
Hoffentlich bezichtigt mich keiner der Leichenschänderei, daß ich auf einen derart alten Beitrag noch antworte. Aber ich möchte Ihnen das längste Wort, welches mir im wirklichen Leben einmal begegnet ist, nicht vorenthalten. Es handelt sich um “Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetzentwurf” (Google kennt es übrigens nicht) und tauchte im Zusammenhang mit der Sanierung, bzw. dem Ausbau des ostdeutschen Straßennetzes kurz nach der Wiedervereinigung in den Nachrichten auf. Die Nachrichtensprecherin mußte das Wort zweimal vorlesen und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Edelbitterschokoladenosterhasenherstellungsfabrikarbeiterschutzuniformsgesetzgebungsverantwortlichkeitsbescheinigungsausstellerinnenlieferantenkraftfahrzeugsinspektorenarbeitsbescheinigungendruckvorlagenhefterbeschriftungsmarkernachfüllpatronenverkaufsstellenvermittlungsbüroangestellte- selber ausgedacht; also zu zweien!
Dazu auch: Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz
http://de.wikipedia.org/wiki/Rinderkennzeichnungs-_und_Rindfleischetikettierungs%C3%BCberwachungsaufgaben%C3%BCbertragungsgesetz
Bakteriologiemessinstrumentalalnalytikkatalysatorkompresseorcheffmechanikerassistent
Kraftfahrzeugplastikinnenausstattungsbauplandruckerpatronennachfüllfarbe (72)
Lebensmittelverpackungsdesignausbildungsnachweisheftvertriebsfirmenangestellte (78)
Gehaltsabrechnungstabellenausdrucksdateispeicherungsmediumaufbewahrungsmöglichkeit (82)
Spülmaschinenklappenöffnungsknopfherstellungsverfahrenstechnikstudienhandbuchbindungsdauer (90)
Apothekenschrankglasflächenreinigersprühflaschendrehverschlussmaterialbeschaffungsassistent (91)
Arbeitsplattenmaterialienzuschnittsgerätewartungsvorschriftenmerkblattformulierungsfehlermeldung (96)
Superschnellkochtopfdeckelgriffantischwitzbeschichtungsmaßnahmenprogrammeinführungsseminarleiter (96)
Sommerbekleidungsfachgeschäftswerbestrategieentwicklungsprozessplanungsagenturarchitektenstudiumfinazierung (107)
alle selbst “erfunden” obwohl solche langen wörter meist total unsinnig sind macht es spaß
Preisauschreiben!:
Wer es schafft, darf mich zum Essen einladen, gewinnt also einen Abend mit mir!
Wer schafft es, einen Satz zu bilden, in dem achtzehn (18!) mal das gleiche Wort direkt hintereinander vorkommt?
Sämtliche Regeln der Rechtschreibung sind hierbei suspendiert, ausser der korrekten Reihenfolge der Buchstaben in dem Wort.
Es handelt sich also um einen Satz, der nur vorgelesen, bzw. gesprochen korrekt ist. Über allen Rechtschreibkram wäre sich gesondert auseinanderzusetzen.
Tipp: Wer versucht einen solchen Satz zu bilden sollte sich zurückziehen. Ich habe damals nachts um vier meine Freundin geweckt: “Schatz, Schatz, ich habs, hör mal:…”
Und sie im Halbschlaf: “Du bist ja nicht ganz dicht, Mann, lass mich schlafen!”
Rekursion ist was Tolles:
20x ‘das’, aber auf den ‘Preis’ verzichte ich. (Sollte ich mich verzählt haben, bitte entsprechende “einleitet” dazu- oder wegdenken)
Wow! Irre!
Wenn ich den Satz in einer Woche noch nicht verstanden habe, frage ich noch mal nach. Ächz!
Versuchs lieber nicht, der Satz sollte nicht zu parsen sein. Von der Struktur her ist er mit einem Satz wie
Dass der Mann, der den Hund, der die Katze, die die Maus, die den Floh, der den Hund biss, trug, jagte, verfolgte, trat ein Tierquäler ist, weiß jeder.
zu vergleichen, auch wenn der nicht wesentlich verständlicher sein sollte.
Scrambelt man das ganze wird die Sache wesentlich einfacher:
Dass der Mann, der den Hund trat, der die Katze verfolgte, die die Maus jagte, die den Floh trug, der den Hund biss, ein Tierquäler ist, weiß jeder.
und analog dazu den obigen Satz:
Dass das ‘das’, das das ‘das’ einleitet, das das ‘das’ einleitet, […] ein Relativpronomen ist, weiß jeder.
Für mich zeigen solche Beispiele eindrucksvoll, dass ein Satz nicht unbedingt verständlich oder parsbar sein muss, obwohl er rein formal betrachtet völlig grammatisch ist. Ich bin mir nur nicht ganz im Klaren darüber, was das für die linguistische Theoriebildung bedeutet…
Besonders interessant wird es, wenn ein (ungrammatischer!) Satz wie The patient the nurse the hospital hired admitted knew Jack als akzeptabler eingeschätzt wird als ein grammatischer wie The patient the nurse the hospital hired cared for admitted knew Jack 😉
vollautomatischeschokoladenriegfelverpackungsmaschiene
Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänsmützenkordelknopfloch!!