Das Problem mit Aprilscherzen ist ja, dass wir alle auf sie vorbereitet sind und vorsichtshalber erst einmal gar nichts glauben, was man uns am 1. April weismachen will. Wir präsentieren deshalb vier vermeintliche sprachwissenschaftliche Aprilscherze, von denen aber drei tatsächlich wahr sind. Finden Sie den echten Aprilscherz? Halt, halt! Ich meine natürlich, finden Sie den echten Aprilscherz ohne zu googeln?
- Die Mapuche-Indianer, die in Chile zuhause sind, haben Microsoft verklagt. Microsoft hatte sein Betriebssystem Windows XP in die Sprache des Indianderstammes, Mapudungun, übersetzt und das Sprachpaket zum Herunterladen bereitgestellt. Der Stamm der Mapuche sieht dadurch sein geistiges Eigentum verletzt. „Mapudungun ist Teil unseres Kulturerbes, und nur wir sollten entscheiden, ob unsere Sprache im Internet auftaucht“, sagt ein Sprecher des Stammes.
- Der amerikanische Sprachwissenschaftler und Gesellschaftskritiker Noam Chomsky behauptet, dass Kinder ihre Muttersprache nicht lernen müssen. Sie sind bei der Geburt bereits mit einer „Universalgrammatik“ ausgestattet, die die grammatischen Reglen aller menschlichen Sprachen enthält. Die Kinder müssen also nur gerade soviel sprachlichen Input bekommen, um festzustellen, welche Regeln der Universalgrammatik für ihre Sprache gelten.
- Die Bhutija, ein Bergvolk in Tibet, sprechen die logischste Sprache der Welt. Wie Forscher vom Leipziger Max-Planck-Institut herausgefunden haben, entspricht die Grammatik des Sikkimesischen fast vollständig einer Prädikatenlogik erster Ordnung. Auch die Doppeldeutigkeiten, die sich im Vokabular der meisten Sprachen finden, fehlen in der Sprache der Bhutija. Diese Eigenschaften machen das Sikkimesische zu einer interessanten Sprache für Anwendungen in der Computerlinguistik.
- Der belgische Sprachwissenschaftler Johannes Goropius Becanus hat herausgefunden, dass das Flämische (das belgische Niederländisch) die älteste Sprache der Welt ist. Er argumentiert, dass das Einfache immer älter sei als das Komplexe und dass deshalb kurze Wörter älter sein müssen als lange Wörter. Da das Flämische mehr kurze Wörter hat als das Hebräische, Lateinische oder Griechische, stellt es offensichtlich die älteste Sprache dar, von der alle anderen Sprachen abstammen.
also, Becanus hat sogar lt. Wikipedia postuliert, daß man im Paradies Brabantisch gesprochen habe (hat wohl zuviel Adam & Eva — Bilder gesehen?)
der kann es nicht gewesen sein!
Dann also weiter mit Rätseln!
Hmm. Zwei konnte ich selber ausschließen — könnt ich jetzt n 50/50-Joker kriegen? 🙂
Frau Müller-Gödeck, sollte man der Wikipedia hier vertrauen? Oder ist die sogar Teil des Aprilscherzes…
Laura, einen 50/50-Joker gibt es nicht, aber Sie dürfen zu Hause anrufen.
Ein völlig anderes Thema: ich sehe gerade, dass der Webserver der Uni Bremen noch nicht auf Sommerzeit eingestellt ist, so dass wir hier alle wie ein Haufen Frühaufsteher wirken. Das ist aber kein Aprilscherz sondern hängt vermutlich mit dem chronischen Personalmangel deutscher Universitäten zusammen.
Nachtrag: So, das war doch ein unfreiwilliger Aprilschertz, es lag an meiner Unkenntnis der Feinheiten von WordPress. Alle weiteren Kommentare sollten mit der richtigen Uhrzeit erscheinen.
ich hab doch extra in der Wikipedia das letzte Veröffentlichungsdatum gecheckt..
aber die Welt ist schlecht…
Der eigentliche Aprilscherz ist ja, dass Chomskys Theorie zwischen den anderen Aussagen nicht weiter auffällt…
und was wars denn jetzt?
Hat Sandra recht?
Ich glaube, Sandra wollte sagen, dass die Geschichte mit Chomsky kein Aprilscherz ist, aber eben klingt wie einer. Damit hat sie Recht.
Die Auflösung folgt heute Nachmittag (wir haben Dienstags immer viel Publikumsverkehr und ich möchte die Spannung noch ein wenig aufrechterhalten…).
Update: die Auflösung findet sich jetzt hier.