Archiv für den Tag: 9. Februar 2007

Denglische Patienten und eingebildete Kranke

Von Anatol Stefanowitsch

Über das ib-Klar­text-Sprach­blog habe ich ger­ade noch rechtzeit­ig von ein­er Sendung erfahren, in der die ARD gestern Nacht die Frage stellte „Wer ret­tet die deutsche Sprache?“ (die Sendung lief, wenn ich das richtig sehe, erst­ma­lig im Novem­ber 2005 im SWR und wird seit­dem peri­odisch wiederholt).

Die Sendung an sich war unspek­tak­tulär. Auf bekan­nte Art und Weise wurde von der Exis­tenz einiger englis­ch­er Lehn­wörter im öffentlichen Raum auf den Unter­gang des Abend­lan­des geschlossen. Ich kann nicht genau sagen, wie, denn immer, wenn sich jemand über die üblichen Verdächti­gen — Back­shop, Ser­vice Cen­ter, und City Call — ereifert, überkommt mich eine bleierne Müdigkeit und ich wache erst wieder auf, wenn es Pech und Schwe­fel reg­net und die Reit­er der Apoka­lypse die deutsche Sprache und Kul­tur uner­bit­tlich und unwieder­bringlich hin­wegfe­gen. Außer­dem wur­den ein paar sehn­suchtsvolle Blicke nach Frankre­ich gewor­fen, wo die Académie Française der Bevölkerung die Lehn­wörter mit Geld­strafen aus­treibt. Zu Wort kamen haupt­säch­lich Mit­glieder des Vere­ins Deutsche Sprache (VdS). Alles nichts Neues, und deshalb bin ich froh, dass ich für diese Sendung nicht extra wachge­blieben bin. Weit­er­lesen